Die Kapelle des Hedwig-Dransfeld-Hauses.

von Dieter Kittlauß

Der Bildhauer Karl Franke aus Meerbusch bei Düsseldorf schuf das Relief " Religionen der Welt". Ein hochwertiger Eisengussabdruck konnte über Prof. Dr. Kraft, beschafft werden. Dieses Relief hing 20 Jahre neben der Eingangstür in der Kapelle.

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Zentralmotiv, Zitat aus dem Römerbrief -11,16- des Apostel Paulus Initialen KW, Kurt Weber der für Ideenkonzeption, Motivauswahl und Kommentar de Initialen AF des Bildhauers Karl Franke, der für die künstlerische Gestaltung d Der Maurische Bogen als Symbol für den islamischen Glauben Romanischer Tischaltar (Blockaltar) als Symbol für kultische Handlungen Die Taube wurde zum Sinnbild des 'Heiligen Geistes' Kruzifix, lat. crucifixus 'der Gekreuzigte' Die Menora, der siebenarmige Leuchter, ein Hauptsymbol des Judentums Abraham in Arabischer Schrift Abraham in hebräischer Schrift Auf zwei steinernen Tafeln übergab Gott an Moses die 'Zehn Gebote' Die Sonnenscheibe, Symbol der Sonnengöttin Amaterasu Das alte Symbol 'Yi' bedeutet in der Lehre des Konfuzius 'Wechsel' Das göttliche Siegel des Laotse Jin und Jang, die kosmischen Urkräfte Abstraktion eines kosmographischen Mandalas der Göttin Wasudhara aus Nepal Buddha auf dem Lotos sitzend Gebetsmühle als Symbol des Lamaismus Das Rad der Lehre mit seinen acht Speichen stellt den achtfachen Pfad des Buddh tat tvam asi (= das bist du). Diese Formel hat im Hinduismus Das mystische Buchstabenzeichen OM Brahma. Der vierköpfige Schöpfergott ist Symbol des Hinduismus Stupa, Brihadiswara-Tempel, Tanjur in Südindien) Donnerkeil - Blitz - als Symbol der Macht Januskopf. Janus, der doppelgesichtige, war der Gott aller Anfänge Tempel zu Delphi, Heiligtum des Apollon Zeus, der Göttervater der Alten Griechen Große Vampir-Fledermaus Doppelgesichtige, gehörnte Figur, vermutlich keltische Mondgöttin Die Eiche  galt den Germanen und Kelten als heiliger Baum Die Weltenesche Yggdrasil der Germanen Odin 'Wodan-Wotan',Allvater und Götterkönig der Germanen Die Spirale, ein aus der Geisteswelt der Dogon entlehntes Symbol Onyame ist eine der verbreitetsten Bezeichnungen der Akan Bei den Inka....... Altmexikanische Maske Die Keule des Mithra Bildnis des Ahura Mazda, oberster Gott des persischen Weltreiches Skarabäus - Totengräberkäfer  Der achtstrahlige Stern, Emblem der Göttin Ishtar Marduk, oberster Stadtgott und Reichsgott Babylons Apisstier mit der Sonnenscheibe des Re  Das OM-Zeichen auf einem tibetischen Amulett Schriftamulett mit dem hebräischem Wort für 'Allmächtiger' Auch im alten China war schamanistischer Kult Volksglaube Schamanismus und Magie Felszeichnung aus West-Neuguinea Afrikanischer Opferplatz, Jorubaland  Gottesstuhl, Dahome, Westafrika Die Pyramide des Kukulcán zu Chichen Itzá Minoische Schlangengöttin Abbild des heiligen Nashornvogels Vogelmaske aus Alaska Totempfahl nordamerikanischer Indianer Stonehenge,Trilithen der Kultanlage Riesenkopf  (Moai) als Symbol für... Schlage als Symbol für Schöpfungsmythen


Symbolübersicht

Sie folgt in der fortlaufenden Numerierung und der Gruppierung zu fünf Leitthemen im wesentlichen der Gliederung des Kommentars von Kurt Weber:

01-16 = Naturreligionen. Kult und Magie
17-25 = Ausgestorbene Religionen außerhalb Europas
26-34 = Ausgestorbene Religionen innerhalb Europas
35-46 = Die großen Religionen des Ostens
47-53 = Offenbarungsreligionen

Z = Zentralmotiv, Zitat aus dem Römerbrief (11,16) des Apostel Paulus: "Wenn die Wurzel heilig ist, dann sind es auch die Zweige"

Naturreligionen. Kult und Magie

1. Schlange als Symbol für Schöpfungsmythen. Bei den Ureinwohnern Australiens galt sie als Schöpferin der Welt. Im Alten Testament erscheint sie als Unheilbringerin (1. Mose 3), bei afrikanischen Naturvölkern als Gottheit, in der altägyptischen und griechisch-römischen Glaubenswelt als heilige Begleiterin von Göttern

2. Riesenkopf (Moai) als Symbol für Ahnen- und Götterverehrung. Zahlreiche dieser rätselhaften Steinbilder finden sich an den Abhängen des Rano-Ra-raku-Vulkans auf der Osterinsel

3. Stonehenge, Trilithen der Kultanlage (2000 v. Chr.) bei Salisbury in England als Symbol für Sonnenanbetung. Das Motiv zeigt den Sonnenaufgang in der Morgendämmerung des Sommersonnenwendtages. Dabei fällt das Sonnenlicht auf den "Altarstein" im Zentrum der Steinkreisanlage

4. Totempfahl nordamerikanischer Indianer als Symbol für Stammes- und Individualtotemismus sowie Ahnenverehrung

5. Vogelmaske aus Alaska mit dem Charakter eines Totemzeichens als Symbol für magisches Denken, magische Beschwörung und Geisterglaube

6. Abbild des heiligen Nashornvogels auf Borneo als Symbol für beseelte Natur (Animismus), Vergehen und Auferstehung

7. Minoische Schlangengöttin als Symbol für Fruchtbarkeitskulte

8. Die Pyramide des Kukulcán zu Chichen Itzá (Mexiko) mit den vier Kalendertreppen (4 x 91 Stufen plus Plattform = 365) ist eines der eindrucksvollsten Werke der Maya-Kultur. Zugang zum Heiligtum auf der obersten Terrasse hatten nur der König und die Priester. Im Gegensatz zu den ägyptischen Pyramiden, den monumentalen Grabstätten der Pharaonen, ist die indianische Pyramide in erster Linie die Basis für den Tempel. Sie steht hier als Symbol heiliger Priestermacht

9. Gottesstuhl (Dahome, Westafrika) als Symbol für sakrales Königtum (auch die ägyptischen Pyramiden sind hierfür Symbol)

10. Afrikanischer Opferplatz (Jorubaland) als Symbol für kultische Handlungen bei den Naturvölkern

11. Felszeichnung aus West-Neuguinea. Sie zeigt in stilisierter Form Seelenschiffe, auf denen die verstorbenen Seelen ihre Reise in den Westen zum Land der Toten antreten

12. Schamanismus und Magie sind vor allem im finnisch-ugrischen, im samo-jedischen und paläosibirischen Kultur- bzw. Sprachraum Hauptbestandteil der Religion. Wichtigster Kultgegenstand des Schamanen ist die Trommel, mit deren Hilfe er sich beim Tanz mit Göttern und Geistern in Verbindung setzt. Unser Motiv zeigt einen Schamanen, dargestellt auf einer lappischen Trommel

13. Auch im alten China war schamanistischer Kult als Volksglaube verbreitet. Dabei spielten die Schamanen als Exorzisten, Propheten, Medizinmänner, Wahrsager und Traumdeuter eine bedeutende Rolle. Insbesondere die Wahrsagerei stand in hoher Blüte. Kranke trugen Behälter mit Stäbchen zum Heiligtum des Gottes der Medizin und schüttelten eines der Stäbchen, auf denen Rezepte verzeichnet waren, heraus

14. Schriftamulett mit dem hebräischen Wort für "Allmächtiger"

15. Das OM-Zeichen auf einem tibetischen Amulett, stellvertretend gewählt als Symbol für Fetischismus (s. a. Symbol 14)

16. Apisstier mit der Sonnenscheibe des Re, gewählt als Symbol für Tierverehrung und Verehrung von Göttern in Tiergestalt. Er wurde in der Spätzeit Ägyptens, besonders in Memphis, als heilig verehrt



Ausgestorbene Religionen außerhalb Europas

17. Marduk, oberster Stadtgott und Reichsgott Babylons, Schöpfergott und Herr der Schicksalsbestimmung. Zu seinen Füßen das ihm heilige Tier, der "Sirrusch", der Drache von Babylon

18. Der achtstrahlige Stern, Emblem der Göttin Ishtar, der babylonisch-assyrischen weiblichen Hauptgottheit, Göttin des Krieges, der Liebe und der Mutterschaft

19. Skarabäus (Totengräberkäfer). Die Ägypter erblickten in ihm einen Akt der Urzeugung und verehrten ihn als Sinnbild des schöpferischen Sonnengottes Re (Ra)

20. Bildnis des Ahura Mazda, zu Behistun in den Fels gemeißelt, oberster Gott des persischen Weltreiches, stand als Schöpfer und Richter der Welt über allen göttlichen Wesen. Als solcher vertrat er das Prinzip des Guten in der Religion der Perser

21. Die Keule des Mithra als Symbol für den altpersischen Mithra-Kult

22. Altmexikanische Maske, in der sich das Gefühl der Urangst, der Vergäng-lichkeit, ausdrückt. Die eine Hälfte symbolisiert das Leben, die andere den Tod

23. Bei den Inka im vorkolumbischen Peru spielte der Sonnenkult eine große Rolle. Unser Motiv zeigt den Sonnengott Viracocha als zentrale Gestalt am Sonnentor von Tiahuanaco, der vorinkaischen Ruinenstätte am Südufer des Titicaca-Sees auf der bolivianischen Hochebene

24. Onyame ist eine der verbreitetsten Bezeichnungen der Akan für Gott. Die Akan-Stämme (u. a. die Aschanti) besiedelten zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert das Gebiet der Goldküste (Westafrika). Wichtigstes Symbol des Onyames ist die crux decussata, das liegende Kreuz, dessen vier Endpunkte als Hinweis auf Äquinoktien und Sonnenwenden gedeutet werden (nach Megerowitz): die Gottheit "in ihrer Rolle des sich drehenden Himmels". Danach sind die auf diese Weise gekreuzten Krokodile ein Bild Onyames als Sonnenspenderin (nach einer Graphik v. H. Lander, Vorlage: ein Aschanti-Goldgewicht, in: W. F. Bonin "Die Götter Schwarzafrikas")

25. Die Spirale, ein aus der Geisteswelt der Dogon, eines schwarzafrikanischen Volkes am Nigerknie, entlehntes Symbol. Nach Ansicht der Dogon gab es einen Zustand der Welt vor der Schöpfung - ja vor dem Schöpfer - das war das Nichts, aber dennoch nicht die völlige Leere, denn in ihm war der Organisator des Alls, der Ort, der Ding werden sollte. Im Bild der Wirbelstürme sehen die Dogon die Bewegungen, die sie in ihren philosophischen Überlegungen thematisieren. Die Spirale geht nicht vom Zentrum aus, sondern führt darauf hin: Verdichtung als Resultat der Bewegung! Dieses Zentrum ist/wird Amma, der Schöpfergott, der damit allerdings nicht erste Ursache der Schöpfung ist



Ausgestorbene Religionen innerhalb Europas

26. Odin (Wodan/Wotan) Allvater und Götterkönig der Germanen, Herrscher über Asgard, den nordischen Himmel

27. Weltenesche Yggdrasil. Den Germanen war sie gleichermaßen Lebensbaum und Weltachse

28. Die Eiche galt den Germanen und Kelten als heiliger Baum (hier symbolisiert durch Blatt und Frucht)

29. Doppelgesichtige, gehörnte Figur, die als keltische Mondgöttin gedeutet wird (Fundort: Holzgerlingen, Süddeutschland)

30. Große Vampir-Fledermaus. Vampire spielten in der Dämonenlehre der Slawen eine große Rolle

31. Zeus, der Göttervater der Alten Griechen, nach einem Bronzekopf (möglicherweise auch Poseidon darstellend), Anfang 5. Jahrhundert v. Chr.

32. Tempel zu Delphi, Heiligtum des Apollon (Apollonkult), gleichzeitig Orakelstätte (Pythia). Dargestellt ist die berühmte Tholos, ein Marmorrundbau im attischen Stil des frühen 4. Jahrhunderts v. Chr.

33. Januskopf. Janus, der doppelgesichtige, war der altrömische Gott aller Anfänge, so auch des Jahresanfangs, und ein Heim- und Familiengott

34. Donnerkeil (Blitz) als Symbol der Macht des altrömischen Hauptgottes Juppiter



Die großen Religionen des Ostens

35. Stupa (Brihadiswara-Tempel, Tanjur/Südindien), ein Symbol der heiligen Mitte buddhistischer Lehre, aber auch stellvertretend gewählt für Sakralbauten

36. Brahma. Der vierköpfige Schöpfergott ist Symbol des Hinduismus

37. Das mystische Buchstabenzeichen OM versinnbildlicht das Brahman, das schöpferische Prinzip, den Urgrund allen Seins

38. tat tvam asi (= das bist du). Diese Formel hat im Hinduismus eine große Bedeutung: Die Einheit der Menschenseele (Atman) mit dem Weltgeist (Brahman), aus dem alles entstand, durch Erkenntnis ist das Heilsziel. Die "Formel" soll diese Identifikation aussprechen

39. Das Rad der Lehre mit seinen acht Speichen stellt den achtfachen Pfad des Buddhismus dar

40. Gebetsmühle als Symbol des Lamaismus, der tibetischen Form des Buddhismus

41. Buddha auf dem Lotos sitzend, Symbol des chinesischen Buddhismus

42. Abstraktion eines kosmographischen Mandalas der Göttin Wasudhara aus Nepal. Alle Mandalas sind Kosmogramme einer geistigen Welt. Sie vermitteln religiöse und mystische Inhalte auf der Grundlage von universell gültigen mythischen Bildern. Charakteristisch für alle Mandalas bzw. Kosmogramme ist der dreifach gegliederte Kreis und das viertorige Quadrat der universalen Sphäre. Das innere Quadrat ist in vier Dreiecke geteilt. Sie zeigen die kosmischen Richtungen, die Elemente, physische Qualitäten der im Zentrum (Schnittpunkt der Diagonalen) herrschenden Gottheit der Glaube, die Liebe und die Hoffnung, die im Werk des Geistes, d. h. in der Verkündigung des in Christus erschienenen Heils gründen

43. Jin und Jang, die kosmischen Urkräfte, weisen auf den Pfad zur Weisheit, zum Tao (Laotse)

44. Das göttliche Siegel des Laotse

45. Das alte Symbol "Yi" bedeutet in der Lehre des Konfuzius "Wechsel"

46. Die Sonnenscheibe, Symbol der Sonnengöttin Amaterasu, versinnbildlicht den Shintoismus, die Nationalreligion der Japaner



Offenbarungsreligionen

47. Auf zwei steinernen "Tafeln" übergab (nach 2. Mos. 20 bzw. 5. Mos. 5) Gott am Sinai Moses die Zehn Gebote (Dekalog) als religiös-sittliche Grundordnung zunächst des Volkes Israel, ehe sie zur Grundlage christlicher Ethik bzw. Lebensführung wurden. Während die "erste Tafel" die Stellung des Menschen zu Gott regelt, grenzt die zweite die menschlichen Beziehungen ab

48 Abraham (in hebräischer Schrift) 48b Abraham (in arabischer Schrift)) Abraham gilt den großen Weltreligionen, dem Judentum, dem Christentum und dem Islam, als monotheistischer Stammvater, als "Vater aller Gläubigen". Für Mohammed und auch für Jesus war er gewissermaßen der geistige Vorfahr. Vor allem für Mohammed war er von zentraler Bedeutung, nicht zuletzt weil er glaubte, daß die Araber ganz besondere Bande des Blutes mit ihm (Abraham) über dessen Sohn Ismael, der in die Wüste gejagt worden war, verbinden. Aber es ist wohl weniger ein Gefühl der Blutsverwandschaft als das einer gemeinsamen ethnologischen Zugehörigkeit (Wüstenvolk)

49. Die Menora, der siebenarmige Leuchter, ein Hauptsymbol des Judentums

50. Kruzifix (lat. crucifixus "der Gekreuzigte"), das lateinische Kreuz mit Christus-Korpus; plastische Darstellung Jesus am Kreuz. Hauptsymbol des Christentums

51. Als Jesus nach der von Johannes dem Täufer gespendeten Taufe aus den Wassern des Jordan emporstieg, senkte sich eine Taube auf ihn herab. Sie wurde zum Sinnbild des "Heiligen Geistes", der dritten Person der Heiligen Dreifaltigkeit. Als Wirkungen des Hl. Geistes gelten in der christlichen Lehre der Glaube, die Liebe und die Hoffnung, die im Werke des Geistes, d.h. in der Verkündigung des in Christus erschienenen Heils gründen.

52. Romanischer Tischaltar (Blockaltar) als Symbol für kultische Handlungen (Eucharistiefeiern) in den christlichen Kirchen

53. Der Maurische Bogen als Symbol für den islamischen Glauben



Die Bearbeiter des Reliefs

54. Initialen des Bildhauers Karl Franke, der für die künstlerische Gestaltung des Reliefs (Entwurf und Modell) verantwortlich zeichnet

55. Initialen Kurt Weber, Wetzlar, Leiter der Verkaufsgruppe Buderus-Kunstguß, der für Ideenkonzeption, Motivauswahl und den Kommentar zu diesem Relief verantwortlich zeichnet




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