Postkartenmotive von Bendorf/Rhein


Aus der Foto-Sammlung der GGH und W. Kutsche
kommentiert von Hans Scharfenstein † und Karl Ley
Erstveröffentlichung in Bendorfer-Zeitung
neu bearbeitet von W. Kutsche

Die ehemalige katholische Knabenschule auf dem Kirchplatz

Die ehemalige katholische Knabenschule und das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Krieges 1866 und 1870/71 auf dem Kirchplatz um 1936. Die katholische Volksschule wurde 1847/48 an der Stelle errichtet, wo das ansbachische Kelterhaus gestanden hat. Dies war abgebrannt. Die katholische Kirchengemeinde bewarb sich um dieses Gelände und erhielt die Erlaubnis unter der Herrschaft Preußens, an dieser Stelle die "neue Schule" zu errichten. Seit der Reformationszeit war die kath. Kirchengemeinde, obwohl sie mehr als 6X Größer als die evangl. Kirchengemeinde war, durch die Landesherrschaft und Zivilgemeinde in ihrem Gemeindeleben behindert worden. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts erhielten die katholischen Bürger von Bendorf einen eigenen Lehrer zugestanden. Bis zu diesem Zeitpunkt mußten die katholischen Kinder auf herrschaftliche Anweisung die evangelische "Ortsschule" besuchen. Zunächst wurde ein Schulhaus angemietet. Dieses muß aber den Berichten nach in einem sehr schlechten Zustand gewesen sein. Das Dach war nicht mehr in Ordnung, das Regenwasser tropfte in die Schulräume. Es waren sehr viele Unkosten mit diesem Schulhaus verbunden. Das erste eigene Schulhaus wurde ihnen im Jahre 1794 zugestanden. Wegen des schlechten Zustandes des Schulhauses hat der kath Pfarrer J.M. Neureuther einen Neubau vorgesehen und vorangetrieben. Nachdem das herrschaftliche Kelterhaus durch Brand zerstört war, bewarb dieser sich um den Bauplatz. Dies wurde ihm zugestanden. Der Bau wurde von dem berühmten Bauinspektor Nebel geplant und erbaut. Dieser war der Nachfolger von von Laussaulx. Im Jahre 1848 konnte das Schulhaus bezogen werden. Da die katholische Gemeinde das Geld für diesen Neubau nicht allein aufbringen konnte, gab der preußische Staat einen Zuschuß. So wurde die katholische Kirchengemeinde nicht alleiniger Eigner dieses neuen Schulhauses, Weil der Staat Preußen seine Zuschüsse auf die jeweiligen Gemeinden übertrug, war die Stadt Bendorf Miteigentümer dieses neuen Schulhauses.