Fotos & Bilder vom Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf

Zum Beitrag: Konflikt, Kontinuität und Neuanfang :
Das Bendorfer Hedwig - Dransfeld - Haus in den Jahren von 1980 bis 1996

von Dieter Kittlauß


Immer fehlte Geld, um die Dinge richtig und schön zu machen

Die Baumaßnahmen hatten im HDH immer den Schönheitsfehler, dass nie genügend Mittel zur Verfügung standen. Bereits bei der Finanzplanung war es mehr als schwierig, die Eigenmittel aufzubringen. Alle öffentlichen und kirchlichen Mittel waren freiwillige Leistungen und brachten nie eine Vollfinanzierung. Deshalb war es wichtig, jegliche Baukostensteigerung zu vermeiden. Doch dies war leichter gesagt als getan, denn eine Kostensteigerung unter 20 % gilt in der Baubranche als normal. Auch hat das gesetzlich geregelte Vergütungssystem den Schönheitsfehler, dass der Architekt mit jeder Mark Kostensteigerung verdient. In der Planungsphase bedeutete dies konkret; Light - Versionen entwickeln. An diesem Foto kann das gut gezeigt werden. Der Anbau hinten wurde mit Kunstschiefer gedeckt, das alte Dach aus Naturschiefer nur geflickt. Eigentlich wäre es aber richtig gewesen, das ganze Dach neu mit Naturschiefer zu decken. Beim Haupthaus gab es ähnliche Beispiele: Die Dächer und Dachrinnen des Altbaus wurden nicht erneuert, der Aufzug wurde nicht bis zum letzten Geschoss geführt, eine eigentlich erforderliche komplette Neumöbilierung konnte nicht erfolgen, es wurde nur ein Kessel für die beiden Häuser Haupthaus und Annenhaus installiert, was bei Störungen ein großes Risiko war. Im Haupthaus wurde auf Nasszellen verzichtet, im Annenhaus im 1. Stock sogar auf Waschbecken in den Zimmern. An Telefonanschlüssen in den Zimmern war nicht zu denken. Es gab kein Geld für Kunst am Bau oder für Bilder. Eigentlich fehlte es immer an Geld, die Dinge schön zu machen. An schöne Gardinen oder Teppiche war nicht zu denken. Dieter Kittlauß erinnert sich: Bei ALDI kaufte ich kleine Billig - Teppiche als Bettvorlagen, damit die Zimmer nicht so kalt wirkten.

 

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