Fotos & Bilder vom Hedwig-Dransfeld-Haus in Bendorf

Zum Beitrag: Konflikt, Kontinuität und Neuanfang :
Das Bendorfer Hedwig - Dransfeld - Haus in den Jahren von 1980 bis 1996

von Dieter Kittlauß


Soldaten meditieren in der Kapelle

Über die katholische Militärseelsorge in Koblenz wurden "Religiöse Werkwochen" ausgeschrieben. Zwischen 1979 und 1990 wurden 34 solcher Veranstaltungen durchgeführt, jeweils von Montag bis Freitag. Im Schnitt nahmen 25 wehrpflichtige Soldaten teil. Die inhaltliche Durchführung lag bei Dieter Kittlauß, der die Kurse in der Form einer "Meister - Schüler - Begegnung" durchführte. Programmschwerpunkte: Gruppenarbeit und Plenardiskussion zu einem aktuellen gesellschaftlichen oder politischen Thema, Meditationen und Visualisierungen in der Kapelle, Gespräche über existentielle Themen wie Liebe, Tod, Enttäuschung, Krankheit, Ängste. Schweigewanderungen in der Umgebung, kreatives Gestalten, Sport, Filme und Zeit zur eigenen Beschäftigung. Die Soldaten kamen aus ganz unterschiedlichem sozialen Umfeld, nur eine Minderheit brachte religiöse Erfahrungen mit. Der Ansatz "Es geht in diesen Tagen um dein Leben" war richtig.

Bemerkenswert waren auch die Besinnungstage für einzelne Offiziersgruppen. Dieter Kittlauß erinnert sich: Die Offiziere einer Panzerdivision waren zu einem Besinnungstag im HDH. Ich sollte den Tag wie bei den Werkwochen für die Wehrpflichtigen gestalten. So bat ich in die Kapelle zu einer Meditation. Als ich zu den Offizieren sagte, sie sollten sich auf den Boden setzen oder legen, gab es verlegenes Schweigen. Plötzlich sagte der anwesende Divisionskommandeur: ‚Setzen'. Sofort ließen sich alle auf den Fußboden nieder. Ich habe die Gruppe dann mit einem vertrockneten Blumentopf konfrontiert. Stichwort: Auch diese vertrocknete Pflanze ist Sinnbild für unser Leben."




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