Postkartenmotive von Bendorf/Rhein


Aus der Foto-Sammlung der GGH und W. Kutsche
kommentiert von Hans Scharfenstein † und Karl Ley
Erstveröffentlichung in Bendorfer-Zeitung
neu bearbeitet von W. Kutsche

Der Marktplatz in Bendorf

Der Markt- oder Kirchplatz auf einer Luftaufnahme aus dem Jahre 1938. Auf dieser Aufnahme ist noch die ursprüngliche Bebauung zu sehen. In Bildmitte ist mit der Westfassade zum Marktplatz gerichtet die evangelische, alte St. Medardus Kirche zu sehen. Erbaut 1204 wurde sie Silvester 1944 durch einen Bombenvolltreffer, bis auf den Chor, zerstört. Als Bindeglied zu der rechts zu sehenden katholischen St. Medardus Kirche dient das vor dem Kirchturm, (bis zu den kleinen Türmchen) liegende Reichardsmünster. Auf der rechten Bildseite ist unterhalb der kathl. Kirche das ehemalige "Freiadelige Haus" - besser bekannt unter "alte evangl. Schule" - mit den dazugehörenden Schuppen und Hofgebäude zu sehen. Die im Anschluß bis zum unteren Bildrand zu sehenden Häuser wurden ebenfalls ein Opfer der Bomben. Die freie Fläche, rechts dieser Gebäudegruppe, ist der sogenannte "Gemänsgaade". Das Gartengelände oberhalb dieser Fläche ist der sogenannte "Plänzer". Quer oberhalb ist - unten die Bahnhofstraße (der alte "Plänzerweg") - darüber die Hauptstraße zu sehen. Mitten auf dem Marktplatz ist das Kriegerdenkmal für die Gefallenen der Kriege von 1864 gegen Dänemark, 1866 gegen Osterreich und 1870/71 gegen Frankreich noch in ganzer Größe zu bewundern. 1940 wurde es abgebaut und auf dem im Bild nur ansatzweise (oben links) zu sehenden Friedhof wieder errichtet. Die links von der evgl. Kirche zu sehende Gebäudegruppe; (evgl. Altersheim, auf der anderen Straßenseite das kathl. Pfarrhaus und darüber das Haus des Schmiedes Kahn), wurde ebenfalls durch Bombenvollteffer total zerstört. Auf der unteren Bildhälfte links vom Marktplatz erkennen wir, mit den Stufengiebel, die kathl. Knabenschule (die den Krieg überdauert hat). Genau auf dem Marktplatz gegenüber, (das Gebäude mit dem langen Dachfirst - in Blickrichtung des Betrachters) ist die neue evgl. Schule. Die Kriegsschäden machten nach dem Krieg eine Neugestaltung des ganzen Areals notwendig.