Die Kapelle des Hedwig - Dransfeld - Hauses

von Dieter Kittlauß

Eugen Keller ( 7. 5. 1904 - 13. 1. 1995)

Nach Ausbildung und Studium an der Kunstgewerbeschule Nürnberg, der Akademie der Bildenden Künste in München, der Kunstakademie in Stockholm und der Keramischen Fachschule Höhr - Grenzhausen war Eugen Keller ab 1934, nur unterbrochen durch die Militärzeit 1940 - 45), in Höhr - Grenzhausen als Designer und Künstler tätig. In der näheren Umgebung gestaltete er in Koblenz die Fassade der Rhein - Mosel - Halle und die Fensterwand in der Evangelischen Kirche auf der Pfaffendorfer Höhe sowie das Eingangsportal des Rastal - Verwaltungsgebäudes in Koblenz.
Anneliese Debray verband mit Eugen Keller, dem Künstlergenie, eine langjährige Freundschaft. Eugen Keller konnte mit ganz unterschiedlichen Materialien arbeiten: Öl, Tempera, Bronze, Glas, Keramik, Holz, Stein. 1984, als sich sein Augenleiden sehr verschlimmerte, malte er ein Bild, dem er den Namen " Der geschundene Mensch" gab. Wie Eugen Keller im Sommer 1985 Dieter Kittlauß erzählte, der das Werk von Anneliese Debray weiterführte, sei Anneliese Debray von dem Werden dieses Bildes tief beeindruckt gewesen und habe ihm stundenlang beim Malen zugeschaut.
Eugen Keller überließ deshalb dieses Bild dem Hedwig - Dransfeld - Haus zum Vorzugspreis, suchte in der Kapelle selbst den Platz aus und gab bei der Enthüllung die Erklärung:
Jeder Mensch wird geschunden - von Kindesbeinen an bis zum Tod - und nicht nur durch seine gebrechliche Natur sondern meistens auch durch andere Menschen - von Eltern, Verwandten, Lehrern, Priestern, Politikern. Jesus von Nazareth hat solche Verfolgung durchlebt, so war er einer von uns.