Schnappschuss: Ane-Marie Reiff und Edith
Müngersdorf
Das HDH wurde von Frauen gegründet und lebte
immer vom Engagement starker Frauen. Auf diesem Foto sehen wir zwei
Freundinnen, denen das HDH viel zu verdanken hatte.
Ane - Marie Reiff () musste durch den
Ausbruch des 2. Weltkrieges ihre berufliche Ausbildung abbrechen, sie wäre
gern Ärztin geworden. Nun musste sie als Lazaretthelferin an die Front.
Nach dem Krieg übernahm sie das Kurzwarengeschäft ihrer Familie in
Mayen. Anfang der 70er Jahre siedelte sie mit ihrer Mutter nach Bendorf um.
Frau Reiff war viele Jahre im Vorstand des HDH engagiert und übernahm 1978
die Leitung der Waschküche. Sie war lange Zeit im Vorstand der AOK und
leitete den Katholischen deutschen Frauenbund in Bendorf. Sie sprach mehrere
Sprachen, war sehr belesen und starb 1998 in ihrem Haus am Ende der
Mühlenstraße, so wie sie sich dies gewünscht hatte. Dieter
Kittlauß erinnert sich: Als bei der Sanierung des Martinshauses die
Waschküche abgerissen werden musste, saß Frau Reiff in ihrem Haus am
Fenster und sagte beim Anblick der Schuttlastwagen tief traurig: " Jetzt wird
meine geliebte Waschküche auf den Friedhof gefahren."
Edith Müngersdorf hatte in Leverkusen
ein großes Kinderheim aufgebaut und viele Jahre geleitet. Aufgrund
persönlicher Lebenslage kam sie sie 1986 als Heilpädagogin und
Krankenschwester in die Kurarbeit und wurde die "Mutter vieler Mütter".
Frau Müngersdorf hatte wesentlichen Anteil, dass die Kurarbeit
während der Sanierung des GAH weitergeführt werden konnte. Dieter
Kittlauß erinnert sich: Das HDH konnte es sich aus finanziellen
Gründen nicht erlauben, die Kurarbeit für ein Jahr einzustellen.
Deshalb wurde das Konzept entwickelt, Mutter - Kind - Kuren im Haupthausbereich
durchzuführen. Als die Räume verteilt wurden, suchte sich Frau
Müngersdorf das schönste Zimmer aus, was viele empörte.
Später zeigte sich die Richtigkeit ihrer Entscheidung: Sie war mitten im
Haus und für alle erreichbar. Unvergessen bleibt, wie Frau
Müngersdorf ihre Freundin, Maria Mechelen, langjährige Leiterin des
Caritasverbandes Neuwied, in ihr Zimmer im Kurheim aufnahm und neben ihrer
verantwortungsvollen Tätigkeit in der Kurarbeit bis in die Sterbestunde
hinein aufopferungsvoll pflegte. |