Postkartenmotive von Bendorf/RheinAus der Foto-Sammlung der GGH und W. Kutsche
|
||
"Villa Flora"In den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts
gesellte sich zu den zwei bereits vorhandenen Heil- Anstalten, als dritte, die
von Dr. Georg Colmant zwischen Haupt- und Sayner Straße errichtete Kur-
und Nervenanstalt, hinzu. Einer angesehen Bonner Familie entstammend,
ließ sich Dr. Colmant als praktischer Arzt in Bendorf nieder und erfreute
sich bald in der Bevölkerung großer Symphatie. Durch seine Frau
Mathilde geborene Schwamborn, deren Elternhaus in der Bachstraße (jetzt
Geschäftshaus Erz) steht, verknüpfte ihn ein festes Band mit unserer
heimatlichen Scholle. In der von ihm gegründeten Nerven-, Heil- und
Pflegeanstalt fanden nur weibliche Patienten Aufnahme. Die Anstalt entwickelte
sich rasch und wurde im Laufe der 80er Jahre mehrfach vergrößert.
Eine weitere Ausdehnung vollzog sich um 1890 durch Errichtung der "Villa Flora"
und der sie umgebenden Anlagen. Hier nahmen Patientinnen aus den besten Kreisen
ihren Aufenthalt. Dr. Colmant, der auch das Amt des Distriktsarztes versah,
starb im Jahre 1897. Nach dem Tode des allgemein beliebten Arztes wurde die
ärztliche Leitung der Anstalt von dem langjährig in derselben
tätigen Oberarzt Dr. Enk und später von seinen Söhnen Dr. Karl
Colmant und Dr. Georg Colmant übernommen. Auch die Colmant'sche Anstalt
wurde durch die Folgen des ersten Weltkrieges und die mit demselben verbundenen
schwierigen Verhältnisse beeinträchtigt. Sie ging deshalb kurz nach
dem 1.Weltkrieg ein. Der größte, zwischen "Alter Weg" und "Sayner
Straße" liegende Teil ging durch Kauf in den Besitz der Stadt über.
Das Kurhaus "Villa Flora" wurde von der Ordensgenossenschaft vom hl. Herzen
Jesu erworben und dort ein Missionsseminar ("Johannes Kolleg") errichtet.
|
||
|