HERZLICH WILLKOMMEN Geehrte Besucherin / Besucher, Sie haben eine Seite
der Homepage der
Zur Geschichte der Sayner Hütten und der "Sayner Hütte"Gliederung: Anm.: Die Gliederung wurde nach dem Original, so übernommen. A. Unter dem KrummstabAm 8.Februar 1752 hatte der Hüttenherr Wilhelm Remy zu Bendorf der kurfürstlich trierischen Hofkammer, ein "Projert, wie und welcher Gestalt ein Stahl-, Hütt- und Hammerwerk nebst Fabriquen von allerhand Eisenwaren zum größten Nutzen kurfürstlicher Hofrentkammer und derer kurtrierischen Unterthanen auf eine unweith Engers auf der Saynbach gelegene obgegangene Mühle gesetzt und errichtet werden könnte ", eingereicht. Remy wies darin auf den Holzreichtum den trierischen Wälder hin, deren Ertrag sich durch einen forstmäßigen Betrieb noch vergrößern lasse, ja dadurch erst den Aufwuchs jüngeren Holzes ermöglichte. Aus der Förderung von Eisenstein im Erzstift flösse der Hofkammer außerdem ein nicht unbeträchtlicher Gewinn aus den Zehnten zu. Überdies erbot er sich, wenn ihm gegen Erlegung des Zehnten gestattet würde, überall im Erzstift Trier Eisenstein suchen und Graben zu lassen, für die Erlaubnis "Hütten-, Hammer-, Stahl- und Eisenwerker auf dem Saynbach zu bauen ein billigmäßiges Laudemium... das ist eine Abgabe beim Tode des Landesherren oder des Pächters und jährlichs eines ansehnlichen Canonem (zu) zahlen". Remy hatte schon das Bendorfer Bergwerk von dem Kloster Sankt Thomas bei Andernach gepachtet. Mit dem Bendorfer "Stahlstein" konnte das kurtrierische Eisen verbessert, im Stahl umgewandelt werden. Die Schwierigkeit war nur, daß Bendorf und Sayn in zwei verschiedenen Ländern lagen. Aber der Markgraf von Ansbach, der Landesherr von Bendorf, würde gewiss die Ausfuhr der Stahlsteine erlauben, wenn Trier sich zur Ausfuhr von Kohlen bereit finden ließe. Die Eisensteine aus Horhausen im Kurtrierischen, aus den Nassau-Diezischen und Schaumburgischen Landen, die auf der Lahn herbeigebracht werden konnten, sollten in Sayn verarbeitet werden. "Durch die Melange von Bendorfer Eisenstein und dessen unvergleichliche Güte" gäbe es dann "die erforderliche Qualität von Extra gutem Eisen". Um seine Ziele noch zu fördern, wies Remy darauf hin, daß der Eisenstein in der gleichen Menge, wie Stahlstein aus Bendorf ausgeführt würde, dorthin aus den Trierischen Bergwerken zurückfließen könne, so daß diese durch den Bezug Bendorfer Steine in ihren Absatz keine Einbußen erlitten. Ja, wenn der Kurfürst der Bendorfer Hütte und dem Nettehammer im Kurkölnischen , die beide von Remy betrieben wurden, den Bezug von Holz gestattete, könnte auch die Ritterschaft ihr Holz selbst in abgelegenen Wäldern besser verwerten. Ferner seien auch die Bendorfer Hütte und der Nettehammer dem Erzstift nur von Nutzen. Hätten doch allein die Trierischen Schiffer jährlich 5000 Reichstaler an Fracht von diesen erhalten; überdies würden viele Kurtrierer dort beschäftigt, um nur 2 Beispiele zu nennen. Remy versprach aber auch einen Schreiber katholischer Religion und katholische Arbeiter in der neuen Hütte zu verwenden, erbat aber, wenn er Protestanten beschäftigen müsse, für diese die Freiheit, ihren Gottesdienst usw. außerhalb von Sayn besuchen zu durften. Da er das Werk auf seine Kosten errichten wolle, erwartete Remy auch, das ihm gestattet werde, in den Bistums- und Hochwald für 30 Jahre jährlich 1000 bis 1200 Fuder Kohlen gegen einen festen Preis herstellen zu lassen. Bei einer geordneten Forstwirtschaft sei dieses durchaus möglich, der Rentkammer erwüchse dadurch ein großer Gewinn, während bisher der Wald nichts abwürfe. Sein Zweck bei der Errichtung dieses Werkes sei, Stabeisen und besonders Stahl zu erzeugen. Das Bendorfer Eisen werde schon jetzt im Bergischen und Märkischen zu Rohstahl gehämmert und mit Steinkohlen raffinirt. Hier könne man die Steinkohlen von der Saar zum "Raffiniren" beziehen und die hohen Kosten für die Beförderung des Roheisens sparen. In Bendorf fehle es leider an der nötigen Wasserkraft, wie sie in Sayn vorhanden sei. Die Errichtung der neuen Fabrik würde dann wie im Bergischen zu Solingen "die importante die Klingen- und allerhand Schneitwaarenfabrique, wovon daselbst viele 1000 Menschen leben und welche considerble Geld ins Land bringet ", und allerhand andere Fabriken nach sich ziehen können. Da der Hofkammer und den Trierischen Untertanen " obgedachte Enterprise", "ohne einig Praejuditz" sein werde, hoffe er auf gnädigste Vergenehmigung", worauf er sowohl wegen des Holzpreises als wegen der jährlichen Abgabe auch sein Möglichstes tun würde. Am 23. Februar 1752 verfügte die Hofkammer auf das Gesuch des Wilhelm Remy und des Karl Kaspar Steiz, ihnen die Anlage von einer Schmelz und von Hämmern auf dem Saynbach wie den Bezug von 3000 Klaftern Holz aus dem Bistumswald auf dem Hunsrück zu gestatten, daß der Oberforstmeister von Piesport sich über die Möglichkeit, so viel Holz nach dem vorgeschlagenen Plan aus dem Wald zu entnehmen, auch darüber, ob nicht etwa das Holz als Brandholz besser verwertet werden könne, äußere. Dieser beantragte, dem Gesuch der beiden Hüttenherrn zu willfahren, da der Wald sowieso zu entlegenen und die Abfuhr des Holzes zu beschwerlich sei, um dies sonst einigermaßen günstig verwerten zu können. Der Wald selbst sei groß genug, um jährlich 4000 Klafter Holz daraus gewinnen zu können. Wenige später suchten die Gebrüder de Barme die beiden älteren Bewerber Remy und Steiz auszustechen, indem sie der Hofkammer größere Abgaben und höhere Holzpreise jährlich versprachen. Sie baten "umb vorzüglichste gnädigte Praeferenz in Erwegung, dass ihre uralt Großeltern, die an der Lahn sowohl als andere im unteren Erzstift vorhandene Schmeltzen und Hämmer erbauet und andurch das comercium zum Besten der Landesuntertanen merklich empor gebracht auch ein großes dem Camaralaerario beygebracht hätten". Die Hofkammer wünschte darauf eine Äußerung der beiden früheren Bewerber. Kurfürst Franz Georg war trotz "vielle andere Bedenklichkeiten bei dieser Sachen" mit dem Vorschlag einverstanden. Der Plan wurde darauf durch den Hofkammerrat Steiz ausgeführt. Heute steht dort die Concordiahütte. Die etwas oberhalb Sayn am Sayn-Bach gelegene sogenannte Sayner Hütte, die 1926 ein 156 jähriges Dasein leider beenden musste, sollte zuerst nicht dort, sondern in Vallendar errichtet werden. Am 14. Februar 1769 hatte der Berginspektor Jakobi ein Gutachten über die Anlage eines Kameraleisenbergwerkes und eines Hüttenwerks in Vallendar der Hofkammer erstattet. Schon waren Grundrisse und eine Ertragsrechnung beigefügt. Die Hofkammer trat für den Plan ein. Der Erlös eines verkauften Cameralhauses in "im Dhal " sollte für den Ausbau mit verwendet werden. Der neue Kurfürst, Klemens Wenzeslaus, war nicht gegen das Unternehmen, wünschte jedoch erst ein Näheres "Parere". Dies erstattete der Hofkammerrat Fritsch. Er hatte mancherlei Bedenken vorzubringen. So befürchtete er, dass die schon früher betriebenen Stollen in Vallendar sehr bald unergiebig würden, so daß es deswegen unzweckmäßig wäre, dass Hüttenwerk an den Vallendarer Bach zu setzen. Und, müsste das Eisenerz aus Horhausen bezogen werden, so koste es mehr Fuhrlohn, als wenn das neue Werk an den Saynbach gelegt würde. Dazu käme die Zoll-Abgabe in Bendorf. Überdies wäre der Saynbach weit wasserreicher als der Vallendarer. Dort könne dann auch die Zitzfabrik Zitz ist feiner bunter Kattun bestehen bleiben. Die Bedenken wurden als stichhaltige anerkannt, der Entscheid fiel deshalb zu Gunsten des Saynbaches. Am 6. Juli 1769 verfügte der Kurfürst, dass dort ein Schmelz- und Hüttenwerke erbaut werden solle. Die Maurerarbeiten wurden, am 27. Juni 1769 und am 27. Juli 1769 die Zimmerarbeiten durch den Hofbauschreiber Johann Caspar Rolshausen vergeben. Auch sonst sorgte man mit großem Eifer für den Ausbau des Werkes. Bereits am 10. Juli wurde die Anfuhr der Kohlen es handelte sich um Holzkohlen - die unterhalb Mülhofen (am Rhein) ausgeladen werden sollten, vergeben. Dem gleichen Fuhrmann hatte man auch die Anfuhr von Steinen und Sand anvertraut. Dieser erwies sich jedoch hier als durchaus unzuverlässig. Die Mauer mussten feiern, denn der Fuhrmann hatte noch dazu mit einem aus dem kurfürstlichen Marstall ihm überlassenen Pferd Wein und Tabak übers Land gefahren. So hatte man "aus Mangel anderen Trierischen Fuhrleuten zwei Fuhrkarren aus Bendorf annehmen müssen". Acht Tage später konnte der Hütteninspektor Jakobi glücklicherweise berichten, daß zwei einheimische Fuhrleute aus Kammerforst für die Fuhren gefunden waren. Für den zehnstündigen Arbeitstag bekamen die Bendorfer Fuhrleute je einen Gulden und zwölf Albus Trierischer Münze. Jacobi deutete an, dass die Trierischen Fuhrleute sich vielleicht mit einem geringeren Entgelt begnügen würden. Am 28. Juli übernahmen dann auch die Kammerforster die Fuhren für 1 und 3 Albus geringeren Lohn. Doch schon meldeten sich neue Bewerber um diese Arbeit, aus Baumbach und Ransbach und und eine Fuhrhalterin aus Engers wollte noch 3 Albus mehr nachlassen. Die Arbeiten nahmen indessen ihren Fortgang. Es wurde angeregt, eine eine Werkuhr in Neuwied und ebendort die Blasebälge zu bestellen. Im Oktober konte das Mühlengeschirr für die Hütte und die Schlackenpoche vergeben werden. Die Arbeit übernahm "Johann Peter Kind, Mühlen- und Hammermeister aus Heimbachweiß" für 247 Reichstaler. Die Hammerbälge wurden an Meister Klingler aus Engers vergeben, der wesentlich preiswerter als der Neuwieder Meister war. Klingler schrieb, da anscheinend seine Kunst angezweifelt worden war, einen sehr empörten Brief, der das Selbstbewusstsein dieses wackeren Meisters sehr hübsch widerspiegelt; "ich hab, den 7ten Ocktober vernom, als wäre noch nicht siger, dass ig die Belg mach wohl zu denken, dass ein falschen Welt List und Ehrabschneiterei da bei ist gewesen. Der mich soh an kreift, ist mir ein Brotdieb, das tut mig verdrißen nicht wenige. Wo weiß ein antrer, was ig kann, ig wil ein Arbeit zeigen hirherum, die ich ge macht hab, da manger Meister die Nas daran zer stoßen kann aber noch nicht magen, doch wunders noch meint, was er wer ..." usw. So gedieh der Bau. Inzwischen machten sich wider Erwarten Widerstände gegen das Unternehmen bemerkbar. Der Oberstallmeister Freiherr von Boos, welcher in Sayn ein bedeutendes Gut hatte, war von dem neuen Werk weniger angenehm berührt. Er beschwerte sich bei dem Kurfürsten, daß die Hofkammer "auf dem sogenannten alten Stromberg bei Sayn" am Saynbach ein Schmelzwerk errichtet habe. Dazu habe sie einen Teil seines freiadligen Gutes verwandt, ohne ihn zu befragen. Es sei nur durch das Bauerngericht zu Sayn abgeschätzt. Der Bach sei begradigt, außerdem Bäume abgehauen und was dererlei Übergriffe mehr seien. Das widerspräche dem Ritterschaftlichen Vergleich von 1729 in höchsten Maße. Er bat daher um Schutz. Die Hofkammer stellte am 13. Oktober 1769, daß dem Freiherrn entfremdete Gut als ganz unerheblich hin. Es sei nur mit vier Reichstaler Land bewertet worden. Im übrigen wies sie den Einspruch zurück, indem sie schrieb: "bei dieser Sachen" sei "nach denen in der ganzen Welt üblichen Bergrechten verfahren, vermöge deren nichts als der Stand oder Platz eines Ehebettes zum Behuf des Bergbaues auch sogar gegen jeden privatum, geschweige denn gegen den Landesherrn gesichert oder eximirt ist. Wie wollten auch sonst die Bergbaue in Flor und Aufnahme kommen?" Da der Bach die Landstraße bereits bedroht habe, weil er sich immer weiter im Land hinein fresse, sei es unbedingt nötig gewesen, den Bachlauf zu begradigen. Nach der Auskunft alter kundiger Leute sei der Bach früher; "ein gut Stück weiter drüben vom Berge weg" geflossen. An Bäumen sei nur ein Weidenbaum geköpft worden, dessen Wert ganz unbedeutend sei. Dagegen hätte die Hütte sich über dem Freiherrn von Boos zu beschweren. Der das Wasser des Brexbares so hoch hätte stauen lassen, daß die Landstraße nicht zu benutzen sei. Dann habe er ein Kellereigrundstück von Sayn sich vor einigen Jahren angeeignet und mit einer Mauer umgeben lassen, außerdem solle der "Freiherrn von Boos der dortigen Commune nun das Gemeindetor unter allerhand Zureden und Versprechungen vor einigen Jahren abgeschwatzt und hernach bebauet, nunmehr aber mit seinem Vasallengute konsolidiert haben". Am 4. November 1769 beschloss die Hofkammer, da "der Unfug jener von dem Freiherrn von Boos anmaßlich vorgebrachten Klage, zu malen in solch geringfügiger Sachen offenbar am Tage liege", und man wegen der gegen ihn vorgebrachten Beschwerden schwerlich zu einem Ausgleich komme, dem Kurfürsten den gerichtlichen Austrag der Angelegenheit vor dem Hofgericht zu empfehlen. Diese ernannte darauf zwei Hofgerichtsassessoren, die Angelegenheit zu klären. Der Freiherr von Boos lehnte jedoch sofort diesen Ausschuss als unzuständig ab. Er sei als "ein Mitglied der Freyen unmittelbaren mittelrheinischen Reichsritterschaft bey derselben" zu belangen. Im übrigen trete der Vorwurf, er habe "das publique Interesse beleydiget", seiner Ehre zu nahe, wogegen er sich mit allen Kräften wehren müsse. Es sei sein Recht, die Verhandlung vor dem ihm "von ihro Mayestät dem Kayßer selbsten... angeordneten Foro (Gericht)" zu verlangen. Die Hofkammer war dagegen der Ansicht, dass Boos ursprünglich als Kläger gegen die Hofkammer aufgetreten sei, so dass er jetzt nicht das Hofgericht oder dessen Beauftragte ablehnen könne. Die Regierung glaubte jedoch von einer solchen Klage abraten zu müssen, um nicht mit der Reichsritterschaft in verdrießlichen Händel verwickelt zu werden. (2.2.1770.) der Entscheid wurde dem Kurfürsten zugeschoben. Am 26. Juni war dieser noch nicht gefällt, wie eine Nachfrage der Hofkammer ergab. Erst 1784 wurden dem Freiherrn von Boos eine Wiese bei dem Steiz'schen Hamer für die 3/4 Morgen Land bei dem Sayner Hütten Hammer abgetreten. Den Bau des Hüttenwerks hatte der Inspektor Jacobi überwacht. Anfang 1770 berief die Hofkammer zu Leitung des Hütten- und Hammerwerkes zu Sayn den Johann Conrad Ziller aus Berka an der Werra, der bereits 15 Jahre in hessisch-kasselischen Diensten sich bewährt hatte. Da 1777 allerhand Unregelmäßigkeiten zu beklagen waren, die in der Altersschwäche Zillers begründet lagen, wurde er am 22. Mai mit einem Knadengehalt in den Ruhestand versetzt. Seinem Schwiegersohn, dem Berginspektor Johann Heinrich Jacobi, wurde alsbald auch die Hüttenverwaltung übertragen. Die Oberaufsicht führte die Hofkammer. Das sonstige Personal bestand aus dem Hüttenschreiber dem Kassenführer und Buchhalter , dem Platzknecht und dem Gegenschreiber, die beide den Ein- und Ausgang aller Roh- und Fertigwaren überwachten. Dazu kamen für den technischen Betrieb Meister und Arbeiter. In den nächsten Jahren wurden allerhand Erweiterungsbauten aufgeführt. Das Werk wurde dadurch allmählich ziemlich kostspielig. Um zu sparen, suchte man in der Nähe Eisenstein zu gewinnen. Die Fuhrkosten von Hohrhausen waren nicht unbeträchtlich. So trieb man bei Weitersburg gleich vorne am Berg, nicht weit von der Bendorfer Grenze, einen Schacht in die Tiefe. Er war Unergiebig. In einem zweiten stieß man in 4 ½ Lachter Tiefe "auf ein schönes Gebirge mit weisen Schiefer, die zu Eisenstein das Ansehen hätte". Es war eine Täuschung, so trieb man vier Jahre ohne Erfolg Stollen um Stollen. Und statt Ersparnis hatte man Kosten. Immerhin entwickelte sich allmählich das Werk. Über die Anfänge unterrichtet uns sehr gut eine Darlegung des Kurfürsten Clemens Wenzelaus selbst, in der er am 21. Juni dem Obererzstiftlichen-Landschaftlichen Direktorium auf eine Beschwerde "zur Belehrung teugehorsamster Stände das wahre Verhältniß der Sache" erläuterte: "Bekanntlich wurde der vortreffliche Hohrhauser Eisenstein, der unter allen Erzstiftlichen Bergsegen der bauwürdigste ist, bis zum Jahre 1769 wider alle staatswirtschaftlichen Grundsätze Auswärtigen zum Verblasen überlassen und von diesen in einer solchen Art auf den Raub gebauet, das mit Gewissheit eine nahes Zusammenstürzen der auf der Oberfläche angebrachten Gruben vorherzusehen war. Aus landesväterlicher Vorsorge für das Wohl ihrer Untertanen entschlossen sich seine kurfürstliche Durchlaucht gleich im ersten Jahre ihres Regierungsantritt diesen Eisenstein zur innlöndischen Verarbeitung und eigener Landesbenutzung zu vindiziren und haben nicht allein die Gruben mit teueren Aufopferungen arquiriret, sondern mit ungeheuren Kosten aus höchst Ihro Privatchatouille einen solchen Grubenbau führen lassen, der die Benutzung dieses Bergsegens vielleicht auf Jahrhunderte gesichert hat. Zu einem Unternehmen dieser Art reichten die Kräfte eines Privaten nicht zu und die Anlage der Sayner Hütte aufs höchste Kosten war daher eine unvermeidliche Notwendigkeit, welche Jahre lang mit Einbußen geführt wurde und beinahe einen zwanzigjährigen Zeitraum zu seiner Vervollkommnung aus der Ursache erforderte, da Seine kurfürstliche Durchlaucht diese Anstalt immer als ein Privatunternehmen betrachtet wissen wollten und ihm jede besondere landesherrliche Begünstigung ausdrücklich verwaigerten. Kaum war aber das Sayner Hüttenetablissement auf einen gewissen Grad von Vollkommenheit gebracht worden, so fasten auch S. kurfürstliche Durchlaucht den Entschluss selbiges an Privaten käuflich zu überlassen und ihnen den aus dieser Anstalt fließenden Gewinn zuzuwenden. Die im Jahre 1785 gepflogenen weitläufigen Verkaufsverhandlungen weisen aber aus, dass nur ein auswärtiger Hüttner sich zur unbedingten Übernahme des Sayner Werkes in einem verhältnismäßig durchaus annehmbaren Kaufpreis dargestellt hatte und dass seine Kurfürstliche Durchlaucht sich zu dieser Überlassung aus dem Grunde nicht entschlossen haben, weil Höchstdieselbe auch mit einem Nachlass von 4000 Gulden am Kaufschilling vorzüglich einem Trierischen die Werker zuwenden wollten, wozu aber kein Inländer die Gelegenheit dargeboten hatte. In dieser Lage der Umständen werden treugehorsamste landschaftliche Directoria von selbst ermessen, von welchem Werth die von einigen Privaten wider die Sayner Hütte erhobene Beschwerde und wie unangemessen der Antrag seie, eine so nützliche Bearbeitung eines rohen Materials, wovon das ganze Kirschspiel Horhausen beinahe einzig lebet, einzustellen und so viele Unterthanen der dadurch ihnen zu gehenden Nahrung zu verlustigen. Von gleichem Unwerth ist die weitere Beschwerde wider den Ankauf des Holzes von der Sayner Hütte in dem oberen Erzstift, da jeder Besitzer dieser Hütte, seie ein Privater oder die Hofkammer, das Holz in dem oberen Erzstift zu kaufen verbunden ist, da den oberertzstiftischen Hüttern der Vorteil der größeren Nähe, eines leichteren Transports und geringeren Abgangs zur Seite steht und da die Hüttenverwaltung ausdrücklich angewiesen ist, bei ihren Holzeinkäufen den verhältnismäßigen Preis mit dem Werth eines Fuder Kohlen zu überschreiten. Bei der in letzteren Jahren eingetretenen Holztheuerung und Seltenheit haben gleichwohl S. K. Durchlaucht die größere Zeit über auf der Sayner Hütte nur einen der hohen Ofen abwechselnd betreiben lassen und werden, mit gleicher Mäsigung auch in der Folge voran gehen zu lassen, den Bedacht nehmen, welches vielleicht von einem Privatbesitzer der Hütte nicht zu erwarten sein dörfte. Seine K. Durchlaucht erwarten demnach, dass diese Privatangelegenheit einger Hüttner ferner zu einer allgemeinen Landesbeschwerde nicht werde aufgestellt, sondern erstere mit ihrem allenfallsige weiteren Beschwerden unmittelbar an hoechstdieselbe werden verwiesen werden." Weil der Kurfürst also dem Werk besonderes gewogen war, suchte dies ihn bei seinen Besuchen auch besonders feierlich zu empfangen. Es wurden deshalb für die Bergleute eigene Bergkleider angeschafft. Die 29 "Monturen" kosteten mehr als 170 Reichstaler. Bitter war es dann nur für die Betroffenen, dass ihnen der Aufwand allmählich wieder vom Lohn abgezogen werden sollte. Zuletzt sah man aber doch davon ab. Um den Ertrag zu steigern, suchte man den gewonnenen Rohstoff weiter zu verarbeiten. Versuche wurden gemacht, in dessen blieben sie ohne Ergebnis. Erst sechs Jahre später, 1789, griff man dem Plan wieder auf, indem man in Ehrenbreitstein eine Stahlfabrik begründete, um den Sayner Gruß zu verarbeiten. Allzu großen Erfolg hatte jedoch dieses Unternehmen nicht. Da es sich herausstellte, dass der Verkehr mit der Hofkammer den Betrieb des Werkes zu schwerfällig machte, wurde 1787 der Hofkammerrat Carve als Hüttenkommissar mit der Oberaufsicht betraut. Aus dem Reingewinn des Werkes sollten in den nächsten vier Jahren 4000, von 1790 ab aber 6000 Reichstaler an das Landestrentamt abgeführt werden. Überstieg der Ertrag diese Summen, sollte der Mehrgewinn dazu dienen, das Werk selbst auszubauen. Belief er sich auf über 9000 Reichstaler, so erhielten das Personal und die Arbeiter in den nächsten drei Jahren zusammen 1000 Taler jährlich. In der 12. "Hüttenkampagne", die 40 Wochen lang bis zum 3. März 1781 gedauert hatte, waren 1.082.862 Pfund Eisen gewonnen. Es war "eine der erträglichste, so noch bis anhero zu Sayn gewesen". 1790 waren 1.997.802 Pfund Roheisen ausgebracht. Die Einnahmen beliefen sich auf 78.644 Reichstaler, die Ausgaben auf 61.621, so dass ein Überschuss von 17.022 Reichstaler verblieb. Die Einrichtung der Sayner Hütte bestand damals nach Helmrat aus zwei nebeneinander, unter einem Dache liegenden Hochöfen, drei Gobhämmern mit sechs Frischfeuern, einem kleinen oder Reckhammer und zwei Pochwerken. Der 1790 angelegte Oberhammer, etwa 1000 m oberhalb des Sayner Hütte, hatte einen vierten Grobhammer und ein Frischfeuer. Die für den Hüttenbetrieb erforderlichen Holzkohlen wurden meist auf dem Wasserwege herbeigebracht. An der Mündung des Saynbaches war am Rhein der Landeplatz der Kohlenschiffer. Als der Preis der Kohle 1788 gestiegen war, erörterten am 18. Dezember dieses Jahres der Hofrat Carve als Hüttenkommissar, der Hütteninspektor Jacobi und der Hüttenschreiber Feckle die Frage, ob es nötig sei, den Eisenpreis zu erhöhen. Bei 1000 Pfund Roheisen blieben nur ein Reichstaler 80 Kreuzer Gewinn. Und dies war "der theueren Fabrqueanlag nicht ganz angemessen". Die Schwierigkeit bestand nur darin, die richtige Steigerung zu finden, "als eine übermäsige Erhöhung ganz unvermeidlich mit dem Verlust der Abnehmer verbunden" sei. Sollte man die Verkaufpreise der Mitbewerber zum Maßstab nehmen? Die Sayner Ware war doch besser, überdies konnte man sich auch auf die Angaben jener, "der gewöhnlichen kaufmännischen Politik nach nicht verlassen ". Auch das Angebot eines benachbarten Hütters anzunehmen erschien nicht zweckmäßig, da dieser schlechteres Eisen herstellte. Der Ruf des Sayner Eisens würde dadurch gefährdet! " in dieser Hinsicht mag es überhaupt nie gleichgültig sein seinen Mitbewerber Waaren gleichen Handels zu überlassen und ihnen dadurch Stoff zum eignen Aufkommen anzubieten. Bey einer so starken Concurrenz von Verkäufern wie in hiesiger Gegend verdient der Handel besondere Aufmerksamkeit." Es geglückte einem "Oberländischen Correspondenten", Eisen zu einem annehmbaren Preise zu verkaufen. Wenn das Geschäft sich besserte, hoffte man nach und nach dem Preis mit möglichst aller Vorsicht erhöhen zu können. Die ersten Jahre des letzten Jahrzehnts des 18. Jahrhunderts waren recht günstig für die Hütte. 1794 überfluteten die fränkischen Revolutionsheere das Erzstift Trier. Die Hochöfen standen darauf teilweise still, selbst die Hämmer hatten einen spärlichen Betrieb. Der Hütte wurde von den Franzosen, die inzwischen auch auf das rechte Rheinufer gekommen waren, manche Last aufgebürdet. Für Einquartierung wurden 1795 385 Reichstaler, 1796 640 und 1797 401 Reichstaler aufgewandt. Beim Rheinübergang der Franzosen, am 2. Juli 1796 entstand ein Schaden von 128 Reichstalern. Inzwischen hatte der bisherige Buchhalter und Kassierer Lossen nach dem Ableben des Berginspektors Jacobi auch die Berg- und Hüttenverwaltung übernommen. Um dem Landrentamt den Ertrag der Hütte zu sichern, dem Personal seinen ferneren Unterhalt zu gewähren, schließlich eine monatliche Abgabe von 400 Livres an die französische Verwaltung entrichten zu können, wurde im Mai 1798 die Hütte an den bisherigen Commissar Hofrat Carve auf zwei Jahre verpachtet, der sich den Frankfurter Bankherren Theodor Mülhens und den Koblenzer Moses Seligmann vermutlich als Geldgeber zugesellte. Nach Ablauf der Pachtzeit behielten die Pächter die Hütte noch bis 1801. Die beiden Bankherren streckten dann zum Fortbetrieb noch einen Vorschuss von 8000 Gulden dem Kurfürsten vor. Hohe Schulden und schlechte Zeiten ergaben 1802 einen Fehlbetrag von 16 384 Gulden. B. Unter dem Nassauischen Löwen.Nach dem Untergange des Kurstaates Trier (1803) und dem Übergange des rechten Rheinufers mit der Sayner Hütte an das Herzogtum Nassau machte es große Schwierigkeiten, die für den Hüttenbetrieb erforderlichen Kohlen zu beschaffen. Hatten doch die verflossenen Kriegsjahre auch die Wälder sehr mitgenommen. Und das linke Rheinufer war französisch. Der am 10. Juli 1808 zum Kommerzienrat ernannte Hüttenverwalter Lossen beklagte es, dass Frankreich einen so hohen Ausfuhrzoll auf die Kohlen gelegt habe, dass man dort keine Kohlen mehr beziehen könne. Die französischen also auch die linksrheinischen Hüttenwerke kämen dadurch in die Höhe und könnten das Eisen umso wohlfeiler liefern, so daß die Sayner Hütte jetzt gar keine Bestellungen auf Eisen mehr habe! Dabei war noch 1807 ein Reinertrag von 15 644 Reichstalern erzielt worden. Auch aus den Nachbarstaaten Usingen, Wied-Runkel und Wied-Neuwied war die Holzausfuhr gesperrt. Dagegen wurden im Lande selbst durch die Ausländer die Preise in die Höhe getrieben. Am 15. Januar 1809 beklagte Lossen wiederum die Schwierigkeiten des Kohlenbezugs. Sie seien so ungeheuer, das er in dem Jahre bisher weder Holzner noch Kohlen hätte kaufen können. " Denn seitdem wegen dem beträchtlich vermehrten diesseitigen Hüttenbetrieb durch die teils neu errichteten, teils aus dem Schutte wiederaufgebauten Hüttenhöfen zu Bendorf, Nievern und bey Linz das Verhältnis der in Betrieb seienden Hütten gegen den bisherigen und jenseitigen Holzbestand so arg verrückt ist, dass es alljährlich der einen oder der anderen Hütte an Kohlen mangeln muss. Seitdem durch das hierdurch entstandene unkluge jagen der Holzpreise auf den Versteigerungen die jenseitigen Holzhändler darauf aufmerksam gemacht sind und das Holz zu jedem Preis an sich steigern, wohl wissen oder doch wenigstens sich gewiss haltend, es werde ihnen an Abnehmern für die Kohlen nicht fehlen ", sei der Holzpreis und Kohlenpreis fabelhaft gestiegen. Um dieser Preistreiberei trotz zu bieten, empfahl er den Bezug von Holz aus dem Spessart. Vielleicht könne man auch mit der französischen Verwaltung einen Vergleich treffen, damit diese aus ihren zahlreichen Waldungen der Hüttenverwaltung das Holz unmittelbar zu einem angemessenen Preise überlasse, zu einem Preise, der in abgelegenen Gegenden ihnen "oft durch die Kunstgriffe und Vereinbarungen der Holzhändler" nicht geboten würde. In den Schwierigkeiten, den Rohstoff zu beschaffen, kann der Mangel an Geld, "Nachdem der Credit teils verschwunden, teils viel zu theuer und dadurch verderblich geworden ist" (1809). Das in den Hochöfen erblasse Roheisen ging, soweit es nicht in den eigenen Frischfeuern verarbeitet wurde nach Helmrat in den ersten Jahren rheinauf- und rheinabwärts, aber meistens die Mosel hinauf in die Gegend von Saarbrücken und an die Sturmm'schen Werke auf dem Hunsrück. Das Stabeisen wurde für Schiffsbauzwecke hauptsächlich nach Holland verschickt, bis das im Jahre 1805 "durch den schwedischen Wettbewerb der Versand nach dort fast ganz eingestellt und die Ware in den Städten Köln und Mülheim zu billigen Preisen auf den Markt gebracht wurde". Die Befreiungskriege brachten neue Einquartierungslasten. Vom 19. November 1813 bis zum 31. Januar 1814 waren insgesamt 1719 Mann auf der Hütte eingelagert worden. Am 8. Juni 1815 bat Kommerzienrat Lossen noch den Herzog: "da es nun aber allgemein verlauten will, als sollten wir nicht lange mehr das bisher besessene Glück unter dem väterlichen Schutze Euro Hochfürstlichen Durchlaucht zu verbleiben genießen, dem neuen Regenten Ihre treuen Diener huldreichst" zu empfehlen. C. Unter Preußens Aar.Bald darauf ging, am 1. Juli die Sayner Hütte an Preußen über. Da die preußische Regierung den Wert des Sayner Eisens für die Herstellung von Geschützen und Schießbedarf sehr bald erkannte, wurden dort eine Geschütz- und Geschoßgießerei eingerichtet. Die Versuche vielen sehr günstig aus, so wurde das Werk bald erweitert. Um den Ausbau erwarb im Carl Ludwig Althans sich besondere Verdienste. In den Jahren 1820 bis 1824 richtete er ein großes Bohrwerk und eine Dreherei für Geschütze usw. ein. Im Jahre 1823 ließ man die Frischfeuern auf der Sayner Hütte und dem Oberhamer eingehen, weil sie keinen genügenden Nutzen abwarfen. Man erweiterte dagegen die Gießerei. Von 1825 bis 1830 wurde die Hochofenhütte vollständig umgebaut. Die eine Hochofen wurde abgebrochen. Die noch vorhandene eindrucksvollen Gießhalle von etwa 35 Meter Länge und 20 Meter Breite wurde nach den Plänen von Althans errichtet. "Neue gusseiserne Parabelträger, die auf gemauerten Pfeilern 1/2 Meter über der Hüttensohle ihre Widerlager finden, überspannen den Raum und werden durch je zwei gusseiserne Säulen von 65 cm mittleren Durchmesser, die einen Abstand von etwa 8 m haben, unterstützt. Die lichte Höhe von der Hüttensohle bis zur Unterkante Bindergurt in der Mitte der Halle beträgt etwa 8 m. Die beiden Säulenreihen mit je neun Säulen verleihen dem Bauwerk das Gepräge eines langgezogenen dreischiffigen Hallenbaues. Der Mittelbau ragt als Laterne über die Seitenschiffe hinaus und wird durch ein Satteldach abgeschlossen, während die beiden Seitenschiffe mit Pultdächern versehen sind. Getragen wird das Satteldach des Mittelbaues durch neun Gusseiserne spitzbogenförmige Dachstühle, die auf den Parabelträgern aufsitzen und von einer Säule zur anderen reichen. Eine um die andere Säule ist mit einem Drehkran versehen und zwischen den beiden Säulenreihen bewegt sich ein Laufkran von 25 000 kg Tragkraft". Bemerkenswert sind die Kugellager an dem Halslager der Drehkräne, eine Bauart, durch die Althans seinem Fachgenossen um ein Menschenalter voraus eilte. Nachdem 1837 auf dem Oberhamer ein kleiner Hochofen eingerichtet war, um Rohstahl zu erzeugen, wurden 1844 wegen des Mangels an Holzkohlen die Hochöfen für Kokskohleverbrauch eingerichtet. Als Vorbild dienten die Hochöfen zu Sulzbach an der Saar, die schon seit 1767 mit Koks betrieben wurden. "das ganze Werk bestand im Jahre 1844 aus zwei Hochöfen, von denen einer auf dem Oberhamer stand, vier Flammenöfen, vier Cupolöfen und drei Zylindergebläse, ferner aus dem vollständigen Bohr-, Dreh- und Schleifwerk, mehreren kleinen Drehwerkstellen, Schlosserei, Tischlerei, Magazinen, Kohlenschuppen und Beamtenwohnungen. Der Sayner Hochofen lieferte im Jahre ungefähr 28.000 Zentner Roheisen, von denen etwa 17.000 Zentner zu Gusswaren verarbeitet wurden. Das übrige wurde verkauft". In dem Hochofen des Oberhamers wurden jährlich etwa sechs- bis siebentausend Zentner Rohstahl erzeugt und verkauft. F o. Die Ausrüstung der Rheinfestungen mit Geschützen und Geschossen beschäftigte die Sayner Hütte viele Jahre reichlich. Daneben wurden Maschinen und Kunstguß hergestellt. Der Kunstguß erfreute sich dank seiner hohen Vollendung der größten Beliebtheit. Besonders werden die Neujahrsgedenkplatten mit meisterhaften Nachbildungen Rheinischer Denkmäler geschätzt. Dem Zeichner, August Osterwald und dem Kunstformer Heinrich Zumpft fällt das erste Verdienst für die Güte dieser Arbeiten zu. Althans trat 1862 in den Ruhestand, starb 1864 auf der Sayner Hütte und liegt zu Sayn begraben. Als im Jahr darauf (1865) die Firma Friedrich Krupp die Sayner Hütte mit allem Zubehör erwarb, wurden die Werkstätten zur Herstellung von Geschützen und Geschossen stillgelegt, die Hochöfen zu Sayn und auf dem Oberhamer ausgeblasen und nur die Eisengießerei mit der Maschinenfabrik vornehmlich für den eigenen Bedarf der Kruppschen Gruben und Hütten weiter betrieben. Außerdem arbeitete die Maschinenfabrik, die im Jahre 1830 von Frans Menn in Sayn gegründet worden und 1865 von einem Baron von Bleuel von der Firma Krupp erworben worden war. Diese Maschinenfabrik wurde in den Jahren 1907 bis 1909 in eine Erholungsheim für Krupp'sche Beamte und deren Angehörige umgewandelt. Die Werkzeugmaschinen wurden damals in einem Neubau auf dem Hüttengrundstück verlegt. Nach dem unglücklichen Ausgange des Weltkrieges und den daraus sich ergebenden wirtschaftlichen Nöten wurde die Hütte Ende des Jahres 1926 vollständig stillgelegt. Die Gemeinde Sayn erwarb 1927 insbesondere auf Betreiben des Brauereibesitzers Herren Hühnermann die Hütte und übernahm dabei die Verpflichtung, die Gießhalle zu erhalten. "wie so viele kleine Werke musste auch sie unter dem Druck der Verhältnisse unterliegen. Teueres Betriebskapital, hohe Steuerlasten und Frachtsätze, hohe Verwaltungskosten und unrationelle Betriebswirtschaft zwangen zur Zusammenlegung und Preisgabe der Kleinbetriebe." "nutzlos stürzten jetzt die Wassermassen, denen keine Fesseln mehr angelegt sind und keine Arbeit aufgebürdet wird mit brausenden Getöse in die Tiefe ein Bild wirtschaftlicher Kraftvergeudung." Anm.: Die Darlegung stützt sich auf die Akten des Staatsarchivs Koblenz und für die Preußische Zeit auf die Ausführungen des Diplomingenieurs Herrn Helmrath in Neuwied. Anmerkung des
Bearb.: Geehrte Besucherinnen und Besucher, wir danken Ihnen für
Ihren Besuch auf unserer Seite und würden uns über eine Nachricht von
Ihnen freuen. |