Horst Eisel
1980 verließ der evangelische Pfarrer, Horst
Adams, der mit Willen der Evangelischen Kirchenleitung in voller Stelle dem
Hedwig - Dransfeld - Haus beigeordnet war, aus persönlichen Gründen
das HDH. Nach einer wenig geglückten Zwischenlösung, trat dann 1981
Pastor Horst Eisel die Nachfolge an. Dieter Kittlauß erinnert sich:
"Eines Tages kam jemand in mein Büro und stellte sich als der neue
evangelische Pfarrer vor". Es war die Zeit "der Abkühlung zwischen
den christlichen Kirchen". Jede Seite wollte fortan ihre Position
festigen. So war auch das Hedwig - Dransfeld - Haus in Bendorf aus einem Ort
des Zueinandergehörens zu einem Ort der eigenen Präsens
geworden. Das hieß konkret: Horst Eisel war nicht wie seine
Vorgänger evangelischer Pfarrer im HDH sondern
kreiskirchlicher Pfarrer, der im Rahmen seines Dienstvertrages
auch Tätigkeiten im HDH verrichten solle. Deshalb erfolgte auch die
Amtseinführung nicht in der HDH - Kapelle.
Aber da passierte das Wunder. Zwischen Dieter
Kittlauß und Horst Eisel entwickelte sich bei aller politischen und
lebensmäßigen Unterschiedlichkeit der Wille zur
ökumenischen Gemeinsamkeit. Die vom Ökumenischen
Weltrat formulierte "Versöhnte Verschiedenheit" wurde durch die
Zusammenarbeit von zwei ganz unterschiedlichen Theologen und Menschen im
Bendorfer Wenigerbachtal für 15 Jahre zur Realität. Ohne
Übertreibung kann gesagt werden, dass nun das Bendorfer HDH zum dritten
Mal ein Kulminationspunkt von globaler Bedeutung wurde. Das momentan
Mögliche wurde maximal praktiziert, dazu gehörte auch die gemeinsame
Eucharistiefeier zu besonderen Anlässen.
Horst Eisel spielte auch im Kuratorium eine
große Rolle. Neben dem Anliegen der Ökumene brachte er Themen von
gesellschaftsrelevanter Bedeutung ein: wie Dialog mit Polen, Christen als
Friedensstifter, Gerechtigkeit und Politik, Ausländer als Gäste und
Mitbürger unter uns. Bei hausinternen Konflikten war er engagiert und
half, eine sachbezogene und versöhnliche Lösung zu finden. Horst
Eisel hatte große Verdienste um die Ökumenischen Wochenenden, bei
denen versucht wurde, in Tradition und heutiger Theologie Antworten auf unsere
Probleme zu finden. Er brachte viele Impulse in die Gottesdienste ein und
verstand es auch immer, Kinder und Jugendliche anzusprechen.
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