Fotos & Bilder vom Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf

Zum Beitrag: Konflikt, Kontinuität und Neuanfang :
Das Bendorfer Hedwig - Dransfeld - Haus in den Jahren von 1980 bis 1996

von Dieter Kittlauß


Dieter Kittlauß,
1936 in Breslau geboren, verlebte seine spätere Kindheit und Jugend in Weimar. Abitur, Gesellenbrief, altsprachliche Ausbildung, Studium von Geschichte, Philosophie und Theologie, katholische Priesterweihe sowie drei Jahre Vikariatszeit waren erste Stationen seines beruflichen Werdeganges. Nach siebenjähriger Leitungstätigkeit in der katholischen Jugendarbeit musste er wegen Heiratsabsicht aus dem kirchlichen Dienst ausscheiden und sich nach mehrmonatiger Arbeitslosigkeit in unterschiedlichen Berufen sein Brot verdienen. Er verkaufte Eintrittskarten beim Thüringer Zoopark, Policen fiir die Staatliche DDR- Versicherung und verlud Tapeten fiir den Großhandel. In seiner Freizeit absolvierte er ein betriebswirtschaftliches Fernstudium, engagierte sich in der evangelischen Gemeindearbeit und in der Weiterbildung der evangelischen Propstei Erfurt. 1975 Übersiedlung in die Bundesrepublik Deutschland, wo er eine neue Heimat fand. Im Juni 1976 holte ihn Anneliese Debray, die damalige Direktorin des Hedwig -Dransfeld -Hauses, als ihren persönlichen Assistenten nach Bendorf. Ab 1.2.1981 Übernahme der kommissarischen Gesamtleitung des HDH in einer äußerst schwierigen Situation. Das HDH hatte eine reiche Geschichte, aber die Gegenwart war durch Verfall der Bausubstanz, enorme Finanzprobleme und Personalauszehrung enorm belastet. Durch ein Investitionsprogramm von über 30 Millionen DM gelang es Dieter Kittlauß, die äußere Gestalt des HDH umfassend zu erneuern. Ebenso - wenn nicht wichtiger -war der Erhalt des Profils. Die traditionellen Müttergenesungskuren wurden zu frauenspezifischen REHA -Kuren weiterentwickelt, deren Konzeption bundesweit Anerkennung fand. In der Bildungsarbeit zählte das HDH bald wieder zu den führenden Weiterbildungseinrichtungen und genoss internationale Anerkennung. Bedeutsam waren auch Erhalt und Weiterentwicklung des geistig -spirituellen Umfeldes. Nur mit einem großen Potential von Menschen, die die Weitsicht ihres Intellektes, die Tatkraft ihres Willens und die Kraft ihres Herzens nach Bendorf brachten, hatte das HDH als freies Haus -ohne Absicherung durch eine große Institution -eine Überlebenschance. Deshalb spielte das Kuratorium eine wichtige Rolle. In Herbert Scheffler fand Dieter Kittlauß einen Partner, der in der kritischen Anfangsphase Konzeption und Planung der Arbeit mit seinen Fachkenntnissen und dem realistischem Blick eines Außenstehenden begleitete. Ortgies Stakemann aus Berlin, Horst Eisel in Bendorf, Johannes Bortlisz aus Hattingen, Erika Hoß aus Aachen, Charlotte Schiffler aus Frankfurt, Bashir Dultz aus Bonn, ...es waren viele Menschen, die sich für den Erhalt des HDH um Dieter Kittlauß scharten. Dazu gehörte auch der damalige Vorstand des HDH- Vereins mit Renate Irskens aus Duisburg, Loni Böhm aus Höhr -Grenzhausen, Klaus Messing aus Mettmann und Josef Lang aus Hattingen. Mit Leidenschaft hat Dieter Kittlauß im HDH die Landschaftspflege wahrgenommen und sorgte sich um den Erhalt der Natur im Wenigerbachtal. Die meisten jungen Bäume hat er eigenhändig gepflanzt und gepflegt. Zum 31. Oktober 1997 ging Dieter Kittlauß in den Ruhestand. Er engagiert er sich ehrenamtlich im Stadtrat und in der Seelsorge im Altersheim der AWO, studiert an der Philosophisch - Theologischen Hochschule in Vallendar, lernt Spanisch bei der VHS und ist in vielen Vereinen aktiv. Die einjährige Leitung der Volkshochschule Bendorf musste er aus gesundheitlichen Gründen wieder abgeben. In den letzten zwei Jahren war er bei der Erstellung des Mahnmals für die Opfer des Nationalsozialismus, an der ehemaligen jüdischen Jakoby'schen Anstalt in Bendorf-Sayn, als Mitglied des Kuratoriums beteiligt.


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