Fotos & Bilder vom Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf

Zum Beitrag: Konflikt, Kontinuität und Neuanfang :
Das Bendorfer Hedwig - Dransfeld - Haus in den Jahren von 1980 bis 1996

von Dieter Kittlauß


Horst Eisel

1980 verließ der evangelische Pfarrer, Horst Adams, der mit Willen der Evangelischen Kirchenleitung in voller Stelle dem Hedwig - Dransfeld - Haus beigeordnet war, aus persönlichen Gründen das HDH. Nach einer wenig geglückten Zwischenlösung, trat dann 1981 Pastor Horst Eisel die Nachfolge an. Dieter Kittlauß erinnert sich: "Eines Tages kam jemand in mein Büro und stellte sich als der neue evangelische Pfarrer vor". Es war die Zeit "der Abkühlung zwischen den christlichen Kirchen". Jede Seite wollte fortan ihre Position festigen. So war auch das Hedwig - Dransfeld - Haus in Bendorf aus einem Ort des Zueinandergehörens zu einem Ort der eigenen Präsens geworden. Das hieß konkret: Horst Eisel war nicht wie seine Vorgänger evangelischer Pfarrer im HDH sondern kreiskirchlicher Pfarrer, der im Rahmen seines Dienstvertrages auch Tätigkeiten im HDH verrichten solle. Deshalb erfolgte auch die Amtseinführung nicht in der HDH - Kapelle.

Aber da passierte das Wunder. Zwischen Dieter Kittlauß und Horst Eisel entwickelte sich bei aller politischen und lebensmäßigen Unterschiedlichkeit der Wille zur ökumenischen Gemeinsamkeit. Die vom Ökumenischen Weltrat formulierte "Versöhnte Verschiedenheit" wurde durch die Zusammenarbeit von zwei ganz unterschiedlichen Theologen und Menschen im Bendorfer Wenigerbachtal für 15 Jahre zur Realität. Ohne Übertreibung kann gesagt werden, dass nun das Bendorfer HDH zum dritten Mal ein Kulminationspunkt von globaler Bedeutung wurde. Das momentan Mögliche wurde maximal praktiziert, dazu gehörte auch die gemeinsame Eucharistiefeier zu besonderen Anlässen.

Horst Eisel spielte auch im Kuratorium eine große Rolle. Neben dem Anliegen der Ökumene brachte er Themen von gesellschaftsrelevanter Bedeutung ein: wie Dialog mit Polen, Christen als Friedensstifter, Gerechtigkeit und Politik, Ausländer als Gäste und Mitbürger unter uns. Bei hausinternen Konflikten war er engagiert und half, eine sachbezogene und versöhnliche Lösung zu finden. Horst Eisel hatte große Verdienste um die Ökumenischen Wochenenden, bei denen versucht wurde, in Tradition und heutiger Theologie Antworten auf unsere Probleme zu finden. Er brachte viele Impulse in die Gottesdienste ein und verstand es auch immer, Kinder und Jugendliche anzusprechen.


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