Fotos & Bilder zum Beitrag:

Der Kreuzweg im Schlosspark zu Bendorf-Sayn

Kommentiert von Dieter Kittlauß

Aus der Foto-Sammlung W.Kutsche



Fünfte Station: Simon von Cyrene hilft Jesus, das Kreuz zu tragen

Hintergrund

In den synoptischen Evangelien wird Simon von Cyrene namentlich erwähnt. Die älteste Fassung finden wir bei Markus: "Und sie führten ihn ab, um ihn zu kreuzigen. Und sie zwangen einen Vorbeikommenden, Simon von Cyrene, der vom Felde kam, den Vater des Alexander und Rufus, sein Kreuz zu tragen." (MK 15,20 - 21). Es spricht dem literarischen Stil, dass bei der konkreten Namensnennung immer ein besonderes Interesse vorlag. Möglicherweise ist Simon von Cyrene mit seiner ganzen Familie Christ geworden und stand bei der jungen Jesusgruppe (= frühe christliche Kirche) im hohen Ansehen.. Im Römerbrief erwähnt Paulus einen Rufus: "Grüßt Rufus, der vom Herrn auserwählt ist; grüßt seine Mutter, die auch mir zur Mutter geworden ist." (Röm. 16,13). Auf die Frage, warum Simon nicht heiliggesprochen wurde, können wir nur spekulieren. Vielleicht wurde das "zwangen ihn" später als Makel empfunden. Cyrene dürfte mit der heutigen Stadt Kyrene in Lybien gleichzusetzen sein.

Bild:

Wenn wir uns das Bild sorgsam anschauen, können wir sehen, dass der Künstler einen Rollentausch vorgenommen hat. Simon hat das Kreuz übernommen und Jesus hält ihn. Jesus ist der Aktivere und Stärkere. Vielleicht sollen wir aber auch daran erinnert werden, dass Jesus unschuldig ist. Für einen Augenblick lässt ihn der Künstler aufrecht gehen.

Deutung:

In Grenzsituation sind es nicht immer die Freunde, die einem beistehen. Es gibt Freundschaft, die nur für die Sonnentage des Lebens gilt. Manchmal sind es eher ganz fremde Menschen, die sich für mich einsetzen, obwohl und gerade weil ich in großen Schwierigkeiten bin. Leider haben wir in Deutschland nicht so wie in Israel eine Allee der Gerechten. Aber heute sind wir stolz auf jeden Deutschen, der sich in der Schreckenszeit der faschistischen Barbarei selbstlos und meist auch unter Todesgefahr für andere Menschen eingesetzt hat: für Juden, Zigeuner, Behinderte, Gefangene und Zwangsarbeiter. Das Christentum hat einen tiefen humanistischen Ansatz, wie er z.B. im Gleichnis von barmherzigen Samariter sehr anschaulich dargestellt wird: Ein Samariter hilft einem Jerusalemer Juden, obwohl er diesen von seiner ganzen Erziehung her zutiefst verachtet. Unsere Sprache hat viele Worte für diesen Humanismus: Rücksichtnahme, Hilfsbereitschaft, Solidarität, Nachbarschaftshilfe, unter die Arme greifen, aufrichten, großzügig sein, vergessen können, Menschenrechte, Grundwerte ….


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