Postkartenmotive von Bendorf/Rhein


Aus der Foto-Sammlung der GGH und W. Kutsche
kommentiert von Hans Scharfenstein † und Karl Ley
Erstveröffentlichung in Bendorfer-Zeitung
neu bearbeitet von W. Kutsche

Die Bendorfer Kirchen.

Ein Bild der Eintracht bietet sich auf dieser Aufnahme der Bendorfer Kirchen dem Betrachter dar. So friedlich wie auf diesem Foto waren die religiösen Verhältnisse zwischen den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden aber nicht immer.
Die Umwälzungen der Reformation haben auch in Bendorf zu unsäglichem Zwist und Streitereien innerhalb der Bevölkerung geführt. So wurde den Katholiken die ursprüngliche Kirche genommen und den Evangelischen überwiesen. Den Katholiken blieb, trotz der fünffachen Bevölkerungszahl nur das wesentlich kleinere Reichardsmünster.
Links der Kirchen-Neubau ist die evgl. Kirche. Sie wurde auf den Ruinen, der an Silvester 1944 zerstörten ehemaligen evgl. St.Medardus-Kirche (geweiht im Jahr 1204), unter Miteinbeziehung des unzerstörten Chores der alten Kirche, neu erbaut.
Nach rechts schließt sich, bis zu den kleinen Türmchen, der warscheinliche Rest des Ur-Baus der Bendorfer Kirchen, das (katholische) Reichards-Münster an.
Rechts der kleinen Türmchen in der Bildmitte ist die katholische Kirche zu sehen. Diese selbst ist in zwei Abschnitten (1776) und 1868 als Erweiterung des Reichardsmünsters entstanden.
Ein kirchengeschichtliches Kuriosum ist der im Bildhintergrund zu sehende, seit Beginn des 19.Jahrhunderts sich im Besitz der Stadt Bendorf befindliche Kirchturm. Die der Stadt Bendorf gehörenden Glocken werden von den verschiedenen Kirchengemeinden gemeinsam genutzt.
In dem Kirchturm befindet sich auch das städtische Glockenpiel mit 25 Glocken.
Im Bildvordergrund ist das allen Bendorfer gemeinsame Kirmes-Symbol zu bestaunen; die in jedem Jahr aus 20- 25 Tausend ausgeblasenen Eierschalen hergestellte Eierkrone (in Wirklichkeit ist es eine Glocke).