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der Homepage der Die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde (GGH) hat es sich zur Aufgabe gemacht Ihnen, wenn Sie wollen, ein wenig über unsere Heimatstadt Bendorf zu berichten. Unser Angebot richtet sich in der Hauptsache an geschichtlich und heimatkundlich Interessierte und ist mehr am Text orientiert. Mehr über Bendorf und unser Angebot auf unserer Startseite |
Vorwort Aus der Schulchronik von
Bendorf - Mülhofen
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Kurzer Inhalt
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Berichtgeführt von dem Lehrer Peter Straden ab: 1.August 1875.................. |
Seite |
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Entstehung des Ortes |
Nach Aussage der älteren Leute hat Mülhofen seinen Namen erhalten von einer hierselbst früher gewesenen Mühle und einem Hofe. Die Mühle stand in der Nähe der jetzigen Blaufärberei und der Hof, zu welchem sämtlicher Grundbesitz, des am Rhein erbauten Hüttenwerkes gehörte, lag dem jetzigen Konsum gegenüber. Mülhofen war bis zum Jahre 1840 ein kleines, unbedeutendes Örtchen und zählte ungefähr 20 Wohnhäuser. Die Zahl der schulpflichtigen Kinder betrug in diesem Jahre 15, welche die Schule in Engers besuchten. |
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1839 Erbauung des ersten Hochofens (Gebrüder Lossen) |
Im Jahre 1839 erbauten die Herren Gebrüder Lossen den ersten Hochofen (Anm.: der Concordia-Hütte). 1852 errichteten sie das Walzwerk und 1859 die Eisengießerei. |
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1856 Erbauung eines Hochofens am Rhein durch den Staat. |
1856 legte der Staat (Anm.: = Königl. Preußische Sayner-Hütte) den Grund zu dem am Rhein erbauten Hüttenwerk mit Aufbau eines Hochofens und am 28. Januar 1858 fand die feierliche Betriebseröffnung statt. |
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1865 Übergang an Herrn Krupp in Essen Vergrößerung des Werkes |
Mit dem 1. April 1865 ging dieses Werk aus dem Besitz des Staates in den des Herrn Krupp in Essen über. |
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1871 Erbauung der Arbeiterhäuser |
Fortsetzung: |
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1874 Bau eines eigenen Schulhauses |
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1875 Ausweisung der Schulkinder aus dem Schulverband von Engers. |
Die Kinderzahl hierselbst wuchs anfangs der fünfzigerjahre derart, dass unsere Jahrgänge wegen Überfüllung der Schule in Engers gar nicht aufgenommen werden konnten, ohne jeglichen Unterricht blieben und sämtliche katholischen Kinder am 1. Januar 1875 aus dem Schulbau in Engers ausgewiesen wurden und die Gemeinde Sayn-Mülhofen hatte daher schon im Jahre 1874 den Bau eines eigenen Schulhauses begonnen. |
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1875 Herstellung des ersten Schulhauses |
Herstellung des ersten Schulhauses welches 1875 vollendet wurde. Der ganze Bau, der unter Leitung des Herren von Braunmühl, Direktor und Mitbesitzer der Concordia-Hütte ausgeführt wurde, kostete mit Einfluß des Bauplatzes 27.000 Taler, wozu die Besitzer der beiden Werke ansehnliche Beiträge leisteten. |
3 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Besetzung der hierselbst errichteten Schulstelle. |
Dem Lehrer Peter Straten von Niederberg wurde die hier
gegründete Schulstelle im Juli 1875 übertragen. |
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Fortsetzung: |
4 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1878 Besetzung der zweiten Schulklasse durch die Lehrerin Fräulein Langenbahn. |
Besetzung der zweiten Schulklasse durch die Lehrerin Fräulein
Langenbahn. |
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Errichtung der dritten Schulklasse im Jahr 1882 |
Errichtung der dritten Schulklasse im Jahr 1882. Im Jahre 1882 betrug die Schülerzahl der beiden Klassen 183 und auf Vorstellungen des Königl. Kreisschulinspektors Herrn Raßmann in Neuwied wurde die dritte Klasse errichtet, welche beide, die oben genannten Lehrkräfte, gemeinschaftlich verwalteten und als Entschädigung für ihre Mühewaldung von der Gemeinde eine jährliche Honoration von je 50 Mark erhielten. |
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1882 Rheinüberschwemmungen im Jahre 1882. |
Anfangs November 1882 schwoll der Rhein ungeheuer an und verursachte eine großartige Überschwemmung. Mülhofen stand in seien niedrig gelegenen Teilen ganz unter Wasser. Der Verkehr zwischen den Bewohnern der einzelnen Häuser musste vermitteltst Nachen bewerkstelligt werden. Sogar das Walzwerk der Concordiahütte musste eingestellt werden, da das Wasser bis in die Maschinen eingedrang. Die Nahrungsmittel mussten von auswärts zugeführt werden. Dieselbe großartige Überschwemmung wiederholte sich im Januar 1883. Aus allen Gegenden unseres Vaterlandes wurden Hilfsgeldbeträge gesammelt und diese Beträge sowie viele Kleidungsstücke an die Überschwemmten des Rheinlandes eingeschickt. |
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Fortsetzung: |
6 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1882 Anlegung eines eigenen Kirchhofes hierselbst. |
Im Jahre 1882 wurde den Einwohnern unseres Ortes die fernere Beerdigungen ihrer Toten auf dem Friedhof von zu Engers von der dortigen Ziviel Gemeinde untersagt. Die Gemeinde sah sich nun genötigt, ihre Verstorbenen nach Sayn zu fahren und auf dem dortigen Kirchhof beerdigen zu lassen, bis durch Beschluss des Gemeinderates der Gemeinde Sayn-Mülhofen im Jahre 1884 ein eigener Kirchhof angelegt wurde und hierzu wurden zwei Grundstücke auf dem Reuterwege, gehörend Kaspar Scherer und Herrn Michael Dillschnitter, angekauft. Seit Juli 1884 werden nun die Verstorbenen von Mülhofen auf dem angelegten Kirchhof beerdigt. Die Leitung und Anlegung des Kirchhof wurde Herr von Braunmühl, Direktor und Mitbesitzer der Concordiahütte übertragen. |
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1880 Dienst-Jubiläumsfeier des Bürgermeisters Herrn Schmitz in Bendorf. |
Herr Bürgermeister Schmitz von Bendorf feierte am 12. Dezember 1880 sein 25 jähriges Dienstjubiläum. Im Gasthaus zum "Roten Ochsen". Bei Herrn Jakob Birk fand aus Anlass des Festes ein Festessen statt, an welchem sich ungefähr 130 Personen beteiligten. Auch Herr Landrat Freiherr von Frenz wohnte der Feier bei. |
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1884 Ausscheidung seitens des Bürgermeisters Herrn Schmitz. |
Am 1. März 1884 trat Herr Bürgermeister Schmitz nach einer 28 jährigen Dienstzeit in den Ruhestand. |
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1884 Besetzung der Bürgermeisterstelle durch Herrn Thomas. |
An dessen Stelle trat am 8. März desselben Jahres Herr Bürgermeister Thomas, welcher bis dahin längere Jahre Bürgermeister in Lutzerath, Kreis Kochem, gewesen war. |
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1885 Tod von Lokal- Schulinspektor Herr Dehmant |
Am 31. März 1885 verschied in seinem 66. Lebensjahr unser Lokal- Schulinspektor Herr Dehmant. Herr Pfarrer Gomm in Engers und Herr Bürgermeister Thomas in Bendorf wurden die Lokal- Schulinspektion von Mülhofen übertragen. |
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1885 Schülerzahl |
Seit Beginn des neuen Schuljahres am 18. April 1885 fanden sich vor:
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1886 Schülerzahl |
Seit Beginn des neuen Schuljahres am 29. April 1886 fanden sich vor:
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1886 Amtsniederlegung der Lehrerin Fräulein Meurer aus Sayn. |
Unter großer Beteiligung wurde am 4. Oktober 1886 das fünfzigjährige Dienstjubiläum verbunden mit einer Abschiedsfeier der Lehrerin Fräulein Meurer von Sayn gefeiert. Die größte Zahl der Lehrer und Lehrerinnen des Schulinspektorbezirks Ehrenbreitstein mit ihrem Kreis-Schulinspektor Herrn Rahsmann von Neuwied waren zum Feste eingetroffen. Gegen 10 Uhr des Morgens wurde die Jubilarin aus ihrer Wohnung zu Kirche geführt. Den Zug eröffneten die Schulkinder, dann folgten die Lehrer und Lehrerinnen und viele Ortsangehörige. Um 10 Uhr fand ein feierliches Hochamt statt, in welchem der Kirchenchor von Sayn eine schöne Vielstimmigemesse vortrug. Hierauf fand die Schulfeier statt. Zuerst beglückwünschte der Kreis- Schulinspektor Raßmann die Jubilarin, dann der Lokal- Schulinspektor Herr Pfarrer Müller, dann Herr Bürgermeister Thomas; Herr Lehrer July im Namen der Lehrerschaft und zum Schluss die Kinder, welche Grüße vortrugen. Sehr schöne Geschenke wurden der Jubilarin überreicht. Nach Schluss der Schulfeier wurde in dem festlich dekoriertem Saal des Gastwirtes Ball (Anm.: "Friedrichsberg") ein Festessen gehalten, bei welchem mancher Toast gebracht und seitens der Lehrer manches Lied vorgetragen wurde. |
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1886 Errichtung einer Gehaltstabelle in der Gemeinde. |
Durch Beschluss des Gemeinderates von Sayn-Mülhofen vom 27. Dezember 1886 wurde das Anfangsgehalt der Lehrer hiesiger Gemeinde auf 900 Mark festgesetzt ( Anm.: per Anno) steigernd alle drei Jahre um 50 Mark bis zu 1500 Mark, so das nach 36 in der Gemeinde zu gebrachten Dienstjahre dieser Höchstbetrag erreicht wird. Das Anfangsgehalt der Lehrerinnen wurde auf 750 Mark festgesetzt, steigernd alle vier Jahre um 25 Mark bis zum Höchstbetrag von 950 Mark, so das nach 32 Dienstjahren dieser Höchstbetrag erreicht wird. |
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gehört zum Jahr
1889 |
Durch Beschluss der Gemeinderatesvertretung vom 19. Oktober 1889 wurde diese Gehaltsskala dahin umgeändert, daß das Anfangsgehalt der Lehrer auf 1000 Mark (Anm.: per Anno) erhöht wird, die Steigerung dagegen beibehalten wurde, so daß der Höchstbetrag von 1.500 Mark in 30 Dienstjahren erreicht wird. Das Anfangsgehalt der Lehrerinnen blieb auf der oben angegebenen Höhe von 750 M, jedoch wurde die Steigerung dafür umgeändert, daß alle drei Jahre das Gehalt um 25 Mark erhöht wird. |
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1887 Prüfung der Schule |
Prüfung der Schule durch den Schulrat Breuer in Koblenz. Am 19. Februar 1887 prüfte der Regierungs- und Schulrat Breuer von Koblenz hiesige Schule. |
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1887 Schülerzahl |
Schülerzahl Ostern 1887 |
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(Fortsetzung: Seite 11) Entlassungen am 6. April: |
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1888 Schulgedächtnisfeier für seine Majestät Wilhelm I. |
Nach Vorschrift der Königl. Regierung zu Coblenz wurde die
Gedächtnisfeier für unseren am 9. März 1888 verstorbenen
König und Kaiser Wilhelm I. am 22. März in folgender Weise gefeiert.
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1888 Bepflanzung der Schulhöfe mit Kastanienbäumen. |
Mit Errichtung hiesiger Schule war, da die Schulplätze der Sonne sehr ausgesetzt sind, das Bedürfnis vorhanden, dieselben mit Bäumen zu bepflanzen. Der Gemeinderat genehmigte die Anpflanzung mit Kastanienbäumen und wurde die Arbeit Herrn Gärtner Schier in Bendorf übertragen, der sie im März 1888 ausführte. |
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1888 Schülerzahl im Jahre 1888 |
bei Beginn des neuen Schuljahres am 12. April 1888 befanden sich
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1888 Schulgedächtnisfeier für seine Majestät Friedrich III. |
Nach Verfügung Königlicher Regierung zu Coblenz wurde die Gedächtnisfeier für seine Majestät, den in Gott entschlafenen Kaiser und König Friedrich III., gestorben am 15. Juni 1888, in der Schule am 30. Juni in derselben Weise abgehalten, wie die am 22. März für unseren Kaiser und König Wilhelm I. |
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1888 Feier des Geburtstagsfestes seiner Majestät |
Die Feier des Geburtstagsfestes seiner Majestät unseres
Kaisers und Königs Wilhelm II. wurde am 26. Januar 1889 in folgender Weise
gefeiert. |
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1889 Besetzung der gemischten Unterklasse durch den Lehrer Stopierzinski aus Heesau. |
Am 5. April 1889 ernannte die königliche Regierung zu Coblenz den Lehrer Herrn Stopierzinski zu Hessau, Kreis Simmern, als definitionen Lehrer an die gemischte Unterklasse hierselbst und wurde derselbe von Herrn Kreis-Schulinspektor Raßmann in Neuwied am 1. Mai in sein Amt eingeführt. Herr Stopierzinski ist geboren am 21. Januar 1859 zu Usch, Kreis Colmar in Preußen. |
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Fortsetzung: Wegen Mangels eines dritten Schulsaales wurde der Unterricht für die Schüler der gemischten Unterklasse während des Sommers deshalb nach Beendigung des Unterrichts der Knabenklasse in letzterem Lokale abgehalten und auch an dem schulfreien Nachmittagen Unterricht erteilt. |
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Schülerzahl Ostern 1889 |
die Schülerzahl der Knabenklasse betrug bei Beginn des am 1.
Mai beginnenden Sommersemesters |
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1989 Erbauung des Zweiten Schulhauses im Herbst 1889. |
Im Herbst 1889 wurde mit dem Neubau eines Zweiten Schulhauses
begonnen und im folgenden Jahre vollendet. Die Kosten desselben betrugen 15.300
Mark. |
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1989 Auftreten der Diphterie. |
Im August 1889 trat hier die Diphtherie epidemisch auf und auf
Anordnung der Königl. Regierung zu Coblenz wurden die Schulen vom 30.
August geschlossen und erst am zwotem Januar 1890 wieder eröffnet. Dieser
Krankheit fielen 27 Kinder zum Opfer, unter denen sich acht Schulkinder
befanden. Letztere verteilen sich wie folgt: |
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1990 Schülerzahl Ostern 1890 |
beim Beginn des Schulsemesters 1890 befanden sich; |
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1890 Trennung der Bürgermeistereien |
Trennung der Bürgermeistereien Bendorf, Vallendar und
Ehrenbreitstein von der Schulinspekton Neuwied. |
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1890 Enthüllung des Kaiser Wilhelm Denkmals in Sayn. |
Am 10. August 1890, nachmittags halb 1:00 Uhr, fand in Gegenwart
des Herrn Oberpräsidenten, (Anm.: Berthold von Nasse ) des Herrn
Regierungspräsidenten, des Herrn Landrats von Koblenz sowie viele anderer
hochgestellte Herren die Enthüllung des Denkmals in Sayn für den
Kaiser Wilhelm I. statt. |
16 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im Herbst 1889 schritt die Gemeinde zum Aufbau des zweiten Schulhauses und wurde der Rohbau vom Bauunternehmen Metzler in Sayn noch in demselben Jahre hergestellt. Im folgenden Jahre wurden sämtliche übrigen Arbeiten ausgeführt, so das der regelmäßige Unterricht am 5. November 1890 beginnen konnte. Herr Krupp in Essen gab zum Bau der Schule 5.000 Mark. |
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1890 Pastor Bell in Engers zum Lokal- Schulinspektor ernannt |
Ernennung des Herrn Pastors Bell in Engers zum Lokal-
Schulinspektor über hiesige Schulen. |
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Nachtrag zu 1889 |
Durch Beschluss des Gemeinderates von Sayn-Mülhofen vom 27.
Dezember 1886 wurde das Anfangsgehalt sämtlicher Lehrer der Gemeinde auf
900 DM festgesetzt, steigernd alle drei Jahre um 50 M. Bis zum
Höchstbetrag von 1500 M, so das nach 36 in der Gemeinde zugebrachte
Dienstjahre dieser Höchstbetrag erreicht wird. Durch Beschluss der Gemeindevertretung vom 19. Oktober 1889 wurde diese Gehaltsskala dahin geändert, dass das Anfangsgehalt der Lehrer auf 1000 M erhöht, die Steigerung dagegen beibehalten wurde, so das der Höchstbetrag von 1500 M in 30 Dienstjahren erreicht wird. Auswärtige Dienstjahre wurden nicht angerechnet. |
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Fortsetzung |
18 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1891 Schülerzahl zu Ostern 1891 |
Bbei Beginn des Schulsemesters 1891 befanden sich: Die Schülerzahl hat sich also von 1890-1891 um 16 vermindert.
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1891 Feier des Kinderfestes am Sedanstag. |
Wie bisher, so wurde auch dieses Jahr den Kindern der Gemeinde Sayn-Mülhofen zur Erinnerung an den in der deutschen Geschichte so merkwürdigen Tag des 2. September 1870 ein Kinderfest bereitet. Von Herren der Krupp'schen Hüttenverwaltung wurde im August 1893 eine Anzahl Herren aus Sayn und Mülhofen in die Brauerei Hühnermann nach Sayn geladen und von den Erschienenen ein Komitee gewählt. Dieses trat Freitag dem 25. Augusts abends 9 Uhr zusammen und bestimmte die Festordnung. Tags vorher wurde durch ein Bote freiwillige Beiträge gesammelt, um die Kosten des Festes zu decken. |
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Fortsetzung |
19 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung: |
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1893 Feier beim Eintreffen unseres Herrscherpaares in Koblenz. |
Am 1. September 1893 hatte Koblenz die große Ehre unserem Kaiser und König Wilhelm II. nebst Gemahlin in ihrer Mitte zu sehen. Das hohe Herrscherpaar traf morgens 10:00 Uhr in Koblenz ein und wurde von den Prinzen Albrecht, dem Reichskanzler, Grafen Casperini, der Generalität und den Spitzen der Behörden empfangen. Die Stadt war auf das prächtigste geschmückt, das Wetter sehr schön und die Straßen von einer dicht gedrängten Menschenmenge, darunter viele Leute vom Lande, besetzt. An dem in der Schlossstraße errichteten Triumphbogen wurde das Kaiserpaar von den Stadtbehörden feierlich begrüßt. Oberbürgermeister Schoeler bot den Willkommengruß, wobei er insbesondere.......... |
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Fortsetzung: |
21 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schülerzahl anno 1892 und 1893 |
Schülerzahl anno 1892: Die Schülerzahl hat also bei Beginn des Semesters abgenommen
um 22 Schüler. Schülerzahl anno 1893 Die Schülerzahl hat sich also gegen das Vorjahr vermindert um
12 Kinder |
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1890 -
1885 Volhszählung |
Volkszählung. Darunter sind Katholiken: 943 Seelen |
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1893 Viehzählung von 1893 |
Viehzählung von 1893: Die Viehzählung am 1. Dezember
1892 ergab:
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1893 Witterungsverhältnisse anno 1893 |
das Jahr 1893 ist eines der Jahre, das vermöge seiner Witterungsverhältnisse manchen noch lange im Gedächtnis bleiben wird, da es von Monat März bis 25 Juni nicht regnete. Der an diesem Tage hier am 26. und 27. Juni niedergefallene Regen war nur von geringer Bedeutung. Infolge dessen entstand hier, sowie in dem größten Teil unseres Vaterlandes, ein bedeutender Futtermangel, so daß der Preis des Viehes außergewöhnlich sank. Die Ernte begann sehr früh; ab 28. Juni konnte man hier schon auf Haufen stehendes Korn sehen. Am 11. Juli entstand am frühen Morgen ein starkes Gewitter und brachte hiesige Gegend einen ziemlich aber nicht hinreichenden Regen. |
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Fortsetzung: |
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1893 Hinscheiden des Herrn Kreisschulinspektor Raßmann. |
Am 18. November 1893 verschied in Koblenz der, von dem ganzen Bezirk geliebte, Kreisschulinspektor Schulrat Raßmann im Alter von 50 Jahren infolge eines am Tage vorher erhaltenen Gehirnsschlages. Seinem Begräbnisse wohnten sämtliche Lehrer des Kreises bei und jeder Bezirk spendete einen Blumenkranz. Am Grabe wurden von den Lehrern zwei Lieder vorgetragen. |
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1893 Einführung der einheitlichen Zeit. |
Am 1. April 1893 wurde in ganz Deutschland die mitteleuropäische Zeit eingeführt und der Meridian von Stargart und Görlitz als Einheitsmederian angenommen. Die Bewohner östlich dieser beiden Orte mussten die Uhr je nach Entfernung-; dagegen die restlichen Bewohner je nach der Lage, vorstellen, daß für unsere Gegend ungefähr 28 min machte. |
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1894 Schülerzahl 1894 |
Die Schülerzahl hat also gegen das Vorjahr um zwei
Schüler abgenommen. |
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Besetzung der erledigten Kreisschulinspektion |
An die Stelle des im November des vergangenen Jahres verstorbenen Kreisschulinspektors kam der Regierungs- und Schulrat Herr Dr. Kley von Arnsberg, welcher, am 1. Juli 1894 sein Amt antrat |
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1894 Die Feier des Sedanstages |
Da der diesjährige Sedanstag auf den Sonntag fiel, so wurde die Feier Samstag gehalten. An diesem Tage versammelten sich gegen 3 Uhr alle drei Klassen unserer Schüler und gingen unter Gesang gemeinschaftlich nach Sayn. Auf dem Friedrichsberge wurde wie alljährlich das Kinderfest für die ganze Jugend der Gemeinde Sayn-Müllofen gefeiert. Mit Musik marschierte der Zug.......... |
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Fortsetzung: |
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Umbau der Fenster nach den Schulhöfen zu; im Jahre 1894 |
Nach Erbauung des ersten Schulhauses hierselbst hat sich ein großer Übelstand herausgestellt, der darin bestand, dass die Kinder sich durch die ungenügende Erhellung der breiten Säle die Augen verdarben. Durch Gemeinderatsbeschluß wurden daher die beiden Fenster nach dem Schulhöfen zu, in den Herbstferien 1884, durch zwei größere, mit je drei Flügeln ersetzt. Die Maurerarbeiten wurden von der Firma Hahn in Engers die Glaserarbeit von der Firma Ickenroth in Sayn ausgeführt. Die äußere Unterfangung des Hauses wurde Herrn Hahn in Sayn übertragen. |
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1895 Betriebs Niederlegung der Walzwerke auf der Concordiahütte. |
Im Januar 1895 wurden die beiden Walzwerke auf der Concordiahütte wegen Mangel an hinreichender Bestellung und Rentabilität außer Tätigkeit gesetzt und in Folge dessen über 100 Arbeiter entlassen. |
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Schülerbestand bei Beginn des Schulsemesters 1895. |
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Witterungsverhältnisse Anno 1894 /95. |
Das Jahr 1894 kann als ein für die Landwirtschaft
ungünstig; auf Wein und Obst, als günstig betrachtet werden.
Während der Vorsommer sehr warm war, trat bei der Erntezeit eine
anhaltende nasse Witterung ein, die an manchen Stellen großen Schaden, ja
das Wachsen der Körner (Anm.: in der Ähre) verursachte. Obst,
besonders Steinobst gab es in Mengen; die Preise für alle Nahrungsmittel
sanken, nur das Fleisch blieb teuer, weil infolge der großen Trockenheit
von 1893 eine bedeutende Masse ? (Anm.: Vieh) abgeschafft worden ist. Hier mögen noch einige Preise der hauptsächlichsten Lebensmittel folgen, wie sie hier bestanden:
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Fortsetzung:
Der Winter 1894/95 hatte bis Januar ein überaus mildes Klima. Mit Beginn des neuen Jahres fiel aber eine übergroße Menge Schnee und zu gleicher Zeit trat eine fürchterliche Kälte ein, wie lange keine mehr herrschte. Diese Kälte hielt mit geringer Milderung vom 20. bis 27. Januar ununterbrochen an. Die Straßen waren wegen des aufgehäuften Schnees fast ungangbar. Das Thermometer fiel auf -25° C und blieb mit einigen Schwankungen auf dieser Höhe. Vögel und Wild fielen zu Dutzenden vor Hunger und Kälte nieder; besonders fielen viele Hasen der Kälte zum Opfer. Die Schulkinder wurden angehalten an geeigneten Plätzen Futter für die Vögel hin zu streuen, was auch viele taten. Diese Kälte und der in großer Masse liegende Schnee hielten bis zum Beginn des März an. |
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Der Winter 1894/95 |
Fortsetzung: |
30 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kinderfest, am 1. September 1895 |
Das diesjährige Kinderfest wurde in hiesiger Gemeinde nicht am 2. sondern Sonntag, dem 1. September auf dem Friedrichsberge abgehalten. An freiwilligen Beiträgen waren 370 Mark eingegangen, welche zur Anschaffung von Brezeln, Limonade, Geschenke usw. verwendet wurden. Sämtliche Vereine aus Sayn nahmen an dem Festzug teil und das Fest fand unter großer Volksbeteiligung statt. Die Abhaltung der Festlichkeit geschah wie in früheren Jahren. |
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Volkszählung vom 2. Dezember 1895. |
Das Resultat der am 2. Dezember 1895 stattgehabten Volkszählung war folgendes: Ortsanwesende männliche Bevölkerung 467 Seelen
Haushaltungen von zwei und mehr Personen 178 Die Kürzung der Bevölkerung ist entstanden, indem verschiedene Arbeiterfamilien von hier in die vor mehreren Jahren erbauten Krupp'schen Arbeiterhäuser nach Engers gezogen und durch die außer Betrieb gesetzten Walzwerke der Concordiahütte, wodurch ein Teil der Arbeiter brotlos wurde und anderswo Unterkommen suchte. |
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Schulfeier am 18. und 27. Januar 1896 |
Die Feier der Wiederkehr des 25 jährigen Bestandes des Deutschen Reiches am 18. Januar 1896 sowie die Feier des Geburtstages Sr. Majestät unseres Königs und Kaisers Wilhelm II. wurde auf der vorgeschrieben Weise in unserer Schule festlich begangen. |
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Schülerbestand bei Beginn des Schulsemester 1896. |
Am Schlusse des Schulsemester 1895/96 befanden sich: In der Mädchenklasse befanden sich 46 Mädchen
In der gemischten Unterklasse befanden sich 49 Kinder |
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Anrechnung von 2/3 der auswärtigen Dienstjahre vom 1. Oktober 1896 |
Der Wohlöbliche Gemeinderat von Sayn-Mülhofen hat auf das gemeinschaftliche Gesuch der Lehrpersonen der Gemeinde vom 3. Juni dieses Jahres in einer Sitzung beschlossen, denselben 2/3 ihrer auswärtigen Dienstjahre in der Gehaltsliste in Anrechnung zu bringen und vom 1. Oktober dieses Jahres diesen Mehrbetrag auszuzahlen. Durch Verfügung der Königl. Regierung zu Koblenz vom 17. August hat dieser Beschluß die Genehmigung erhalten. |
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Witterungsverhältnisse des Jahres 1896. |
Das Jahr 1896 berechtigte den Landmann zu großen Hoffnungen, indem die Witterungsverhältnisse bis Anfang August eine ausgezeichnete waren. Jedoch, von diesem Zeitpunkte an trat ein beständiges Regenwetter ein, welches mit kurzen Unterbrechungen bis Schluss des Jahres anhielt. Die Traubenblüte verlief gut und frühzeitig und dem Winzer stand eine ausgezeichnete Ernte in Aussicht, wenn der Nachsommer sich nicht so traurig gestaltet hätte. An Quantität war man fast allenthalben zufrieden, während die Qualität zu wünschen übrig ließ. Die Kartoffelernte war ziemlich ergiebig, aber manche Sorten waren sehr von der Fäulnis betroffen. Der Verkaufspreis derselben war, von einer etwas besseren Sorte, 2,40 bis 2,80 Mark. Der Winter 1896/97 war mit wenigen sonnigen Unterbrechungen ziemlich gelinde. |
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1897 Feier des hundertjährigen Geburtstages Sr. Majestät des verstorbenen Königs und Kaisers Wilhelm I |
Die Feier des Hundertjährigen Geburtstages Sr. Majestät
des verstorbenen Königs und Kaisers Wilhelm I. wurde gemäß
Verfügung Königl. Regierung in unserer Schule in folgender Weise
gefeiert. Noch ist zu erwähnen, dass zur Verschönerung dieses Festes von den drei in hiesigem Orte bestehenden Vereinen: dem Soldaten-, dem Turn- und Kegel- Verein, Sonntag Abend, dem 21 März ein Fackelzug durch den beleuchteten Ort unternommen wurde. Zur Bestreitung dieser entstandenen Kosten hat der Gemeinderat von Sayn-Mülhofen eine Leistung von ( ? ) aus der Gemeindekasse bewilligt. |
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Übersicht der Schülerzahl von 1897. |
Am Schlusse des Schulsemester 1896 97 befanden sich: Am Schlusse des Schulsemester befanden sich: Am Schlusse des Jahres 1896/97 befanden sich: Schülerzahl 1897/98 |
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Festlichkeit bei Gelegenheit der Kaiserparade, am 30. August 1897. |
Am 30. August dieses Jahres hatte der Kreis Koblenz die hohe Ehre, daß unser geliebtes Herrscherhaus in Gegenwart vieler hoher und fremder Fürstlichkeiten bei Kärlich und Kettig die Parade über das achte Armeekorps abhielt. Die Schuljugend der Bürgermeisterei Bendorf und der umliegenden Orte auf der linken Rheinseite bildete bei dieser Gelegenheit spalier an der Koblenz-Andernacher- Chaussee. Zu diesem Zwecke machten sich die Kinder der Knaben- und Mädchenklasse von hier mit ihrem Lehrer resp. Lehrerin um 7 Uhr morgens hier weg, setzten bei Bendorf mit der Ponte nach St. Sebastian über und nahmen unterhalb der sogenannten Mailust an der Koblenz-Andernacher- Chaussee Aufstellung. Gegen 9 Uhr morgens langten Ihre Majestäten am Bahnhof Urmitz an, und gegen 2 Uhr war die Festlichkeit beendet. Sodann kam zuerst die Kaiserin mit hohem Gefolge und bald darauf Se. Majestät unser Kaiser unter Vorranritt der Fahnenkompanie und eines großen Musikkorps und hielten ihren Einzug in die überaus festlich geschmückte Stadt Koblenz. Eine zahllose Menschenmenge hatte auf den ganzen Wege aufstellung genommen, die ihre Majestäten mit "Hura" begrüßten. |
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Einweihung des Kaiser-Denkmals, am 31. August 1897. |
Am 31. August wurde in Gegenwart ihrer Majestäten das, von
der Rheinprovinz aus Dankbarkeit gegen den Hochseligen Kaiser Wilhelm, hier am
Deutschen Eck in Koblenz errichtete Denkmal enthüllt. |
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Aufbesserung der Lehrergehälter vom 1.April 1897. |
Bei der im Jahre 1897 allgemeinen Lehrer-Aufbesserung genehmigte
die Königliche Regierung zu Koblenz den Gemeinderatsbeschluß wonach
das Diensteinkommen der Lehrpersonen in unserer Gemeinde wie folgt festgesetzt
wurde: Grundgehalt für die definitiv angestellten Lehrerinnen 900
Mark Die (Wohnungs-Miete) Mietentschädigungen bleiben wie bisher bestehen. Da dieselben aber nicht dem wirklichen Werte entsprechen und viel zu gering angegeben sind, (150 Mark für den Lehrer und 120 Mark für die Lehrerinnen) so wird nichts anders übrig bleiben, als durch eine gemeinsame Eingabe um Erhöhung derselben anzufragen. Obige Gehälter wurden vom 1. April 1897 ausgezahlt. |
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Viehzählung am 1. Dezember 1897 |
Bei der am 1. Dezember 1897 vorgenommenen Viehzählung wurde
unser Ort in zwei Zählbezirke eingeteilt. Es fanden sich vor:
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1898 Erbauung einer Schmalspurbahn |
1898 Erbauung einer Schmalspurbahn durch Mülhofen im Jahre
1898 seitens der Besitzer der Concordiahütte. |
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Übersicht der Schülerzahl Anno 1898. |
Am Schlusse des Schulsemesters um Ostern 1898 befanden sich Mädchenklasse: Am Schlusse des Jahres 1898 Befanden sich
Gemischte Unterklasse; Am Schlusse des Semesters befanden sich
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Erbauung unserer neuen Pfarrkirche und Einsegnung derselben am 4. September 1898. |
Schon lange Jahre hat sich unsere Pfarrkirche in Engers viel zu klein erwiesen und es wurde der Wunsch nach einem größeren Gotteshause immer mehr wach. Da das vorhandene Baukapital unbedeutend war, wurde dasselbe auf Anordnung des Herren Pfarrers Bell durch mehrjährige gesammelte milde Beiträge seitens der Einwohner der Pfarrei bis zu 40.- bis 45.000 Mark gebracht. Bei der Kreiskasse in Neuwied wurden zu der vorhandenen Summe noch 80.000 Mark geliehen, welche, zu vier Prozent verzinst (in 40 Jahren verzinst) in 40 Jahren abgetragen werden müssen. Zur Tilgung dieser Schuld wurden daher im Jahre 1898 für das Jahr 1897 schon 66% der Einkommensteuer erhoben, außerdem auch freiwillige Beiträge gesammelt, da die Kosten des Baues die Summe des Voranschlages überstiegen. Die Pläne zu dem in romanischem Stile zu erbauenden Gotteshause stammen von dem Architekten Hans Moritz aus Hatzenport, wohingegen die Ausführung der Baumaßnahmen Herrn Menden aus Müden an der Mosel anvertraut wurde. 1898 am 12. Juli wurde nach Beendigung des nachmittäglichen Gottesdienstes das Allerheiligste in feierlicher Prozession in die hergerichtete Notkirche, Gottfried Zimmermanns Saal, getragen. |
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Fortsetzung: |
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Der Winter von 1898/99 |
Der Winter von 1898/99 war ein äußerst gelinder, wie er nur in sehr seltenen Fällen vorkommt. Derselbe stellte sich erst im letzten Drittel des Monats März ein und behauptete sein Recht bis in den April hinein, wodurch mit den Feldarbeiten spät begonnen werden konnte. Der erste Schnee fiel am 25. März, der aber nur ganz kurze Zeit liegen blieb. |
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Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schuljahres vom 11. April 1899. |
Am Schlusse des Schulsemesters 1898 befanden sich Am Schlusse des Schulsemesters 1898/99 waren Am Schlusse des in Schulsemesters 1898/99 waren Die Zahl der Schüler betrug also bei Beginn des Schulsemesters, am 11. April 1899 172 Kinder. |
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Beförderung des Eisensteines vom Rhein zu Concordiahütte mittels einer Lokomotive. |
Seit Juni 1899 fand die Beförderung des Eisensteines zur Concordiahütte nicht mehr durch Pferdebetrieb, sondern durch eine kleine Lokomotive statt. Außerdem wurde der Betrieb durch Erbauung eines neuen Stahlwerkes und Anzündung eines zweiten Hochofens bedeutend erweitert. |
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Vertretung des Anfang, März 1900 erkrankten Lehrers Stopierzinski. |
Anfang, März diesen Jahres erkrankte der Lehrer Stopierzinski. Die Verwaltung seiner Klasse übernahm bis zum 1. Mai die Lehrerin Fräulein Langenbahn und der Hauptlehrer Straten. Da ihm (Stopierzinski) eine nochmalige Urlaubsbewilligung bis zum 1. August erteilt wurde schickte die Königl. Regierung zu Koblenz eine Vertreterin in Person der Frl. Grisar aus Koblenz hierhin. |
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Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schuljahres, am 24. April 1900 |
(von mir gekürzt) |
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Feier für den am 31. Mai 1900 in sein Amt eingeführten Herrn Pastor Bayer aus Nickenig als Pfarrer in Engers. |
Nachdem der Herr Pastor Bell von Engers am 30. Mai seine Stelle krankheitshalber verlassen und die leichtere Stelle in Daxweiler übernommen, hatte die Pfarrgemeinde die Freude einen neuen Seelsorger empfangen zu dürfen. Herrn Pfarrer Beyer, Pfarrer in Nickenig, wurde in feierlicher Weise durch den Dechanten des Dekanats Engers, des Herren Pastor von Vallendar, feierlich in sein Amt eingeführt. Nachdem er in feierlicher Prozession der ganzen Pfarrei am Pfarrhauses abgeholt und herzlich begrüßt worden war. Die erhebend verlaufene Feier verzeichnete mit dem Absingen des Tedeum unter Glockengeläut und Böllerschüssen ihr Ende. Der beabsichtigte Fackelzug wurde wegen indes eingetretenen regnerischen Wetters eingestellt. |
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Einsegnung unserer neuen Pfarrkirche durch den hochwürdigsten Herren Bi-schof Dr. Julius Korum am 21. Juni 1900. |
Mittwoch, den 20. Juni traf der hochwürdigste Herr Bischof Dr. Korum von Sayn kommend in Engers ein und wurde in feierlicher Prozession empfangen und zur Kirche geleitet. Nach dem Segen begab sich der Hochwürdigsten Herr zum Krankenhause (Anm.: wo er übernachtete). Donnerstag um 6 Uhr las er die heilige Messe und um 8 Uhr begann die Einsegnung unserer vor zwei Jahren erbauten neuen Pfarrkirche. Punkt 9 Uhr war Hochamt, nach welchem den Firmlingen das Sakrament der Firmung gespendet wurde. Zur Feierlichkeit war Engers festlich geschmückt und auch die Kriegsschule hatte zur Consektration der Kirche, welche zugleich Garnisionskirche ist, einen Vertreter entsandt |
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Ausscheiden des Lehrers Herr
Stopierzinski aus hiesigen Schulverhältnissen am 28. Oktober
1900 (Klasse) Verwaltet vom 1. November durch Fräulein Grisar aus Koblenz. |
Am 28. Oktober trat Herr Stopierzinski, nachdem er an hiesiger Unterklasse seit 1. Mai 1889 gewirkt hatte, aus hiesigen Schulverhältnissen aus, um eine bessere Stelle in Remscheid zu übernehmen. Wegen Lehrermangel wurde diese Stelle Fräulein Grisar aus Koblenz zur einstweiligen Verwaltung übertragen. Dieselbe begann mit dem 1. November ihre Tätigkeit an der Unterklasse. |
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Feier zum
fünfzigjährigen Amtsjubiläum des Hauptlehrers Peter Straten
hierselbst. Entnommen aus der Bendorfer Zeitung |
Die Feier fand am 19. November 1900 statt. |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung: |
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Volks-, in Vieh-, und Obstbaum- Zählung am 1. Dezember 1900 |
Bei der am 1. Dezember dieses Jahres statt stattgehabten Volks-
verbunden mit Vieh und Obstbaumzählung, war der Ort in fünf
Zählbezirke eingeteilt. Der Zähler im ersten Bezirk war Herr
Rudhardt, im zweiten Herr Höffner, im dritten Herr August Fasel, im
vierten Herr Hauptlehrer Straten und im fünften Herr Werner von der
Concordiahütte. Es fanden sich vor: 31 Pferde, 57 Stück Rindvieh, ein Schaf, 47 Schweine, 78 Ziegen, 582 Stück Federvieh und 1136 Obstbäume.. |
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Gedenkfeier am 18. Januar 1901 |
Die Erinnerung an die 200 jährige Gedenkfeier der Erhebung unseres Vaterlandes zum Königreiche wurde in unserer Schule nach Vorschrift der Königl. Regierung zu Koblenz festlich begangen. Die von der Gemeinde zur Verteilung an die bravsten Schüler erhaltenen drei Kaiserbilder erhielten: in der Knabenklasse der Schüler Josef Käsberg von der Concordiahütte, in der Mädchenklasse die Schülerin Anna Sihauer und in der gemischten Unterklasse (?). |
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Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schulsemesters am 16. April 1901 |
Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schulsemesters
1901 bis 1902 |
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Anlegung der Wasser- und Gasleitung im Jahre 1901 |
Im Januar 1901 begann man in hiesigem Orte mit der Anlegung der Wasserleitung. Dieselbe war anfangs des Monats Mai vollendet, so daß von der Zeit an jedes Haus sein Wasser aus der Leitung entnehmen konnte. Fast zu derselben Zeit begann man auch mit der Legung der Gasleitung und von September an wurde unsere Straßenbeleuchtung durch 22 Gaslaternen bewirkt. Wasser und Gas wurden von Bendorf genommen. |
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Besetzung der gemischten Unterklasse durch den Lehrer Herrn Karl Stillger |
Besetzung der gemischten Unterklasse durch den Lehrer Herrn Karl
Stillger. |
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Erhöhung der Altersstufen von 140 auf 150 Mark. |
Erhöhung der Altersstufen von 140 auf 150 Mark. Die Lehrer der Gemeinde Sayn-Müllofen machten eine Eingabe an den wohllöblichen Gemeinderat um Gleichstellung ihres Diensteinkommens mit den Lehrern der Gemeinde Bendorf. Die Gemeinde genehmigte das Gesuch und vom 1. April 1901 wurden die Altersstufen von 140 auf 150 Mark erhöht und ausgezahlt. |
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Pflasterung der Provinzialstraße von Mülhofen nach Sayn im Jahre 1902 |
Schon lange Jahre war das Bedürfnis vorhanden, den Weg von Müllofen nach Sayn in einen ordentlichen zustande zu versetzen. Nach dem Beschlusse des Gemeinderats wurde die Straße bis zu den Gebäulichkeiten der Witwe Kohns......... |
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Fortsetzung: |
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Tod des Schülers Peter Herrschbach am 27. Januar 1903. |
Am 27. Januar ertrank der Schüler Peter Herrschbach von der Concordiahütte. Er ging auf das schon schmelzende Eis des dort befindlichen Weihers, sank ein und ertrank, ehe Hilfe herbeieilte. Nach Verlauf von einer Stunde zog man den Leichnam aus dem Wasser. |
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Feier zur Erinnerung an die 25 jährige Erhebung unseres Heiligen Vaters Leo XIII. am 1. März 1903. |
Feier zur Erinnerung an die 25 jährige Erhebung unseres Heiligen Vaters Leo XIII. am 1. März 1903. Am 1. März dieses Jahres feierte die Pfarrgemeinde Engers das Jubelfest zur Erinnerung an die 25 jährige Erhebung unseres Heiligen Vaters Leo XIII. auf den päpstlichen Stuhl. Abends um 8 Uhr bewegte sich ein mächtiger Zug von elf Vereinen mit Fackeln von Müllofen nach Engers, wo auf dem Schloßhofe ein großes Feuerwerk abgebrannt wurde. Nachdem des Nachmittags nur die Männer an der im Hotel Zimmermann veranstalteten Feier sich beteiligt hatten, war nach Beendigung des Zuges in verschiedenen Lokalen eine gemeinsame Familienfeier, welche in allen Lokalen stark besucht war. In Müllofen war dieselbe bei Herrn Böhm. |
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Festfeier zu Ehren des Kaplans Herrn Anton Scherer bei seiner Primizfeier, am 29. März 1903 |
Festfeier zu Ehren des Kaplans Herrn Anton Scherer bei seiner Primizfeier, am 29. März 1903 Am 29. März brachte der Primizant Herr Anton Scherer von Mülhofen in der Pfarrkirche von Engers das erste heilige Meßopfer dar. Das war ein großer Festtag für die ganze Pfarrei, besonders für Mülhofen. Alle Häuser prangten im Fahnenschmuck und waren.... |
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( Anm.: Dieses war der letzte Eintrag von
Hauptlehrer Peter Straten. |
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1. November 1903 Abschied des Hauptlehrers Straten und neue Besetzung der Haupt Lehrer Stelle durch den Lehrer Karl Stillger |
Abschied des Hauptlehrers Straten und neue Besetzung der
Hauptlehrer-Stelle durch den Lehrer Karl Stillger. |
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10. November 1903 |
Wiederbesetzung der Lehrerstelle an der gemischten Unterklasse durch den Lehrer Dyonisus Krupp am 10. November 1903. Die Lehrerstelle an der gemischten Unterklasse hierselbst wurde durch den endgültig angestellten Lehrer Herr Dionysus Johann Krupp wiederbesetzt. Er wurde, am 3. November 1903 vom Herrn Kreisschulinspektor Dr Kley, Regierungs- und Schulrat im Beisein des Herrn Lokalschulinspektor Pfarrer Beyer von Engers und zweier Zeugen in die Schule eingesetzt. Herr Krupp ein geborener Sayner, wirkte bis jetzt in Büschel, Kreis Cochem. |
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30. November
1903 Höherbauen der Schulaborte und Erweiterung der Bahnhofstraße. |
Weil bei heftigem und andauernden Regen das Wasser in die Aborte der Knaben- und Mädchenschule lief, wurden nach Einsicht des Herrn Kreisbauinspektors diese, sowie das Pissoar und auch die Aborte der gemischten Unterklasse abgerissen und um 0, 80 m höher gebaut. Bei dem Wiederaufbau wurden die Wände der schadhaften Jauchesenke mit Ziegelsteinen begleitet und von neuem vercementiert. Zugleich erweiterte man die ungenügende schmale Bahnhofstraße, soweit diese auf der Mülhofener Gerechtigkeit liegt. Deshalb wurde die niedrige Schulhofmauer ebenfalls niedergerissen und eine neue, höhere 55 m lange, 40 cm dicke um 1 1/2 m weiter nach der......... |
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Fortsetzung: |
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Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schulsemesters 23.4.1904. |
Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schulsemesters
23.4.1904. (in die Unterklasse wurden 23 schulpflichtige Kinder aufgenommen) |
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10.Januar.1905
Kanalleitung der Chaussee im Mülhofen im Herbste 1904. |
Das Regenwasser von den Dächern der Engerser Krupp'schen Wohnhäuser und daß der nächsten Umgebung floß durch Mülhofen ab und sammelte sich an der Ecke des Schuh- und Kolonialwarengeschäfts des Herren Jakob Nett. Weil es hier sehr wenig, oft keinen Abfluß hatte, wurde es übelriechend und für die Gesundheit der in der Nähe wohnenden Leute gefährlich. Deshalb wurde laut Beschluß des Gemeinderates die Chaussee von den nächstgelegenen Krupp'schen Häuser bis etwa 45 m oberhalb Mülhofens kanalisiert (vom Hause der Witwe Böcking an 45 m). Die dabei benutzten Zementrohre haben nach Aussage des Mauermeisters Peter Hahn aus Sayn, der die Kanalleitung ausgeführt hat, bis zum Wohnhauses der Witwe Gotthard Krieger 50 - und von dort aus bis an den unterhalb des Chaussee gelegenen kleinen Kanal, welcher das Wasser in die Wiese ableitet, 60 cm Lichtweite. Durch den Wiesengraben fließt das Wasser in den Froschweiher ab. So war ein längst vorhandener Übelstand beseitigt. Die Kosten, die über 3000 Mark betrugen, sind von der Firma Krupp in Essen, der Provinzial-Verwaltung, den Gemeinden Engers und Sayn- Mülhofen aufgebracht worden. Die Firma Krupp hat 1000 Mark gezahlt. |
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30.Mai1905 |
Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schulsemesters
30.5.1905. |
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1.Dezember 1905
Volkszählung |
Am 1. Dezember dieses Jahres fand wiederum eine Volkszählung statt. Unser Ort war in sieben Zählbezirke eingeteilt. Als Zähler haben mitgewirkt: |
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Fortsetzung:
Das Ergebnis laut amtlicher Mitteilung des Bürgermeisteramtes
Bendorf war folgendes: |
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23.April 1906
Übersicht der Schülerzahl |
Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schulsemesters
23.4.1906 |
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1. Mai.
1907 Wiederbesetzung der Lehrerstelle durch Herr Josef Schüller |
Wiederbesetzung der Lehrerstelle an der gemischten Unterklasse durch den Lehrer, Herr Josef Schüller Herr Lehrer Krupp von hier, wurde auf seinen Wunsch am 1. Oktober 1906 mit der Wahrnehmung einer Schulstelle in Köln-Merheim betraut. Aus Mangel an Lehrkräften wurde der Unterricht an der hiesigen Unterklasse von Fräulein Lehrerin Langenbahn und mir, dem Hauptlehrer Karl Stillger vom 1. Oktober 1906 bis Neujahr 1907 erteilt. Nachdem der provisorisch angestellte Lehrer Herr August Reichard das zweite Vierteljahr des Wintersemesters die Vertretung hatte, kam der endgültig angestellte Lehrer, Herr Josef Schüller von Elsaff., Kreis Neuwied, an seine Stelle. Kollege Schüller ist auch, wie sein Vorgänger, in Sayn gebürtig. Er wurde von unserem Lokalschulinspektor, dem Herrn Pfarrer Bayer in Engers, in seinen neuen Wirkungskreis am 9. April 1907 eingeführt. |
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1.Mai 1907 Übersicht der Schülerzahl |
Übersicht der Schülerzahl bei Beginn der Schulsemesters
1907/1908 am 9. April 1907 |
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25. März 1908 Feier des 25jährigen Priesterjubiläums des Lokalschulinspektors und Pfarrers, Herr Jakob Bayer. |
Am 25. März 1908, am Feste Marie Verkündigung, waren es 25 Jahre her, daß unser Lokalschulinspektor, der hochwürdige Herr Pastor Jakob Bayer zum Priester geweiht wurde. Um 10 Uhr zelebrierte der Jubilar, das Haupt mit dem Silberkranze geschmückt, unter Assistenz zweier Mitbrüder in der Pfarrkirche zu Engers ein Levitenamt. Die Kirche war bis auf den letzten Platz mit Gläubigen gefüllt, welche innige Gebete für ihren Hirten zum Himmel sandten. Wegen der Fastenzeit fand die weltliche Feier später, und zwar am 8. April, dem Tage nach Weißensonntag, statt. Ein schier endloser, aus 17 Korporationen bestehender Fackelzug bewegte sich von (Wirtschaft Jakob Mohr) aus unter vorantritt einer zwölf Mann starken Militärkapelle, Fußartillerie Nr.9, Coblenz, durch die mit Fahnen, Kränzen und Girlanden geschmückten Mülhofener und Engerser Straßen. Kein Haus sah man, welches nicht wenigstens illuminiert war. Vor dem Pfarrhaus angelangt trug der Kirchenchor Engers das Begrüßungslied vor, worauf das älteste Kirchen-Vorstands-Mitglied ............ |
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Fortsetzung:
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Fortsetzung:
Mit großer Begeisterung sang nun die mehrere 1000 köpfige Menge den Choral "großer Gott, wir loben dich". Damit hatte die erbauende Feier noch nicht ihrer Ende erreicht. Unter Musikbegleitung zweier Musikchöre erfolgte der Abmarsch des Festzuges. Durch die Kaiserstraße nach den, vom Festkomitee bestimmten, Festlokalen: Fiegel, Rheinischer Hof, und Velten in Engers und Schneider in Mülhofen. Bald erschien der von vielen geistlichen Freunden begleitete Jubilar auch schon im letzteren Lokal, welches sehr überfüllt war. Bei seinem Eintritte begrüßte ihn der gemischten Chor von hier mit einem anderen von dem (unleserlich) H.F. Müller in Fulda verfassten und komponierten Jubiläumsliede;
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Fortsetzung
Hierauf beglückwünschte ihn unser Ortsvorsteher Herr August M. Fasel, im Namen der Filiale Mülhofen und drei weiß gekleidete Mädchen: Katharina Weiler, Josephine Daublender und Anna Seippen brachten unter Segenswünschen ein Geschenk in "gastischer" Form dar. Nach einem herzlichem, scherzhaften Wort der Erwiderung verabschiedete sich der Jubilar, um auch seinen Engerser Pfarrkindern, in den oben genannten Festlokalen, einen Gegenbesuch abzustatten. |
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1908 Besetzung der neu eingerichteten Schulklasse durch die Lehrerin Fräulein Katharina Schmaus |
Schon zu Anfang des verflossenen Schuljahres war die Zahl der Schulpflichtigen Kinder hierselbst auf 236 gestiegen. Deshalb ist auf die wiederholten Bemühungen des Königlichen Kreisschulinspektors, des Regierungs- und Schulrates, Herrn Dr. Kley hin, hier eine vierte Schulstelle errichtet worden. Dieselbe wurde durch die definitiv bestätigte Lehrerin Fräulein Katharina Schmaus, besetzt. Genanntes Fräulein ist am 21. Dezember 1880 in Burgen an der Mosel geboren.................. |
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Einrichtung der Schulklassen und Übersicht der Schülerzahl im Jahre 1908 |
Einrichtung der Schulklassen und Übersicht der
Schülerzahl im Jahre 1908 Seine (gemeint ist Lehrer Schüller) Klasse zählt 63 Kinder; es sind dies 38 Kinder des 2.Jahrganges und 13 Knaben und 12 Mädchen der dritten; die Kinder des 2.Schuljahres sind also getrennt.............. |
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Hochwasserkatastrophe am 4. Februar 1909. |
Der hoch liegende Schnee, der am verflossenen Samstag, Sonntag und Montag gefallen war, ist durch das, von anhaltendem Regen begünstigte Tauwetter schnell geschmolzen, so daß der Saynbach das viele Schneewasser nicht alle fassen konnte; er trat über seine Ufer und eilte, alles mit sich fortreisend, morgens dem 4. Februar, dem Rhein zu. Da der Bach durch die Anschüttungen der Brauerei Hühnermann und der Concordiahütte eingeengt war, staute sich das Wasser gleich hinter der Sayner Brücke. Die hochgehenden Fluten suchten sich einen Ausweg indem sie den Schutzdamm gegen die Hütte zu wegspülten und teilweise in dieselbe hineinströmten. In ganz kurzer Zeit stand sie schon nach 10:00 Uhr über 1 m hoch unter Wasser, so dass alle Arbeiten eingestellt................. |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung; |
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Fortsetzung:
Die Lahn- und Wied-Brücke sind ebenfalls demoliert; nach Aussagen des Herrn Bahninspektors (Stationsvorsteher) sind wir nun auf einige Wochen vom direkten Eisenbahnverkehr mit Frankfurt und Köln abgeschlossen. Der Wasserstand war nur einen Tag, sehr hoch; von zweiten Tage, dem 5. Februar ging er schon etwas zurück |
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1909/10 Übersicht der Schülerzahl beim Beginn des Schuljahres 1909/10 |
Knabenklasse Ia = 64 katholische und 2 evangelische = 66
Knaben |
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1909
Veränderungen des Haupteingangs des alten Schulhauses. |
Um der Vorschrift der Königlichen Regierung zu genügen, wurde in den Pfingstferien des Jahres 1909 die Haustüre an der Front des alten Schulhauses herausgenommen, der schmale Eingang auf 1,60 m erweitert und die oberhalb der drei neuen, von weißen Kunstgranit hergestellten drei Stufen aus Kunstgranit soweit vorgeschoben, daß die vom Schreinermeister Zänkert aus Sayn verfertigte zweiflügelige Türe nach außen geöffnet werden kann. Auch die Schulsaaltüren der Knabenklasse Ia und der Mädchenklasse Ib wurden außen angeschlagen. Hierdurch ist es den Kindern ermöglicht, das Klassenzimmer zurzeit der Gefahr ungefährdet und schnell verlassen zu können. Dicke, abgekantete Platten aus schönem Kunstgranit zieren die aus Ziegelsteinen erbauten Seitenmauern. Die Maurerarbeiten sind von dem Bauunternehmer Herrn Johann Klein aus Bendorf und nach dem von dem Kreisbauamt Koblenz entworfenen Plane ausgeführt worden. Der nun breite Eingang paßt ganz zu der langen Front des Hauses. Nach Entlassungen von 12 Knaben und 14 Mädchen aus der Knabenklasse 1a und der Mädchenklasse 1b und nach Neuaufnahme von 23 Knaben und 16 Mädchen in die Unterklasse werden die vier Schulklassen hierselbst heute, vom ersten Unterrichtstage................ |
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Übersicht der Kinderzahl beim Beginn des Schuljahres am 4. April 1910 |
Fortsetzung: Knabenklasse 1a = 62 katholische und 3 evangelische = 65
Knaben |
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1910 Pflasterung der Saynerstraße in November 1910 |
Die Saynerstraße war zur Regenzeit gegen die Concordiahütte hin, wo sie besonders viel von deren Fuhrwerke befahren wird, vor lauter Schmutz kaum zu begehen, deshalb wurde sie in den Monaten von Juli 1910 auch dort, von der Wirtschaft Mohr, jetzt Höger, und noch weiter bis zu der nach Sayn führenden Provinzialstraße gepflastert. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Saynerstraße auf obig bezeichneter Strecke 1 m erweitert. Das dazu benötigte Ackerland erwarb das Kreisbauamt für 15 M pro Quadratrute. Die Pflasterarbeiten wurden von dem Pflastermeister Rösch aus Pfaffendorf ausgeführt. Der kürzere Teil der Saynerstraße, nämlich von der Bendorfer Chaussee ("Nette Eck") bis zur Wirtschaft Mohr war auch Jahre vorher gepflastert worden. |
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1910 Wiederbesetzung der Lehrerstelle an der Schulklasse II durch Herrn Anton Jos. Hirsch |
Nach zweiundeinhalbjähriger Tätigkeit schied vor einigen Tagen der Herr Kollege Josef Schüller, um am 1. November dieses Jahres seine neue Stelle in Frankfurt am Main antreten zu können. Mit der Vertretung der dadurch hier freigewordenen Stelle an der Klasse II wurde der endgültig angestellte Lehrer von Kleinmaischeid, Herr Anton Hirsch, geboren am 8. September 1878 in Vallendar, betraut. Der im Seminar zu Boppard von 1896 bis 99 auf seine Beruf vorgebildete neue Kollege wirkte, ehe er nach hier kam, außer in Kleinmaischeid zu Weisenfeld a.d. Sieg, Kreis Altenkirchen, zu Alteburg/Melsbach, Kreis Neuwied und zu St. Cathreinen bei Kreuznach. Seine Einführung hierselbst fand am 4. November 1910 durch unserem Ortsschulinspektor, Herrn Pfarrer Bayer, von Engers statt. |
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1911 Übersicht der Kinder Anzahl bei Beginn des Schuljahres 1911 |
Am 12. April 1911 waren aus der Klasse Ia = 12 Knaben und aus der
Ib 13 Mädchen entlassen worden. Demnach ist in der Besuch hiesiger
Schulklassen folgender: |
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1911 Augenleiden des Hauptlehrers Karl Stillger 1910/1911 |
Augenleiden des Hauptlehrers Karl Stillger. Anfang Juli 1910 rötete sich mein linkes Auge. Schon nach drei Wochen hatte mich davon Herr Dr. Braun aus Bendorf geheilt. Links war die Heilung nur von kurzer Dauer. Ende der zweiten Woche im November entzündete sich wiederum dasselbe Auge und bald danach das rechte derart, dass ich fast nichts mehr damit sehen konnte. Ich musste deshalb die Hilfe eines Spezialarztes in Anspruch nehmen. Herr Doktor Alose von Neuwied stellte bei mir eine hochgradige recht bösartige Horn- und Lederhautentzündung der Augen fest. Ich verlebte darum Herbstferien, die sehr langweilig und traurig waren; von Tag zu Tag hoffte ich sehnlichst auf Besserung; doch vergebens; mein Augenleiden verschlimmerte sich noch, an ein Unterrichten war meinerseits einstweilen nicht mehr zu denken. Darum wurde ich für den Monat November und später auf Vorschlag des Arztes noch für Dezember 1910 und Januar 1911 von der hohen Königlichen Regierung beurlaubt. Im ersten Monate meiner Krankheit vertrat mich in meiner Klasse Herr Lehrer Hirsch von hier und in den beiden folgenden der eben vom Militär entlassene (vorläufig angestellte) Lehrer Herr Fandel aus Hausen a. d. unteren Saar. Gott sei Dank! Mein Augenleiden war Ende Januar beseitigt. Am 1. Februar konnte ich den Unterricht wieder aufnehmen. |
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1911 Nervenleiden der Fräulein Lehrerin Langenbahn 1911 |
Nervenleiden der Fräulein Lehrerin Langenbahn 1911 Auch in der Klasse I.b) fand der Unterricht eine unliebsame Störung. Fräulein Lehrerin Langenbahn erkrankte drei Wochen vor Pfingsten 1911 an Influenza und Nervenzerrüttung. Sie suchte im Juli im Marienhaus zu Koblenz, und später in ihrer Heimat zu Polch auf dem Maifeld, Genesung. Sie war eine geraume Zeit, (6 ) Monate vom Unterricht disspensiert. Am 1. Dezember 1911 ging sie wieder zur Schule. Sie war bis zu den Pfingstferien von Fräulein Lehrerin Schmaus von hier und von mir, nachher von der provisorisch angestellten Lehrerinn Fräulein Gertrud Scharbach vertreten worden. (Schulamtskanditatin aus Sayn) |
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1912 Übersicht der Kinderzahl beim Beginn des Schuljahres |
Übersicht der Kinderzahl beim Beginn des Schuljahres 1912.
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1912 Schulchronik der Schulaufsicht vorgelegt |
Von anderer Hand geschrieben. |
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(Anmerkung: Die nächsten 3 Eintagungen sind später nachgetragen worden und reichen bis in das Jahr 1910 zurück) |
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1910 Zeppelin über uns. |
Wie die Zeitung schrieb, sollte (ein) Zeppelin, am 3. August 1910 ungefähr vormittags um 11 Uhr in Koblenz eintreffen, um von dort zu uns, und von hier dem Rheintale nach nach Köln zu fliegen. Eine große Menschenmenge, Groß und Klein, Alt und Jung hatte sich deshalb gegen ½ 12 Uhr am Rheinufer hierselbst angesammelt. Sogar von........... |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung: |
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1910 Volkszählung |
1910 Volkszählung. Laut Mitteilung des
Bürgermeisteramtes sind bei der am 1. Dezember 1910 vorgenommenen
Volkszählung in Mülhofen in 224 Haushaltungen |
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1911 Krankheit des Kollegen Hirsch 1911 |
In den zweiwöchigen Kornernteferien vom 23. Juli bis inklusive, 6. August 1911 besuchte Herr Lehrer Hirsch seine in Mannheim wohnende Schwester Maria. Gegen Ende der Ferien wurde er Magenleidend, infolgedessen mußten Fräulein Kollegin Schmaus und ich ihn sechs Wochen, bis Beginn der Herbstferien vertreten. |
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(Anm: Hier steht nachträglich eingefügt: "Keine
Eintragungen seit 5 Jahren!". |
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1912 Krankheit des Herrn Lehrer Hirsch und der Fräulein Lehrerin Langenbahn |
Bei dem Herrn Kollegen Hirsch war der Magen wieder nicht in Ordnung. Das Bett brauchte er nicht zu hüten; er erholte sich durch Spaziergänge, die er von dem zwei Stunden von hier entfernt liegenden Westerwaldörtchen (Schwiegereltern) Kleinmaischeid aus unternahm. Fräulein Kollegin Schmaus und ich vertraten ihn zunächst vom 2. bis inklusive, 16. Juli 1912. Vom 17. desselben Monats war Fräulein Kollegin Langenbahn wieder wegen Nervosität beurlaubt. Sie wollte ein Bad besuchen, erholte sich jedoch hier. Vom letztgenannten Datum an wurde Herr Hirsch von Fräulein Schulamtskandidatin Margarete Bach, aus Salzig und mir, Fräulein Langenbahn von dieser und Fräulein Schmaus............... |
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Fortsetzung: |
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Übersicht der Schülerzahl beim Beginn des Schuljahres 1913/14 |
Nach Entlassung von 17 Knaben, 9 Mädchen und der Aufnahme von
38 kleinen Kindern beträgt die Schülerzahl bei Beginn des Schuljahres
1913/14 |
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1914 Krankheit des Herrn Lehrer Hirsch |
Diesmal war Herr Lehrer Hisch, am 14. Februar 1914 an Lungenentzündung erkrankt, weil er, wie Herr Dekan Bayer, Ortsschulinspektor aus Engers mir mitteilte, eine Influenza nicht genügend beachtet hat. Er wurde deshalb wiederum von der Fräulein Lehrerin Schmaus und mir vom 17. Februar bis zum 23. März 1914 und von da an bis zum Beginn der Osterferien, vom 23. März bis zum 3. April 1914 von der Schulamtskandidatin.............. |
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Fortsetzung; |
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Festfeier des 25 jährigen Regierungsjubiläums Sr. Majestät Kaiser Wilhelm II. |
Nachzutragen aus dem Jahre 1913 ist der Bericht über die
erhabene Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums unseres Kaisers,
Sr. Majestät Wilhelm II. |
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Fortsetzung: "Friedrichs Berg bei Sayn, 16. Juni 1913, Auf dem stillen Berge ging es heute Nachmittag recht lebhaft zu. Viele Schüler, mehrere Krieger- und Turnvereine mit Musik fanden sich gegen 4 Uhr hier ein; es war eine über 1000 köpfige Menge. Kaum angekommen sang sie: "stimmt an mit hellem hohen Klang! ", sofort darauf lauschten wir einen mehrstimmigen Knabenchor von Mülhofen zu (Knabenklasse I. a). Recht schwungvoll sangen etwa 50 Knaben das Lied: " dem Kaiserhaus sei unser erstes Lied; ihm klingt usw.". Die Kinder wurden mit großen, süßen Brezeln und Limonade reichlich bewirtet........... |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung: |
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1914 Krankheit der Lehrerin Fräulein Schmaus. |
Laut Attest des Oberarztes Herrn Dr. Heigel aus Koblenz, war Fräulein Lehrerin Schmaus hochgradig nervös. Sie konnte deshalb die kleinen ABC-Schützen nicht am 22. April 1914 aufnehmen, sie musste von genannten Datum bis zum 12. Juli 1914 von der Schule fernbleiben. Während dieser Zeit wurde sie von der Schulamtskandidatin Fräulein Bertha Hahmann aus Altenkirchen, vertreten. |
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1914 Übersicht der Schülerzahl beim Beginn des Schuljahres 1914/15. |
Übersicht der Schülerzahl beim Beginn des Schuljahres
1914/15. |
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Mobilisierung. Erste Einquartierung 1914 |
Schon am 2. August 1914 dem ersten Mobilmachungstage, erhielten wir Einquartierung. Der Wachtmeister Tschirsky mit 10 Trainsoldaten, Stammmannschaften aus Ehrenbreitstein wurden in der Gastwirtschaft und Metzgerei Karl Schneider und in die Gastwirtschaft der Witwe Peter Böhm einquartiert. Sie hatten zwei Proviantwagen mit acht Pferden bei sich, mit denen sie in den nächsten fünf Tagen Kleider für Trainsoldaten, Pferdegeschirr wie Trensen und Kummet, Sättel-Zeugteile, Hufeisen, Reserveräder, Hafer, eine Feldschmiede, Brot etc. aus dem Trainmagazin in Ehrenbreitstein nach hier fuhren; auch 185 Bauernpferde führtem sie mit Hilfe vieler inzwischen eingetroffener Reservisten und Landwehrleute, meistens gediente ehemalige Kavalleriesten, aus Duisburg, Crefeld,....................... |
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1914 die ersten Kämpfer von hier im Weltkrieg |
Voll Freude und Kampfbegierde erfüllt, nahmen alle die ersten Kämpfer von hier ruhmreichem Anteil an dem Kriege. Die Linienmannschaften - alle ehemalige Schüler von mir - Karl Kassen im Pionierbataillon Nummer 30 in Ehrenbreitstein, Alois Hermann im Fuß-Artillerie Regiment Nummer 9, Peter Reith im Infanterieregiment Nummer 99 in Zabern, Kuppler Wilhelm im Infanterieregiment Nummer 161 in Köln, Josef Warmbach in Infanterie Regiment Nummer 28 in Koblenz, Hans Keppler im Pionier-Bataillon Nummer 33 und Anton Lahr im vierten Garderegiment zu Fuß in Berlin. Ihnen folgten binnen einigen Tagen die Reservisten Joseph Kroll im Reserve Infanterieregiment Nummer 30, Jakob Kohl im Reserve.................... |
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1914 der erste Verwundete von hier im Weltkriege |
Der erste Verwundete von hier war der Reservist Jakob Kohl. Im Anschlag liegend wurde er in einem Gefecht bei....?.... in Belgien von der Kugel an der Maus der linken Hand gestreift und in die rechte Wange getroffen. Zwei Backenzähne waren ihm im............... |
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Fortsetzung: |
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1914 der erste Gefallene von hier im Weltkrieg gestorben. |
Am 30. Juli 1914 wurde Peter Reith, der hier bei seiner Mutter im Urlaub weilte, telegrafisch nach seiner Garnison Pfalzburg im Elsass zurückgerufen. Dort angekommen am folgenden Tage, war sein Bataillon, er war bei der 12. Kompagnie, das erste und zweite Bataillon lagen in Zabern, schon auf dem Weg nach Luxemburg. Hier wurde die vierte Armee, geführt von der Königlichen Hoheit, dem deutschen Kronprinzen Friedrich Wilhelm, zusammengezogen. Nach mehreren kleineren Gefechten auf französischen Boden kam es zum Kampfe von Longwy und am 22. August und zwei Tage später von Rhanc-Etappe. Hier erhielt am 24./25. August Reith den tödlichen Schuss in den Unterleib, dem er am 26. August 1914 im nahen Feldlazarett erlag. Wild von Hohenborn [Einschub: war Kriegsminister von September 1915 an) (Anm.:vom 20.01.1915 bis 29.10.1916)] sandte der Witwe Reiths des Kaisers herzlichste Teilnahme. |
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Deutsche vor Paris |
Dem siegreichen, schnellem Vordringen der Kluck'schen, Bühlow'schen und Kronprinzlichen Armee bis 20 Kilometer vor Paris. Diesem folgte ein ebenso schneller Rückzug........... |
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Der Herr Landrat bat durch das Bürgermeisteramt um Sammlung alter und überzähliger Kleider zur Herstellung warmer Decken für unsere braven Soldaten im kalten Osten. Bald brachten große und kleine Schulkinder zwei alte, aber noch gute brauchbare Überzieher, neun Jacken, Hosen, Unterhosen, Biberhemden und vier ältere abgenutzte Wollene Decken und zwei alte Biberdecken nach hier in den Schulsaal............ |
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Herstellung von wollenen Decken für unsere Soldaten im Osten |
............... der Klasse 1a. Hier und zuhause fertigten Mülhofener Jungfrauen wie Margarete Göbel, Maria Scherer, Klara Krieger, Josefine und Maria Dillentheis, Maria Kalb, Gertrude und Franziska Pütz, Anna und Paula Trippen, Katharina Nett, Agnes Merl, Elisabeth Manges unter Leitung der Fräulein Lehrerin Schmaus vom Sonntag, dem 17. Januar 1915, an, binnen einer Woche aus den alten Kleidern und aus für 23 Mark bei Witwe Pütz gekauften Biberdecken - 22 gute, warme Decken, welche auf dem Bürgermeisteramt Bendorf allgemeine Bewunderung fanden. Eine ebenfalls mit einer neuen Decke abgefedertes war aus lauter Sammet- und Plüschlappen gemacht. In alle Decken waren Ansichtskarten mit Adresse der Anfertigerin eingenäht. Eigentümlich ist es, daß bis heute, keiner unserer Offiziere und Soldaten, geschrieben hat, daß er eine solche Decke empfangen hat. Aus der Wolle für 32 Mark strickten Schülerinnen Strümpfe (Socken), Knie-, Armwärmer und Pulswärmer. Fräulein Schmaus schickte diese direkt den Mülhofener Soldaten zu. |
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1915- Einquartierung einer Sanitätskompanie. |
Vom 6. Januar bis 30. Januar war die 57. Reserve-Sanitätskompanie hier einquartiert. Die Kompanie gehört zum 39. Reservekorps und zählte 156 Mann, zwölf Unteroffiziere, ein Feldwebel, ein Leutnant und der Hauptmann. Sehr belastend waren Übungen. Das Übungsmaterial fuhren sie in zwölf Wagen, darunter vier Sanitätswagen zur Aufnahme der Kranken, ein Rothekreuzwagen, die übrigen waren Gerätewagen mit Feldküche. Sie rückten am 1. Februar nach Paderborn ab. |
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Übersicht der Schüler bei Beginn des Schuljahres 1915 |
Übersicht der Schüler bei Beginn des Schuljahres
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1915 Metallsammlung durch die Schulkinder |
Gemäß des Erlasses des Herrn Ministers der geistlichen- und Unterrichts-Angelegenheiten vom 22.3.15 und gemäß der Verfügung Königlicher Regierung vom 3.4.15 II. c.487 hat die Knabenklasse I a) und die Mädchenklasse I b) unter meiner Leitung gesammelt und an das Bürgermeisteramt zu Bendorf am 1. Mai 1915 an Metall abgeliefert:................. |
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Fortsetzung: |
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Übersicht der Schülerzahl bei Beginn des Schuljahres 1916. |
Nach Entlassung von zwölf Knaben und 17 Mädchen, sowie
nach Aufnahme von 34 ABC-Schützen zählen die 4 Schulklassen
hierselbst: |
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1916 Dritte Einquartierung während des Krieges. |
In der Nacht vom 19. auf den 20. November 1916 rückte die Munitionskolonne der 5.Batterie des Reserve-Fußartillerie-Regiments Nr. 9 zur Einquartierung hier ein und zwar ohne Verpflegung. Sie war direkt von der Somme her, aus den heißen Kämpfen, nach hier zur Erholung gefahren. Die Kolonne zählte außer den Offizieren einen Feldwebelleutnant................ |
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Fortsetzung: |
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1917 Vierte Einquartierung während des Krieges |
Vormittags, am 15. Dezember 1917 bekamen wir in diesen fürchterlichen Weltkriege zum vierten Male große Einquartierung. Es war die aus 72 Mann bestehende Munitionskolonne der in Engers einquartierten 9. Batterie des 2.Garde-Fußartillerie- Regiments, das seine Garnision in Jüterbog hat. Zwei Offiziere der Kolonne waren auch hier einquartiert und zwar wie ihre Mannschaften, wegen der Lebensmittelknappheit der Zivilbevölkerung ohne Verpflegung. Durch die Feldküche, welche im Garten des Gastwirtschaft Theo Vest stand, erhielten die Soldaten morgens und abends Kaffee und mittags Mittagsessen. Die Abendmahlzeit bekamen sie von ihrem Quartierherren, wofür auch diesmal keine Vergütung gewährt wurde. Bei mir hatte ein Wachtmeister sein Quartier. Die in musterhafter Ordnung auf dem Mädchenchulhof aufgefahrenen 12 Munitions- und 2 Gepäckwagen, 2 Futterwagen und ein Schmiedewagen, sowie eine schöne, zweirädrige kleine Droschke, wurden repariert; die ältesten, sehr abgemagerten Pferde, wurden nach Ehrenbreitstein abgegeben und durch jüngere, kräftigere ersetzt. Die nicht beurlaubten Soldaten wurden öfters, besonders an den Weihnachtstagen, von ihren Angehörigen hier besucht, weshalb das Weihnachtsfest in hiesigen Familien, auch unter günstigeren Kriegsereignissen - siegreicher Vormarsch in Galizien und westlich Cambrai - wegen, als in den vorhergegangenen Kriegsjahren, gefeiert wurde. Nach gemeinschaftlicher -Kolonne und Batterie- Geburtstagsfeier unseres Kaisers, im Hotel zum "Rheinischen Hof" in Engers, wozu Quartierherren mit ihren Familien eingeladen waren und in großer Zahl teilgenommen haben, nahmen Offiziere, und Mannschaften in herzlichen Dankesworten für die liebevolle Aufnahme............... |
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Sammlungen des Jahres 1917 durch die Schulkinder auf Veranlassung und unter Aufsicht der Lehrpersonen. |
Zur 6. Kriegsanleihe zeichneten die Schulkinder bis zum 23.
März 1917: 389 Mark auf Blöcke und 100 auf Wollzeichnung. |
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Einwohner und Arbeitsverhältnisse Mülhofen um 1917/18 |
Die Einwohnerzahl Mülhofens beträgt nach der
Personenstandsaufnahme vom 16. Oktober 1916. = 1281, nach der Volkszählung
vom 1. Dezember desselben Jahres 1532. Am 1. Dezember 1917 zählten die
Zähler sogar 1655 Einwohner hier. |
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1918 Übersicht der Schüler beim Beginn des Schuljahres 1918 |
Ostern 1918 wurden aus Klasse 1a) 17 Knaben, aus dem Klasse 1b) 8 Mädchen entlassen; in die Klasse III., Unterklasse, wurden nur 28 schulpflichtige Kinder neu aufgenommen. Der Schulbesuch hiesiger Volksschule ist während des Krieges zurückgegangen. Sie zählt jetzt 19 Kinder weniger als bei Beginn des Schuljahres 1914. |
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Fortsetzung: |
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Chronik gesehen und abgezeichnet |
Einschub Sichtvermerk: |
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Kriegs-Sammlungen der Schulkinder im letzten Kriegsjahr 1918 |
An Klein- oder Blockzeichnungen gaben die Schulkinder von hier zur
8. Kriegsanleihe 525 Mark. Die Zeichnungen dieser Anleihe mußten bis zum
18. April 1918, mittags 1 Uhr beendet, getätigt sein. Sie betrug 13,8
Milliarden Mark und war die zweithöchste aller Anleihen, die die deutsche
Regierung bei seinem Volke machte. |
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1918 Rückzug unserer Truppen im Westen |
Zu den harten Waffenstillstandsbedingungen gehörte auch die Forderung, daß unsere Truppen bis zum 3. Dezember 1918, also in den dreiundhalb Wochen Frankreich und Belgien sofort räumen und sich in Deutschland von der ganzen linken Rheinseite und auf der Rechten bis zu 30 km hinter die Brückenköpfe zurückziehen mußten. Mittels Eisenbahn und Auto konnten nur wenig Truppen in die Garnisonen befördert werden, weil wir an unserem Feind sofort 5000 Lokomotiven mit vielen Wagen und 12.000 Autos abliefern mußten. In sehr anstrengenden Eilmärschen zogen sich daher unsere Braven und zwar vom................... |
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Übersicht der Kinderzahl beim Beginn des Schuljahres 1919 |
vor Ostern 1919 wurden aus der Knabenklasse 1a) 13 Schüler,
aus der Mädchenklasse 1b) 13 Mädchen entlassen und in Klasse III 28
ABC-Schützen, Knaben und Mädchen, aufgenommen. Wiederum ist die
Kinderzahl von vorigem Jahre bis jetzt zurückgegangen und zwar um acht
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Unter amerikanischer Besatzung |
kaum hatten sich die letzten unserer Truppen von hier entfernt, als auch schon am 9. Dezember 1918 amerikanische Soldaten einzogen. Sie nahmen kurze Rast hier. Nach drei Tagen wurden sie sie auf dem Westerwald weiterbefördert. Am 13. Dezember zogen drei Kompagnien des Indianer-Regiments der 2.Division, Ingenieure, hier Massen- und Privat-Quartiere. Die A.-Kompagnie war in den Engerser Krupp'schen Hüttenhäusern und in Mülhofen in der Bendorferstraße, die B-Kompanie auf der Krupp'schen Hütte sowie in Häusern der rheinauf nach Bendorf führenden Engerser- und in denen der Sayner Straße einquartiert, und die C-Kompagnie lag auf der Concordiahütte, in dem dazugehörigen nach Sayn zu gelegenen Häusern und in einigen der Saynerstraße. Es waren 660 Ingenieure hier, die übrigen Kompagnien des Ingenieurregiments................ |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung: |
101 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Abschied der Fräulein Lehrerin Langenbahn. Gehört zu 1915 |
handschriftlicher Vermerk vergessen! ( der Rest ist unleserlich) Am 1. November 1915 schied Fräulein Lehrerin Christine Langenbahn, 58 Jahre alt nach 40 jähriger Tätigkeit aus dem Schuldienste. Sie hat 37 Jahre hier segensreich gewirkt. Vom 3. November 1878 bis zum 5. Dezember 1890 unterrichtete sie alle acht Jahrgänge Mädchen. Durch Einrichtung einer Unterklasse 1889/90 (1+2.. Schuljahr) befand befanden sich in ihrer Klasse bis zum 1. Mai 1908 die sechs, und bis zu ............... |
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Störungen des
Unterrichtsbetriebs Einziehung des Herren Lehrers Hirsch in den Militärstand. |
In den letzten Jahren hat der Unterricht hier manche Störung erlitten, zunächst durch die Einberufung des Leiters der Klasse II (2., 3.Jahrg.) des Herren Lehrers Hirsch zum Militär während des Krieges im September 1914. Nach noch nicht einem halben Monat beschäftigte ihn die Behörde auf seinen Wunsch hin nicht mehr in Koblenz, sondern auf dem Proviant-Depot des vierten Armee-Korps im Büro auf dem nahen Rheinwerft in Bendorf. Am 16. Mai 1916, nach 20 Monaten, nahm er den Unterricht wieder auf. Während dieser Zeit vertraten ihn Fräulein Lehrerin Schmaus und ich. Weil von Ostern 1915 an auch Fräulein Lehrerin Langenbahn an der Vertretung teilnahm verminderte sich die Zahl der wöchentlichen Unterrichtstunden der Fräulein Schmaus und für mich von 32 auf 30. Statt ihrer half uns beiden vom November des selben Jahres an, Fräulein Katharina Flöck. Jeder von uns dreien erteilte die Woche 28 Stunden. Nicht lange währte der reduzierte Unterrichtsbetrieb. Das Jahr 1918 war für letzteres sehr verhängnisvoll. Herr Lehrer Hirsch und ich mußten vom 10. Mai an bis zum 5. Juli täglich nach Sayn, um im fürstlichen Schlosse gemeinschaftlich mit dem.......... |
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weitere Störungen des Unterrichtsbetriebs durch Arbeiten in der Ernte- und Anbauflächenerhebung und der Laubsammlung. |
Fortsetzung: |
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Auf Anordnung des Herrn Kreisschulinspektors Dr. Hilderscheid vom 25.3.1918 unterrichtete Fräulein Lehrerin Flöck mit Beginn des Schuljahres 1918/19 vom 10. April an in der Klasse III) das erste und zweite Schuljahr. Herr Lehrer Hirsch in Klasse II) nicht mehr die Kinder des zweiten und dritten, sondern die des dritten und vierten Schuljahres. Klasse Ia ) wird von nun an von den vier oberen Jahrgängen Knaben und Klasse Ib ) von denselben Jahrgängen Mädchen besucht. |
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1918 Krankheit der Fräulein Lehrerin Flöck. |
In den Monaten Mai Juni Juli 1918 mußte Fräulein Lehrerin Flöck (unleserlich) den Unterricht wegen Unwohlsein ausgesetzten. Am 17.7.18 schrieb mir der Herr Ortsschulinspektor, daß ich wegen Beurlaubung der kranken Fräulein Flöck für Vertretung sorgen möge. Fräulein Lehrerin Schmaus und Herr Lehrer Hirsch übernahmen dieselbe, ich mußte in meiner Klasse zwei Stunden mehr wöchentlich unterrichteten. Ende Juli wurde der Urlaub verlängert, am 14. August konnte sie den Unterricht wieder aufnehmen. Kaum waren die dreiwöchigen Sommerferien vom 19. August bis 8. September vorbei, bekam sie einen Nervenschock am 10. 9., der sie mehrere Wochen ans Bett fesselte. Nach 12 Wochen kam sie in den ersten Dezembertagen wieder zur Schule. |
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1918 Benachteiligung des Unterrichtbetriebes durch die Krankheit, die spanischen Grippe. |
Am 2. Oktober waren unsere Kartoffelernteferien beendigt, die
ebenfalls drei Wochen dauerte. Fräulein Lehrerin Schmaus und Herr Lehrer
Hirsch, waren auch an der spanischen Grippe erkrankt. Bald die Hälfte der
Kinder lagen in dieser Krankheit danieder; von 52 Knaben meiner Klasse
besuchten noch 29 den Unterricht. Ich mußte in den drei übrigen
Klassen die Vertretung übernehmen; doch nur für einige Tage. Wegen
des schnellen umsichgreifen der Grippe schloss schon der Herr
Ortsschulinspektor am 28. desselben Monats die Schule. Am 18. und 19. November
vertrat Fräulein Lehrerin Schmaus den noch kranken Herrn Lehrer Hirsch,
und ich die noch nicht genesene Fräulein Flöck. |
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1918/19 Nervenleiden des Herrenlehrers Hirsch. |
Einige Tage vorher, am 12., teilte mir der Ortsschulinspektor, Herr Dechant Bayer, mit, daß Herr Lehrer Hirsch Nervenleidend sei, ich mußte für Vertretung sorgen. Fräulein Lehrerinnen Schmaus und Flöck übernahmen dieselbe sogleich vom 16. in den Deutsch-Stunden und ich unterrichtete für ihn in seiner Klasse 4 Stunden im Rechnen + 1 Stunde im Singen, dieselbe noch in Klasse III, wöchentlich. Am 13. März 1919 benachrichtigte er mich schriftlich, daß er vom Montag, den 17.3.19 an, den Unterricht teilweise wieder aufnehmen und den Herrn Kreisschulinspektor gebeten habe, von jetzt bis Ostern vorläufig nur 18-20 Unterrichtsstunden halten zu dürfen; er gab 20. Letzteres geschah auch. |
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Krankheit des Hauptlehrers Stillger |
Schon zwei Wochen während der ganzen Krankheit meiner Frau, die am 26.1.1919 gestorben ist, waren mir beide Füße stark geschwollen; später ungefähr Ende Februar und im März wurde ich öfters Nachmittags während des Unterrichtes, von einem Unwohlsein befallen. Kopfschmerzen deuteten mir dasselbe an. Am 28. März, in der ersten Unterrichtsstunde am Nachmittage, wurde es mir während der Unterrichtsstunde wieder schlecht ums Herz; es kam mir vor, als habe ich keine Kraft mehr. Ich legte mich zu Bett, worin ich bald zwei Wochen liegen bleiben mußte. Der sofort hinzugezogene Arzt, .............. |
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Herzleiden des Hauptlehrers Stillger und Operationen desselben zur Behebung eines Wasserbruches. |
Fortsetzung: |
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1919 (Dezember)
Hochwasser |
Als ich am Weihnachtsmorgen 1919 nach der heiligen Christmette und den zwei darauf folgenden stillen Messen zu meiner Schwester Katharina in die Stephenstraße in Engers ging, war auf der Straße sehr mildes Wetter, kein Weihnachtswetter. Überall trat ich im schmelzendem Schnee in Wasserlachen. Statt groß auf den schönen Weihnachtsbaum, schaute ich nach dem Thermometer; dies zeigte kurz nach 7 Uhr zwischen 4° bis 5° Wärme; diese nahm gegen Mittag bedeutend zu. Der in den letzten Tagen vor Weihnachten gefallene Schnee mußte viel schneller schmelzen als er gefallen war. Das Tauwetter hielt an. Der tief stehende, ruhig dahinfließende Rhein stieg schon in der Nacht vom 25. auf den 26. Dezember darauf plötzlich und schnell, daß er wild rauschend und schäumend hoch über seine Ufer ging und viele Häuser unter Wasser stellte und auf großem Strecken Landes manchen Hektar Wintergetreide fortspülte. Das Wasser des Rheines stieg in der beginnenden Nacht derart schnell, dass es von oben durch die Kellerlöcher und Kellertüren in die Keller und den tiefer gelegenen Räumlichkeiten floß. Die Keller, der in der Höhe des Rheines stehenden Häuser, füllten sich also diesmal nicht von unten herauf durch das Grundwasser, sondern in umgekehrter Weise. Nur wenige Keller waren vor dem Eindringen des Wassers geräumt; viele dort aufbewahrte Wintervorräte verdarben. Weil das Hochwasser so sehr schnell kam, trieben den Amerikanern auf dem Proviant-Depot zu Bendorf am Rheinufer hunderte Fässer Benzol und mit Lebensmitteln gefüllte Kisten fort. Dringend, sehr dringend......... |
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Fortsetzung: |
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Kinderzahl bei Beginn des Schuljahres 1920/21. |
Nach Entlassung von 14 Knaben aus der Klasse Ia) und 15
Mädchen aus der Klasse Ib) und einer Aufnahme von 34 Kleinen in Klasse
III) |
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Speisung unterernährter Kinder durch die Amerikaner 1920 |
Mit dem 1.8. d.Jahr. wurden aus den 4 Volksschulklassen hierselbst 90 - und in der Höheren Privatschule in Sayn 5 Mülhofener Kinder in der amerikanischen Küche gespeist. Sie erhalten nachmittags um 3 Uhr mehrere Kochlöffel voll Mehl-, Reis-, Erbsen-, Bohnen- Suppe und Kakao; dazu gibt's ein Brötchen. Dieses muß die Gemeinde backen lassen. Sie muss auch die Gewürze, Feuerung und die Köchin zahlen. Sechs Ehrendamen sind abwechselnd der Köchin, der Frau Wieger von hier, beim Verteilen der Speisen an die Kinder behilflich. Eine Lehrpersonen führt die Kinder in geordneten Reihen zur Speisung, bei der der Herr Lehrer Hirsch von jedem Kind 1,50 Mark für sechs Tage in Empfang nimmt. Sonn- und Feiertags werden die Unterernährten nicht gespeist. Vom 25. Oktober an findet die Speisung nunmehr für 40 Kinder - und zwar um 4 Uhr statt, damit der Unterricht keine Störung mehr erleidet. |
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1920 neue Lehrerstelle errichtet: Lehrer Franz |
Mit, dem 1. Oktober 1920 ist hier eine neue Lehrerstelle errichtet und mit dem einstweiligen angestellten Herrn Lehrer Anton Franz aus Niederheimbach, Kreis St. Goar, wo er auch am 22.2.1890 geboren ist, besetzt worden. Seine Ausbildung auf den Lehrerberuf hat er im Seminar zu Boppard genossen. Nach dort bestandener Abgangsprüfung im............... |
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Fortsetzung: |
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Übersicht der Kinder bei Beginn des Schuljahres 1921/22 |
Nach Entlassung von 22 Knaben und 14 Mädchen und Aufnahme von
25 ABC-Schützen in Klasse IV) zählen: |
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1921
Gedächtnisfeier |
Vor einigen Tagen, am Feste Allerheiligen, nachmittags 4 Uhr begingen wir auf dem Friedhof hierselbst, an dem mit den Reichsadler versehenen Denkmal, in tiefer Trauer die Gedächtnisfeier der lieben Helden, welche im Weltkriege vom 2.8.1914 bis zum 9.11.1918 ihrer Leben für ihr.......... |
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Gedächtnisfeier der vom 2.8.1914 bis zum 9.11.1918 auf dem Schlachtfelde Gefallenen, Verwundeten und Vermissten Helden. Eingetragen 6.11.1921 |
Fortsetzung: |
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Einweihungsfeier des Denkmals zum Andenken an die im Weltkriege Gefallenen und Verstorbenen und Vermißten Helden Eingetragen 20.12.1921 |
Das vorerwähnte Denkmal ist am 10. Oktober vorigen Jahres, dem Tage, als unser neuer Herr Pfarrer Krause in sein Amt eingeführt wurde, eingeweiht worden. Der Bildhauer Wilhelm Schneider von hier hat es aus weißen Granit geschmackvoll angefertigt. Sämtliche Mülhofener Vereine; fünf an der Zahl, so wie der Kriegerverein und die Kriegsteilnehmer von Sayn marschierten langsam von der Blaufärberei Leo Baptiste unter voranschreiten einer Trauermärsche spielenden Musikkapelle nach dem Friedhof. Hier sang unter dem Gesangvereinsleiter (Musiklehrer Heinzen) der Gesangsverein das ergreifend wirkende, erschütternde Lied: "Die Himmel rühmen des Mächtigen Ehre!"; Ein Chor von Beethoven; die Musik begleitete ihn dabei. Nun gedachte, für den in Urlaub weilenden Herren Bürgermeister Lerner, der Bürgermeister-Beigeordnete Herr Max Hünermann der lieben, gefallenen Toden. Namens der Einwohner hiesigen Ortes sprach Herr August Fasel von hier einige Worte. Im Anschluß an den gesungenen Chor beleuchtete Herr Kaplan Ferres eindrucksvoll die Worte: "Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben. Von nun an, spricht der Geist, sollen sie von ihren Mühsalen ausruhen; denn ihre Werke folgen ihnen nach.!" Seitens der Kriegsteilnehmer Sayn-Mülhofen schilderte der Ordonanz-Offizier Herr Jakob Holly von Sayn die Unwägbarkeiten und Mannigfaltigkeit des in heißer Schlacht grausam um sich mähenden Todes. Kaum hatte er begonnen, über die letzten Augenblicke, Minuten eines schwerverwundeten auf dem Schlachtfelde sterbenden Kameraden zu erzählen, war er so gerührt, daß er vor Schluchzen und Weinen nicht mehr weiterreden konnte. Es folgte ein Grablied, die Musik spielte zum Schluß die Melodie des Liedes: "Wie sie so sanft ruhen alle die Seligen!" Lautlose Stille herrschte! Wehmütig, das Haupt bis auf die Brust gesenkt, wie am Boden festgenagelt, standen groß und klein vor dem Denkmal; kein Auge blieb tränenleer. Der beim 4. Garde-Grenadier-Regiment gediente Anton Lahr ist auf dem Denkmal als gefallenen angegeben. Es entspricht diese Angabe nicht der Wahrheit. Er gehört zu den Vermißten; mit dem Schneidermeister Wilhelm Lahr, Onkel des oben angeführten Anton Lahr ............................(der Rest des Satzes ist unleserlich ganz unten am Rand der Seite geschrieben) |
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Namensliste auf dem Denkmal |
es folgt die Liste der Gefallenen und Vermissten Unter der Liste steht: von den genannten 29 Kriegern sind 19 ehemalige Schüler von mir.......... |
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Fortsetzung: |
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Übersicht der Kinderzahl bei Beginn des Schuljahres 1922/23 geschriebenen am 26.5.1922 |
nach Entlassung von 20 Knaben, 14 Mädchen und Aufnahme von 18
ABC-Schützen in Klasse IV zählen: |
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Pädagogische Woche in
Neuwied. Geschriebenen am 10.8.1922. |
Um ein klares Bild über Zweck und Ziel der Arbeitsschule zu
erhalten, nahmen alle Lehrpersonen von hier: Fräulein Schmaus, Herr
Hirsch, Fräulein Flöck, Herr Franz und ich, Karl Stillger, an den
Vorträgen und Lehrproben der pädagogischen Woche in Neuwied Teil;
dieselbe war vom 15. bis 19. Juli 1922. |
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Fortsetzung: |
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Übersicht der Schülerzahlen beim Beginn des Schuljahres 1923/24 |
nach Entlassung von 18 Knaben, 17 Mädchen und Neuaufnahme von
25 ABC-Schützen in Klasse IV zählen: |
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Cunozeit: Notstands Arbeiten: Bahnhofstraße, Schulgebäude. |
Die Cunozeit, so genannt nach unseren Reichskanzler Dr. Cuno, dauerte von der zweiten Woche des Monats März bis zum 4. Oktober 1923, also 28 Wochen. Von den Erwerbslosen Arbeitern hierselbst war die Hälfte in Sayn, die andere hier beschäftigt. Nur einige Familienväter (?) an der Zahl, arbeiteten in der Kokerei der Concordiahütte und in elektrischen Betrieben der beiden Werke. Erstere ((Anm.: gemeint ist die Kokerei) musste Koblenz und Umgebung mit Gas versorgen; es war ihr das von der Interalliierten- Kommission zur Pflicht gemacht worden. Das elektrische Licht hielt die Diebe nachts von den Hütten fern. Die erste Arbeit der Erwerbslosen war, daß die Bahnhofstraße von der Ecke Rüssel bis an das Krupp'sche Hüttenhaus 65, an diesem und Nummer 66 vorbei bis an das nach der Concordiahütte führende Eisenbahngeleise mit ausgebrannten Kohlen- und Koks ausgeschüttet, mit Wasser benetzt und mit einer eisernen Pferdewalze festgewalzt wurde. Am Sayn-, hier Großbach genannt, sind 60 bis 70 Meter lang die Ufer ein wenig aufgeworfen und mit großem glatten Bruchsteinen eingefriedigt worden. Anstreichermeister Hahn mit Söhne, der Meister Rübsamen aus Sayn, Meister Hamberger von hier haben die Wände, Türen und Fenster der Schulsäle, des Hausflurs und Wohnungen von drei Lehrpersonen getüncht. Da die Wände meiner Dienstwohnung 1920 tapeziert und gestrichen worden sind, hat er dort, außer Türen und Fenster nur die Fensterbänke und die Küche gestrichen. Auch die Außenwände der alten und neuen Schule sind durch obengenannte........... |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung: |
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Kinderzahl beim Beginn des Schuljahres 1924/25. |
Am 1. April 1924 wurden 22 Knaben, drei vorzeitig zur Unterstützung des Vaters in der Ernährung der Familie und 13 Mädchen entlassen. Aufgenommen wurden nach Ostern 29 Kleine in die hiesige Volksschule. Die Kinderzahl der einzelnen Klassen beträgt jetzt: Klasse 1a) 50 Knaben. |
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(Anm.: Dieses waren die letzten Eintragungen des Hauptlehrers Stillger. Die Schulchronik wurde provisorisch von Lehrer Hirsch weitergeführt.) |
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1926 Pensionierung des Herrn Hauptlehrers Stillger Tod desselben. |
Herr Hauptlehrer Stillger, welcher fast 25 Jahre im Mülhofen tätig war, wurde nachdem er wegen Krankheit seinen Dienst nicht mehr versehen konnte, zum 31. März 1926 in den Ruhestand versetzt. Es war ihm jedoch nicht gegönnt, die am 1.4. beginnende Ruhezeit längere Zeit zu genießen, denn am gleichen Tage rief ihn der Herr über Leben und Tod in ein besseres Jenseits ab. Unter allgemeiner Beteiligung der Einwohner von Hier und Umgebung wurde die Leiche des verstorbenen treuen Lehrers am Ostersonntag (4.4. 1926) zu Grabe getragen. Sein Andenken werden wir in Ehren halten. |
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Vertreter, Lehrer Mahlberg |
Nachdem während der Erkrankung des Herren Hauptlehrers Stillger dieser von den anwesenden Lehrpersonen vertreten worden war, schickte die Regierung zum Beginn des neuen Schuljahres 1926/27 einen Vertreter in der Person des Herren Schulamtsbewerbers Heinrich Mahlberg aus Euskirchen. Derselbe hat am 19.4.26 den Unterricht aufgenommen. |
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Entlassung 1926 und Aufnahme |
Zu Ostern 1926 waren aus der Schule 17 Knaben und 27 Mädchen
entlassen worden. Neu aufgenommen wurden 33 Kinder und zwar 17 Knaben und 16
Mädchen. |
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Ablösung der Vertretung durch Lehrer Schüller. |
Am 1.7.26 wurde der Schulamtsbewerber Mahlberg, durch den Lehrer Schüller aus Koblenz- Neuendorf ersetzt. Mahlberg erhielt die Vertretung in Koblenz-Neuendorf. |
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Revision |
Am 21.7.1926 besuchte der Herr Oberregierungsrat Dr. Veltmann und Herr Schulrat Antz die Klassen 1a und IV. |
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Ablösung des Lehrers Schüller durch Lehrer Palm. |
Am 1.10.26 wurde Schulamtsbewerber Schüller in gleicher Eigenschaft nach Obermendig versetzt. An seine Stelle kam Lehrer Palm von Obermendig. |
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Ergebnis der Personalstandaufnahme im Oktober 1926. |
Bei der Personalstandaufnahme im Oktober 1926 wurden gezählt:
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(Anm.: Dieses war der letzte Eintrag von Lehrer Hirsch; weitere Eintragungen sind vom neu ernannten Hauptlehrer Johann Nell.) |
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Neubesetzung der Hauptlehrerstelle am 1.1.1927 |
Laut Verfügung der Regierung zu Coblenz vom 26. November 1926 wurde der Hauptlehrer Johann Nell zu Büngenheim, Kreis Kochem, mit Wirkung vom 1. Januar 1927 an, zum Hauptlehrer im Gesamtschulverband Sayn-Mülhofen ernannt. Schulamtsbewerber Palm wurde mit der Vertretung der freigewordenen Lehrerstelle in Büngenheim beauftragt. |
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Kinderspeisung vom 7. Februar bis Ende März. |
Vom 7. Februar bis Ende März fand eine Kinderspeisung statt, an der hier 110 Kinder teilnahmen. Die Auswahl der Kinder hatte das Wohlfahrtsamt................... |
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1927 |
Fortsetzung: |
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Oberregierungsrat Dr. Veltmann und Schulrat Antz in Klasse 1a. |
Am 29. März besuchten die Herren Oberregierungsrat Dr. Veltmann und Schulrat Antz die Klasse 1a. |
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Schluss des Schuljahres 1926/27 und Entlassung |
Dienstag, den 12. April, endigte das Schuljahr 1926/27. Klassen und Schülerzahl.
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1927-1928 Herr Schulrat Antz als Dozent nach Bonn. |
Mit dem 1. April wurde der Herr Schulrat Antz als Dozent an die pädagogische Akademie nach Bonn berufen. Der Aufsichtsbezirk Andernach wurde vom 1. April bis zum 1. Oktober von dem Herrn Schulrat Schornstein aus Mayen verwaltet. |
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Besetzung der Schulratsstelle in Andernach. |
Am 1. Oktober wurde Herr Dr. Schmitz, bis dahin Schulrat in Neisse (Schlesien), als Schulrat nach Andernach versetzt. |
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Personenstandsaufnahme vom 10. 10. 1927 |
Personenstandsaufnahme vom 10. 10. 1927: nach der
Personenstandsaufnahme vom 10. 10. 1927 zählte Mülhofen:
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Große Kälte im Dezember 1927. |
Vom 7. bis zum 16. Dezember herrschte eine bittere Kälte. An den meisten Tagen dieser Zeit zeigte das Thermometer 15-18 °C unter Null. Am 20. Dezember trat Tauwetter ein. |
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1928 Kinderspeisung. |
Vom 30. Januar bis 3. April erhielten alle Schulkinder in der zweiten Morgenpause je ¼ Liter Milch und außerdem noch die ersten vier Wochen je ein Brötchen. |
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Schluss des Schuljahres am 3. April 1928. |
Schluss des Schuljahres am 3. April 1928. Dienstag, den 3. April endigte das Schuljahr 1927/28. Entlassen wurden am 31. März 14 Knaben und 12 Mädchen. |
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Beginn des neuen Schuljahres. |
Beginn des neuen Schuljahres. Montag, den 23. April begann das
neue Schuljahr. Klassen und Schülerzahl.
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Erkrankung von Fräulein Lehrerin Schmaus vom 26. März bis 20. Mai. |
Vom 26. März bis 20. Mai war Fräulein Lehrerin Schmaus wegen Krankheit beurlaubt. |
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Erkrankung von Lehrer Hirsch vom 23. April bis 4. Juni. |
Vom 23. April bis 4. Juni war Lehrer Hirsch wegen Krankheit beurlaubt. Infolge der Erkrankung der beiden Lehrpersonen wurde in der Zeit von Ostern bis Pfingsten der Unterricht nach folgendem Vertretungsplan aufgeteilt. (Anm.: entfällt ) |
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1928 Normal(stunden)plan |
Normalplan für die Zeit vom Pfingsten 1928 bis Ostern 1929. Stundenzahl:
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Reichstags und Landtagswahl am 20. Mai 1928. |
Am Sonntag, den 20. Mai, fanden die Reichstagswahl und die
Landtagswahl statt. Wahlberechtigt waren in Mülhofen 919 Personen;
abgegebene Stimmen: 662, mithin 73 % Wahlbeteiligung. 18 Stimmen waren
ungültig.
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1928 Landtagswahl in Mülhofen. |
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Elternbeirat |
Für die Elternbeiratswahl, die am 17. Juni stattfinden sollte, war nur eine Liste eingegangen. Die Wahl erübrigte sich aus diesem Grunde. Der neue Elternbeirat setzt sich wie folgt zusammen: 1. Wilhelm Hahn, Vorsitzender |
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1828 Bendorf, Sayn und Mülhofen eine Gemeinde. |
Mit Wirkung vom 30. September 1928 hat das preußische Innenministerium in seiner Sitzung vom 13. September 1928 die Zusammenlegung der............ |
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Fortsetzung: |
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Personenstandsaufnahme vom 10.10.1928. |
Die Einwohnerzahl von Bendorf beträgt nach der letzten Personenstandsaufnahme am 10. Oktober :
Die Einwohnerzahl hat gegen das Vorjahr um 168 Personen abgenommen. Die Bevülkerung von Sayn hat dagegen um 92 zugenommen und die Bevölkerung von Mülhofen um 2 Personen abgenommen. Die Bevölkerung von Bendorf-Sayn-Mülhofen hat sich danach um 78 Personen vermindert.
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Herr Schulrat Dr. Schmitz
als Stadtschulrat nach Neuss Neubesetzung der Schulratsstelle in Andernach. |
Zzum 1. Dezember wurde Herr Schulrat Dr. Schmitz nach Ness, Regierungsbezirk Düsseldorf versetzt. Mit der Verwaltung der Schulaufsichtskreises Andernach wurde mit dem selben Tage Herr Schulrat Johann Gill, bis dahin Schulrat in Prümm (fehlt; betraut ?). |
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1928 |
Durch die Zusammenlegung der Gemeinden Bendorf und Sayn-Mülhofen war eine Neuwahl des Gemeinderates notwendig geworden die Wahl fand am Sonntag, den 2. Dezember statt.
Die Gemeinde war in sechs Wahlbezirke eingeteilt. Wahlberechtigt waren insgesamt 6143 Personen. Abgegebene Stimmen: 4393, davon 51 ungültig. Es erhielten an Stimmen: |
125 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1929 Erkrankung von Fräulein Lehrerin Günther |
Vom 6. März bis 17. März musste fordern in Lehrerin Günther wegen Erkrankung den Unterricht aussetzen |
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Winter 1928/29 |
Bis zum 12. Dezember war mildes Wetter, Schnee und Frost hatten wir bis dahin nicht. In der Nacht................. |
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Fortsetzung: |
126 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1929 |
Fortsetzung: |
127 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kinderspeisung ab 4. März bis 1. Mai |
Kinderspeisung; ab 4. März bis 1. Mai erhielten alle Schulkinder in der zweiten Wochen Pause je 1/4 Liter Milch. |
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Schluss des Schuljahres 1928/29 |
Schluss des Schuljahres 1928/29 und Entlassung. Am Mittwoch, dem 27. März endigte das Schuljahr. Es kamen 19 Knaben und 11 Mädchen zu Entlassung. |
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Beginn des neuen Schuljahres 1929/30 |
Dienstag, dem 16. April, begann das neue Schuljahr. Aufgenommen
wurden 15 Knaben und 11 Mädchen.
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1929 Vertretung in Klasse 1b. wegen Erkrankung der Lehrerin Fräulein Schmaus. |
Am 29., 30. und 31. Mai musste in der Klasse 1b Vertretung eingerichtet werden, da Fräu-lein Lehrerin Schmaus krank war. |
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Revision durch Schulrat Gill: |
Schulrat Gill revidierte die Klassen zum ersten Mal am 10. Mai |
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Schuldeputation |
Die neugewählte Schuldeputation setzt sich folgendermaßen zusammen:
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Oberregierungsrat Dr. Veltmann besucht sämtliche Klassen |
Am 11. Juli besuchten Herr Oberregierungsrat Dr. Veltmann und Herr Schulrat Gill sämtliche Klassen. |
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1929 Gründung eines Kirchbau-Vereins und Baupläne der St. Clemens Kirche für Mülhofen |
Pfarrer Krause in Engers gründete kurz nach Ostern für die Filiale Mülhofen einen Kirchenbauverein. Wohl sämtliche Familien traten als Mitglieder bei. Der wöchentliche Beitrag soll mindestens 25 Pfennig betragen; es werden auch kleinere Gaben dankbar angenommen. Die Filiale Mülhofen zählt annähernd 1400 Katholiken die teilweise bis zur Pfarrkirche einen Weg von einer halben Stunde zurückzulegen haben. Mülhofen hat einen eigenen Friedhof, gehört einer anderen Gemeinde, einem anderen Landkreis, einem anderen Finanzamt und einem anderen Schulaufsichtsbezirk an als der Pfarrerort. Umstände, durch die Verwaltung und Seelsorge erschwert werden. Zudem wurde die neue Engerser Pfarrkirche 1897 und 1898 auf Einspruch der Regierung in Koblenz zu klein gebaut, um mit einer geringeren Anzahl zurechtzukommen und den schon seit Jahrzehnten gehegtem Verlangen der Mülhofener nach einer eigenen Kirche seinen Weg zu lassen. Durch das Anwachsen der Seelenzahl ist der Bau einer neuen Kirche eine Notwendigkeit geworden; auch wäre es von großem Vorteil für das religiöse Leben, wenn Mülhofen einen eigenen Geistlichen erhielte, da nur dann eine geregelte ausgiebige Seelsorge möglich ist. Schon in früheren Jahren sammelte Mülhofen für den Bau. Leider gingen sämtliche Gelder im Betrag von etwa 20.000 Goldmark, angelegt bei der Mülhofener Spar- und Darlehenskasse, durch Inflation restlos............. |
129 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung: |
130 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung: |
131 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1929 Concordiahütte: Besitzerwechsel, Rückgang. |
Die bis zum 31. Dezember 1900 den Gebrüdern Lossen
gehörige Concordiahütte wurde mit dem 1. Januar 1901 eingetragen
unter der Firma: "Concordiahütte, vormals Gebrüder Lossen, A.G." - am
1. Januar 1921 ging die Hütte in den Besitz der "Rombacher
Hüttenwerke" über. Am 1. August 1926 kam das Werk in den Besitz der
"Vereinigten Stahlwerke A.G.". Sitz derselben ist Düsseldorf. |
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Fortsetzung: |
132 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mutige Tat. |
Am 15 Juli rettete der Gymnasiast Peter Nell, Sohn des Hauptlehrers Nell, den Schulknaben Joseph Dott unter Lebensgefahr vom Tode des Ertrinkens im Rhein. |
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1929 Tropische Hitze. |
Eine tropische Hitze hatten wir in der Zeit vom 15. bis 23. Juli. Die Wärme steigerte sich derartig, dass Temperaturen erreicht wurden, die zu den Ausnahmeerscheinungen unserer Heimat gehören. Unter wirklich afrikanischen Himmel schienen wir uns am Sonntag, den 31. Juli, zu befinden. Die wiederholten Gewitter, die am Tage vorher vorbeigezogen, brachten nur eine bedeutende Steigerung, der die letzten Tage schon kaum mehr zu ertragenden Hitze und Schwüle. Um die Mittagszeit brannte die Sonne derartig, dass das Thermometer in der Sonne 54 °C und im Schatten 38° C anzeigte. Man gewöhnte sich allmählich an die barbarische Hitze genauso wie an die sibirische Kälte in diesem Jahr. Der Anfang des Monats September brachte uns eine neue Hitzewelle, die infolge ihrer großen Ausmaßes als ganz anormal bezeichnet werden muss. Wenn auch warme und heiße Tage in diesem Sommer nicht zu den Seltenheiten gehörten, ist das................. |
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Fortsetzung: |
133 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ergebnis der Viehzählung am 2.12.1929. |
Die Viehzählung hatte in Bendorf-Müllofen folgendes
Ergebnis: |
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Ergebnis der Personenstandsaufnahme am 10.10.1929. |
Die Einwohnerzahl der Gemeinde Bendorf beträgt: 10 375
Personen. |
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1930. Beurlaubung des Lehrers Hirsch vom 10. Januar bis Ostern. |
Vom 10. Januar bis Ostern war Herr Lehrer Hirsch wegen Krankheit beurlaubt. Während der Beurlaubung des Lehrers Hirsch wurde der Unterricht nach folgendem Vertretungsplan erteilt:
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Erkrankung der Lehrerin Schmaus. |
Vom 1. bis 8. März musste die Vertretung infolge Erkrankung von Fräulein Lehrerin Schmaus anders eingerichtet werden. |
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Kinderspeisung |
Vom 22. Januar bis 28. Februar erhielten alle Schulkinder in der großen Pause morgens 1/4 Milch. |
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Schluss des Schuljahres am 4.4.1930 |
Schluss des Schuljahres am 4.4.1930. Am 4.4. endigte das Schuljahr
1929/30. |
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Beginn des neuen Schuljahres. |
Das neue Schuljahr begann am 24. April. Es wurden 11 Knaben und 11 Mädchen aufgenommen. Der schulpflichtige (Name: Datenschutz) wurde aufgrund der Untersuchung durch den Schularzt Dr. Renzel....... |
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Fortsetzung:: |
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Klassen und Schülerzahl.
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Beurlaubung des Lehrers Hirsch vom 27.4.30 bis nach den Pfingstferien. |
Lehrer Hirsch nahm zu Beginn des Schuljahres den Unterricht teilweise wieder auf, wurde aber vom 27.4. ab bis nach den Pfingstferien wieder beurlaubt. Die Vertretung wurde in derselben Weise eingerichtet wie vor Ostern. |
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Elternbeiratswahlen |
Die Elternbeiratswahl konnte nicht stattfinden, weil niemand zu den angesetzten Versammlungen erschien. |
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1930 Stilllegung der Mülhofener Hütte Die Mülhofener Hütte zum Verschrotten verkauft. |
Am 28. Juni wurde der Betrieb auf der Mülhofener Hütte vollständig eingestellt. Dadurch wurden weitere 150 Menschen arbeitslos. Am 3. August traf die Nachricht ein, dass die bisher der Firma Friedrich Krupp AG in Essen zugehörige Eisenhütte Mülhofen, nachdem die gesamte Belegschaft in Höhe von einigen 100 Mann im Laufe des Jahres bereits entlassen wurde, an die Firma Has in Magdeburg verkauft worden ist. Gleichzeitig gingen die Wohnhäuser, die Bürogebäude, die Konsumsanstalt und der Grundbesitz der Hütte in den Besitz der Magdeburger Firma über. Die Hütte wird verschrottet. |
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Reichstagswahl, am 14. September 1930 |
Am Sonntag, den 14.9.30 fanden die Wahlen zum Reichstag statt.
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1930 Ergebnis der Reichstagswahlen vom 14.9.30 in der Gemeinde Bendorf. |
1930 Ergebnis der Reichstagswahlen vom 14.9.30 in der Gemeinde Bendorf.
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Ergebnis der Personenstandsaufnahme am 10. 10. 1930 |
Nach der Personenstandsaufnahme vom 10. 10. beträgt die Einwohnerzahl der Gemeinde:
Die Zahl der Haushaltungen beträgt:
Von den Einwohnern sind männlich oder weiblich:
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Witterung und Ernte. |
Die Witterungsverhältnisse während der Monate, Mai, Juni und Juli war den Saaten und Früchten sehr günstig. Der Monat August und die erste Hälfte des Septembers brachten anhaltende Trockenheit und große Hitze. Mitte September aber setzte eine Regenperiode ein, die der Frucht in qualitätischer und quantitätischer Hinsicht sehr schadete. Die Getreideernte war gering. Das wenige............. |
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1930 |
Fortsetzung: |
139 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Regierungrat Dr. Ebert besucht die Klassen Ia, II und III |
Am 10. Dezember besuchten die Herrn Regierungrat Dr. Ebert und Schulrat Gill die Klassen Ia, II und III und überzeugten sich davon, daß die bereits öfter gerügten Mängel in den Schulgebäulichkeiten noch immer nicht beseitigt sind. |
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1930 Staatskommissar für die Gemeinde Bendorf. |
31.12.1930. Eine unerfreuliche Neujahrsbotschaft erhielt heute die Stadt Bendorf. Schon seit Wochen ging etwas um; das Defizit der Stadt Bendorf wuchs mit jedem Monat. Die Verwaltung hatte in verschiedenen Sitzungen der Gemeindevertretung den Ernst der Finanzlage der Stadt eingehend dargelegt und um Sanierungsvorschläge gebeten. Die Verwaltung wollte die Sanierung auf Geheiß der vorgesetzten Behörden durch Steuererhöhungen und Steuerneueinführungen herbeigeführt wissen. Die Gemeindevertretung vertrat geschlossen den Standpunkt, dass der wirtschaftlich fast bankrotten Gemeinde neue Steuerlasten unmöglich aufgebürdet werden könnten, denn die Höhe der Steuerrückstände zeige deutlich, dass schon die jetzigen Steuersätze untragbar seien. Die wiederholten Versuche der Verwaltung, die eine oder andere Steuer zu erhöhen oder neue einzuführen, schlugen jedes Mal fehl. Da wurde vor Monatsfrist von Kreisausschuss die............... |
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Fortsetzung:
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140/1 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die hiesige Schule erhält von der Regierung zu Coblenz 200 M. |
Von der Regierung zu Coblenz erhielt die hiesige Schule eine Beihilfe von 200 M und zwar 150 M für den Ausbau der Schulbücherei und 50 DM für Beschaffung von Lehrmitteln. |
141 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übersicht über die Wirtschaftslage 1930 |
Die Stilllegung der Mülhofenerhütte, die 75 Jahre lang der Bendorfer und ganz besonders der Mülhofener und Sayner Bevölkerung Arbeit und Brot gab, die Einstellung der Concordiawerke, die Absatzstockungen in der Schwemmsteinindustrie und die Arbeiterentlassungen auf der Concordiahütte haben die trostlose Lage in unserer Gemeinde noch trauriger gestaltet. Nachfolgende Zahlen geben ein klares Bild von der großen Erwerbslosigkeit in der Gemeinde Bendorf im Jahre 1930: |
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141/2 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1931 Verkauf des Krupp'schen Konsums |
Verkauf des Krupp'schen Konsums. Am 1. Januar 1931 ging die Krupp'schen Konsumsanstalt durch Kauf in den Besitz der Konsumsanstalt "4 Türme", Koblenz über. |
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trostlose wirtschaftliche Lage der Gemeinde Bendorf im Frühjahr 1931. |
Die Wirtschaftslage ist trostlos und verschlechtert die sich noch
immer mehr. Diese Tatsache erhellt so sich aus nachfolgenden Zahlen: An Handwerkern und Arbeitern waren in früheren Jahren
beschäftigt: Wenn man bedenkt, dass von den aufgezählten Betrieben nur noch die Concordiahütte mit etwa 300 Leuten in Tätigkeit ist, die übrigen Werke aber stille liegen, so erhält man einen klaren Einblick in die geradezu trost- und hoffnungslose Wirtschaftslage unserer früher so gesegneten und blühenden Heimat. |
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1931 Kinderspeisung |
Kinderspeisung vom 2. März bis zum Beginn der Osterferien am 27. März erhielten 60, vom Kreiskommunalarzt, ausgesuchte Kinder an drei Wochentagen je 1/4 Liter Milch und an den drei übrigen Wochentagen je 1/4 Liter Maggi-Fleischbrühe. |
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Schluss des Schuljahres am 27.3.1930 |
am 27. März schloss das Schuljahr 1930. Es kamen 10 Knaben und 6 Mädchen zur Entlassung. Der Unterrichtsbetrieb erlitt durch verschiedene und längere Erkrankungen einzelner Lehrpersonen im Winterhalbjahr Einschränkungen. |
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Fräulein Lehrerin Günther war vom 10. bis 22. Februar
wegen Krankheit beurlaubt. |
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Winter 1930/31 |
Der Winter führte bis zum Februar ein äußerst milderes Regiment; er brachte weder Schnee noch Eis. Der Februar aber war ein echter und rechter Wintermonat. Tagelange starke Schneefälle hüllten die Erde fast den ganzen Monat in eine Winterdecke ein. An einer Reihe von Tagen zeigte das Thermometer 10-12° unter Null. Der Monat März zeigte sich auch recht wenig von der angenehmen Seite als Vorfrühlingsmonat. Gleich nach seinem Einzug brachte auch er eine Reihe strenger Wintertage............. |
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Fortsetzung: |
145 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einwohnerzahl der Gemeinde Bendorf am 1.4.1931 |
Am 1.4.1931 beträgt die Einwohnerzahl der Gemeinde Bendorf
10.414, gegen 10.415 im Vorjahr am 10.10.30; davon sind 8366 katholisch, 1705
evangelisch, 193 israelitisch und 150 Dissidenten. |
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Beginn des neuen Schuljahres 1931/32 |
Am Dienstag, dem 14. April begann das neue Schuljahr. Schulpflichtig wurden 18 Knaben und 6 Mädchen. Aufgrund der Untersuchung durch den Schularzt Dr. Renzel wurden (2 Knaben, Datenschutz) wegen Schwächlichkeit vom Schulbesuch zurückgestellt. |
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Klassen und Schülerzahl:
Stundenverteilung:
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1931 Erkrankung der Lehrerin Schmaus |
Lehrerin Schmaus, die bereits vor Ostern, seit 2. März wegen Krankheit beurlaubt war, konnte auch nach den Osterferien den Unterricht noch nicht aufnehmen und war bis 28. Mai weiter beurlaubt. Während der Zeit der Beurlaubung wurde der Unterricht nach folgenden Vertretungsplan erteilt:
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Lieferung neuer Bänke für Klasse II (Herr Lehrer Hirsch) |
In den Pfingstferien erhielt Klasse II neue zweisitzige Bänke. Die 33 Bänke wurden von der Neuwieder Schulbank-Fabrik zum Preise von 975 Mark geliefert. |
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1931 Kritische Finanzlage der Gemeinde. |
Der vorliegende Haushalt der Gemeinde Bendorf für 1931 zeigt ein Bild wirtschaftlicher Erschöpfung. Die umfangreichen Betriebsstilllegungen und Betriebseinschränkungen, die übergroße Erwerbslosigkeit und Not der Bevölkerung finden ihr Spiegelbild in der Finanzgestaltung der Gemeinde. Der Haushalt schließt in Einnahmen mit 1.165.119 M in Ausgaben mit 1.641.670 M ab, so das ein ungedeckter Fehlbetrag von 476.551 M bleibt. |
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1931 Folgen der schlechten Finanzlage der Gemeinde für die Schulen. |
In einem Schreiben vom 15. August teile das Amt Bendorf mit, dass
bei dem schlechten Stand der Gemeindefinanzen sämtliche Ausgaben,
beziehungsweise Anschaffungen für die Schule, bis auf weiteres vollkommen
unterbleiben müssten. Am 3. September wurde der Schule mitgeteilt, dass
wegen gänzlichen Fehlens der notwendigen Mittel keine
Instandsetzungsarbeiten vorgenommen und die Fußböden nicht
geöltt werden können. |
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1932 |
Lehrer Franz wurde mit dem 1. Januar 1932 an die katholische Schule zu Horhausen, Kreis Altenkirchen versetzt. |
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Chronik gesehehen |
Handschriftlicher Sichtvermerk: |
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Reichspräsidentenwahl am 13. März 1932 |
Reichspräsidentenwahl am 13. März 1932 Erster Wahlgang.
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Fortsetzung:
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148 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wirtschaftslage in Bendorf ab 1931 |
Notzeit! Armut und Sorge herrschen in zahlreichen Familien, Bedrängnis und Schwierigkeiten in der Gemeinde. Der größte Teil der Bevölkerung leidet harte Not. Groß ist die Prozession derjenigen, die Tag für Tag zum Arbeitsamt pilgern. Und nicht nur bei den Erwerbslosen, auch in weiten Kreisen der übrigen Bevölkerung ist Schmalhans Küchenmeister. 1931 stand unter dem Zeichen einer nie dagewesenen Massenarbeitslosigkeit. Die Concordiahütte hat zwar den Betrieb wenigstens in einzelnen Zweigen durchhalten können,.............. |
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Fortsetzung: |
149 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung:
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150 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1932 Winterhilfe zur Bekämpfung der Not |
Zur besseren Bekämpfung der großen Not im Winter
1931-32 hatten sich die Verbände der freien Liebestätigkeit: zu einem Arbeitsausschuss zusammengeschlossen und durch monatliche Haussammlung der Not entgegengesteuert. Vielen konnten dadurch Zuwendungen gemacht werden, um sie vor den größten Elend zu bewahren. |
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Schluss des Schuljahres am 22.3.1932 |
Das Schuljahr 1931/32 endigte am 22. März 1932. |
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Beginn des neuen Schuljahres am 8.4.1932. |
Das neue Schuljahr begann am 8.4.1932. Aufgenommen wurden 19 Knaben und 15 Mäd-chen. Aus der Grundschule gingen 18 Knaben und 16 Mädchen auf die Oberstufe über; vier Mädchen gingen nach vierjährigem Besuche der Grundschule über auf die "Höhere Mädchenschule" in Sayn. Klassen und Schülerzahl.
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1932 Stunden-Verteilung. |
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200 M von der Regierung zu Coblenz für Hilfsbücherei. |
Die Regierung zu Coblenz hat der Schule einen Betrag von 200 M zum Aufbau der Schülerbücherei, Abteilung Hilfsbücherei zukommen lassen. Der Betrag wurde zur Beschaffung von Schulbüchern für Arme Kinder benutzt; die Bücher bleiben Eigentum der Schule. |
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Reichspräsidentenwahl am 10. April 1932. |
Reichspräsidentenwahl am 10. April 1932.
Diese Stimmen verteilen sich folgendermaßen
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Landtagswahl am 24. April 1932 |
Landtagswahl am 24. April 1932
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Elternbeiratswahl |
Elternbeiratswahl die für den 19. Juni angesetzte Elternbeiratswahl konnte nicht stattfinden, weil zu den an-beraumten Elternversammlungen niemand erschien. Die Schule wird also auch die zwei nächsten Jahre ohne Elternbeirats sein. |
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Kinderspeisung. |
Auch in diesem Winter erhielten täglich 120 Kinder sechs Morgen inviertel Liter Milch. Die Ausgabe erfolgte während der großen Pause vormittags in der Schule. |
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Reichstagswahl am 31. Juli 1932 |
Ergebnis der Reichstagswahl in der Gemeinde Bendorf
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Schulstreik in der Woche vom 12. bis 17.9.1932 |
Am Montag, dem 12. September, erschien eine ganze Anzahl Kinder nicht zum Schulbesuch. Zum Teil wurden sie entschuldigt mit der Begründung, es sei kein Frühstück vorhanden. Mädchen der Klasse 1b......................... |
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Fortsetzung: Anlässlich der Kürzung der Wohlfahrtsätze hatten die Kommunisten sämtliche Wohlfahrtsempfänger zum Verzicht auf die Unterstützungen aufgefordert, um dadurch die Auszahlung der alten Gesetze zu erzwingen. Sie errichteten in den drei Ortsteilen Notküchen, in denen den Wohlfahrtempfänger und deren Familien unentgeltlich Essen verabreicht wurde. Von der Leitung der Notküche gingen auch die Aufforderung zum Schulstreik aus. Ich stellte nämlich den Führer wegen des Schulstreiks zur Rede, der mir auf meine Vorhaltungen zur Antwort gab: "dann müssen wir doch heute Abend noch einmal darüber sprechen", am folgenden Tage erschienen fast alle Kinder wieder zum Unterricht. Am Mittag kam von der Leitung der Notküche eine Abordnung zu mir und erklärte, wenn die Kinder nicht um 12:00 Uhr zum Essen beurlaubt würden, dann kämen die Kinder nicht mehr zur Schule; |
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Fortsetzung: |
156 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1932 Verzeichnis der am Schulstreik beteiligten Kinder |
Im Original ist eine Liste eingefügt; mit Namen von 37
Kindern, einschließlich der Namen des Vaters und die Fehltage an dem die
Kinder nicht zur Schule waren. |
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Ergebnis der Personenstandsaufnahme am 10. 10. 32 |
nach der Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober betrug die Einwohnerzahl der Stadt Bendorf:
Die Einwohner verteilen sich auf die Geschlechter:
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1932 |
Von den Einwohnern sind:
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Erkrankung der Lehrerin Günter |
Vom 1. Bis 12. Oktober wurde in Klasse III. wegen Erkrankung der Lehrerin Günter täglich 2 Stunden Vertretung eingerichtet. |
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Reichstagswahl am 6. 11.1932 |
Ergebnis der Reichstagswahl am 6. 11.1932
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Das frühere Krupp'sche Bürogebäude wird Wohnhaus |
Herr Philipp Johann von hier kaufte das frühere Bürogebäude der Krupp'schen Hütte (Mülhofener Hütte) und machre ein stattliches Wohnhaus daraus. |
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1932 Schadensfeuer in der Rheinstraße am 27.11.32 |
Am Sonntag, 27. November nachmittags gegen 4:00 Uhr alarmierte die Sirene der Mülhofener Hütte die Feuerwehr. In dem Anwesen des Landwirtes Josefs Dielentheis in der Rheinstraße war aus unbekannter Ursache Feuer ausgebrochen. An dem Heu- und Strohvorräten fand es reiche Nahrung und verbreitete sich blitzschnell auf den ganzen Gebäudekomplex. Die Hauseigentümer waren nicht zuhause. Die Mülhofener Feuerwehr war bald zur Stelle und nahm die Bekämpfung des Feuers auf. Nach kurzer Zeit traf auch der Bendorfer Löschzug ein. Mit fünf Schlauchleitungen wurde nun das Feuer bekämpft. Die Scheune war nicht zu retten; darum war die Feuerwehr bemüht, die angrenzenden Gebäude zu schützen; es gelang ihr auch unter Leitung des Brandmeisters Joseph Barthel, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Nur der Oberteil des Wohnhauses fiel dem Feuer noch zum Opfer. Ein großer Teil des Mobiliars konnte gerettet werden. |
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Erkrankung des Hptl. Nell. |
Infolge übergangener Grippe erkrankte der Schreiber dieses, Ende November an einem schweren Herz- und Nervenleiden. Vom 28 November bis zu den Weihnachtferien wurde in Klasse Ia. wöchentlich 20 Stunden Unterricht durch Lehrer Hirsch, Lehrerin Schmaus und Lehrerin Günter erteilt. |
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1933 Fortdauer der Erkrankung des Lehrers Schließung der Schule wegen Grippe Erkrankung des Lehrers Hirsch und der Lehrerin Günter an Grippe. |
Klasse Ia. muß bis 1. Juni 1933 wegen Fortdauer der Erkrankung des Lehrers durchgeschleppt werden. Infolgedessen hatten alle Klassen bis 1. Juni gekürzten Unterricht. Zeitweise fiel der Unterricht in einzelnen Klassen ganz aus, da auch Lehrer Hirsch und Lehrerin Günter im Laufe des Winters an Grippe erkrankten. Die Grippe trat in diesem Winter besonders stark auf. Wegen der vielen an Grippe erkrankten Kinder wurde vom 6. bis 12.Februar die Schule geschlossen. Vom 14, bis 26. Februar mußte Lehrer Hirsch wegen Grippe aussetzen und Lehrerin Günter in der Zeit vom 15. bis 18. Februar aus dem gleichen Grund. |
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1933 Ergebnisse der Wahlen zum Reichstag und Preußischen Landtag am 5. März 1933 |
Ergebnisse der Wahlen zum Reichstag und Preußischen Landtag am 5. März 1933 Wahlbeteiligung: 88 %
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1933 Ergebnisse der Gemeinderatswahlen am 5. März 1933 |
Ergebnisse der Gemeinderatswahlen am 5. März 1933
In den neuen Gemeinderat sind demnach gewählt: N.S.D.S. P.
S.P.D
K.P.D.
Zentrum
Vereinigte Bürgerliste
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1933 Kreistagswahl |
Ergebnisse der Kreistagswahl:
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Provinzial Landtagswahl |
Ergebnisse der Provinzial Landtagswahl
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Kinderspeisung |
100 Schulkinder erhielten von Ende Januar bis zu den Osterferien täglich 1/4 Liter Milch; die Ausgabe erfolgte in der großen Pause in der Schule. |
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1933 Schluß des Schuljahres am 4.April |
Das Schuljahr 1932/33 endigte am 4. April. Es kamen 16 Knaben und 17 Mädchen zur Entlassung. |
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Beginn des Schuljahres, am 1. Mai 1933. |
Das neue Schuljahr begann am 1. Mai. Da der 1. Mai im neuen Staat ein Feiertag (Tag der nationalen Arbeit) ist, war der 2. Mai erster Schultag. Aufgenommen wurden 11 Knaben und 12 Mädchen; davon wurde ein Knabe wegen Schmächtigkeit ein Jahr zurückgestellt. Aus der Grundschule gingen 13 Knaben und 10 Mädchen auf die Oberstufe über, ein Knabe ging nach vierjährigem Besuche der Grundschule über auf das Gymnasium in Neuwied und ein Mädchen auf die Privatschule in Bendorf. Klassen und Schülerzahl.
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Feiertag der nationalen Arbeit am 1.5.1933 |
Der 1. Mai, zum erstenmale Feiertag der nationalen Arbeit, wurde auch in unserer Ge-meinde festlich begangen. Schon zur Vorfeier am Sonntagabend waren Hunderte erschie-nen, um durch die festlich geschmückten Straßen Bendorfs im Fackelzug zu marschieren. Alle Straßen waren umsäumt von Menschen, und an dem Straßenkreuzungen stauten sich die Massen.............. |
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Fortsetzung: |
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Fortsetzung |
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Fortsetzung: |
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Winterhilfe 1932/33 |
Zur Bekämpfung der großen Not im Winter 1932/33 hatten sich die Verbände der freien Liebestätigkeit wieder zusammengeschlossen, wie im Jahre vorher. In jedem der drei Ortsteile wurde ein Ausschuss gebildet aus Mitgliedern der genannten Vereine. Die Führung übernahm in Bendorf Herr Peter Ohlig sen. und in Sayn Herr Stefan Teisen. Hier in Bendorf-Mülhofen lag die Führung in den Händen der Frau Wefelscheid. Zur Schaffung von Geldmitteln wurde am 16.10.32 im Saale des Gastwirts Schneider ein Bazar veranstaltet. Es wirkten dabei mit: Vaterländischer Frauenverein und seine Jugendabteilung, Turnverein, Gesangverein, Feuerwehr und Sanitäter. Zu einer mit dem Bazar verbundenen Verlosung stiftete die Concordiahütte einen......... |
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Fotzestzung: |
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Fortsetzung: |
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1933 |
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Fortsetzung:
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1933 Technische Schulamtsbewerberin Hölgen vom 3. Juli bis 15. August an der Schule beschäftigt. |
Die technische Schulamtsbewerberin Hölgern von hier hatte sich bereit erklärt, wöchentlich 11 Unterrichtsstunden unentgeltlich zu erteilen, um dadurch die Vorbedingungen für die Ablegung der zweiten Prüfung zu erfüllen. Sie wurde zu diesem Zwecke der hiesigen Schule zugewiesenen und erteilte vom 3. Juli bis 15. Oktober in den Klassen 1b. und II. den Nadelunterricht und den Turnunterricht für Mädchen. Vom 15. Oktober ab wurde ihr der Handarbeitsunterricht für Mädchen in den Schulen der Bürgermeisterei Halsenbach übertragen. |
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Stadtentwicklung |
Im Laufe des Sommers wurden auf einem Grundstück in dem Dreieck zwischen der Kirchhofsweg und Saynerlandstraße, hinter dem so genannten Zeppelinbau drei Doppelsiedlungshäuser errichtet. Zwei Familien von hier (Weiler und Schäfer), drei aus Bendorf (Schläger, Metzler und Gelhard) und eine aus Bendorf-Sayn (Meurer) bezogen die die Siedlungshäuser. |
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1933 Bürgermeister Lerner ab 1. Oktober in den Ruhestand. |
Am 1. Oktober trat Bürgermeister Lerner in den Ruhestand. Mit der Vertretung der Bürgermeisterstelle wurde Dr. Opladen in Bendorf- Sayn beauftragt. |
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Die Schulen Bendorfs zum Schulaufsichtskreis Koblenz, Stadt und Land |
Durch Verfügung des Regierungspräsidenten vom 26. Juli 1933 wurde der Regierungsbezirk Koblenz unter Aufhebung der bisherigen Regelung mit Wirkung ab 1. August 1933 in zehn Schulaufsichtskreise eingeteilt, die mit den politischen Kreisen zusammenfallen. Die Schulen Bendorfs gehören nun zum Schulaufsichtskreis Koblenz, Stadt und Land |
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Ergebnis der Personenstandsaufnahme am 10. 10. 1933 |
Nach der Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober 1933 beträgt die Einwohnerzahl der Stadt Bendorf = 10.607 Personen.
Die Einwohner verteilen sich auf die Geschlechter wie folgt:
Hiervon sind:
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Die Zahl der Haushaltungen beträgt:
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Am 18. Oktober trat der neue Bürgermeister seinen Dienst an. |
Heute trat Herr Otto Komp, bisheriger Bürgermeister zu Moers, als kommissarischer Bürgermeister des Amtes Bendorf seinen Dienst an. |
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Goldene Hochzeit am 27.11.1933. |
Die Eheleute Johann Wambach feierten heute das seltene Fest der goldenen Hochzeit. Gleichzeitig feierte ein in Bendorf verheirateter Sohn (des Jubel-Paares) silberne Hochzeit. |
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Erholungsurlaub für Lehrer Hirsch vom 21. November bis Weihnachten. |
Besichtigung der Schulgebäude durch eine Regierungskommission am 14.12.1933. Da die Gemeinde für die schon seit Jahren notwendige Instandsetzung der Schulgebäude, der Schulzimmer, der Entwässerung der Schul-Grundstücke und für die Beschaffung von Bänken kein Geld besitzt und durch die große Zahl der Wohlfahrtsempfänger in den letzten Jahren über eine halbe Million Schulden gemacht hate, möchte sie das notwendige Geld für die Schulen von der Regierung haben. Eine Regierungskommission........... |
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Fortsetzung: |
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1934 Neuer Ofen in Klasse III am 20.2.1934. |
(Das) Klassenzimmer in der neuen Schule (Lehrer Hirsch) erhielt einen neuen Ofen. |
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Kampf gegen die Arbeitslosigkeit und Wirtschaftserhebung Ende März. |
Der Kampf gegen die Arbeitslosigkeit macht sich endlich auch hier bemerkbar. Die Concordiahütte hat in letzter Zeit auch an 150 Personen mehr eingestellt. Zahlreiche Arbeitskräfte finden jetzt in der Bimsindustrie Beschäftigung. Die Nachfrage nach Schwemmsteinen war in letzter Zeit derart groß, daß die gewaltigen Vorräte in kurzer Zeit von Lagerplätzen verschwunden waren. |
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Schluss des Schuljahres am 28.3.1934. |
Das Schuljahr 1933/34 endigte am 28. März. Es kamen 13 Knaben 16 Mädchen zur Entlassung. |
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Neue Schulbänke in Klasse II der alten Schule und Anstrich der Wände. |
In den Osterferien lieferte die Neuwieder Schulbankfabrik für eine Klasse in der alten Schule 27 zweisitzige Bänke, a.- 19,50 M und drei Schlußlehnen a.- 5 Mark. In dieser Klasse wurden auch Wände, Fenster und Türen neu gestrichen. Die Arbeiten wurden vom Anstreichermeister Barthel, Sayn, ausgeführt. |
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1934 Milchspeisung |
Durch die N.S.-Wohlfahrt wurden von Weihnachten bis Ostern täglich 125 Kinder mit 1/4 Ltr. Milch versehen. Die Austeilung geschah in der großen Pause, wie in früheren Jahren. (Anm.: Die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV) wurde am 3. Mai 1933, nur wenige Monate nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten als Organisation der NSDAP und eingetragener Verein gegründet) |
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Beginn des neuen Schuljahres am 17.4.1934. |
Das neue Schuljahr begann am 17. April. Mit Beginn des neuen Schuljahres wurde die Trennung der Geschlechter in den vier oberen Jahrgängen aufgehoben Klassen und Schülerzahl:
Stundenverteilung:
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1934 Saarkinder in B-Mülhofen. |
Von den 29 in der Gemeinde untergebrachten Saar-Kindern weilen im Ortsteil Mülhofen 9; davon besuchen 8 die katholische Schule Bendorf-Mülhofen. |
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Bildung der Amtswehr Bendorf. |
In einer Versammlung der freiwilligen Feuerwehren von Bendorf, Sayn und Mülhofen wurde der Zusammenschluss der drei Wehren zu einer Amtswehr, unter Führung des Dachdeckermeisters Karl Elgen beschlossen. Die Gliederung der Wehr soll so vorgenommen werden, daß in Bendorf ein Normal-Löschzug und in Sayn und Mülhofen je ein Halbzug gebildet werden. |
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Wiederbelebung der Wirtschaft. |
Ein guter Gratmesser für die Wiederbelebung unserer Wirtschaft ist das Leben und Treiben am Rheinwerft. Die Uferlänge der Werftanlage reichte in letzter Zeit nicht aus, den ankommenden Schiffen genügend Platz zum Anlegen zu bieten. Der Gesamtumschlag am Rheinwerft entwickelte sich in den Monaten des ersten Vierteljahres 1934 im Vergleich zu den gleichen Monaten des Vorjahres wie folgt:
Die Steigerung der Umschlagsziffern für Ton, Quarzit, Bims und Bimserzeugnisse gewinnt noch an Bedeutung, wenn man in Betracht zieht, daß der Umschlag an Basalt........... |
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1934 |
Fortsetzung: Der Absatz in der Bimsindustrie ist besonders gut und hält sich auf einer beachtlichen Höhe. Während in früheren Jahren die Anfuhr zum Rheinwerft fast nur durch Pferdefuhrwerke getätigt wurde, fahren jetzt nur noch eine ganze Anzahl der schwersten Lastautos beinahe Tag und Nacht. In den letzten Wochen des Monats April konnten deshalb verschiedene Betriebe wieder zahlreiche weitere Arbeitskräfte einstellen. |
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Tag der nationalen Arbeit in der Gemeinde Bendorf. |
Der 1. Mai, der Tag der nationalen Arbeit, brachte hier in der Gemeinde zu Recht den tiefen Sinn des Tages zu Geltung, die Volksverbundenheit öffentlich zu dokumentieren. Jeder Standesunterschied war verwischt. Führer, Arbeiter, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Meister, Gesellen und Lehrlinge fanden sich an einem Tisch zusammen. Der Arbeiter fühlte, daß er der Mittelpunkt des höchsten nationalen Feiertages war. Der Vorabend wurde eingeleitet mit der Errichtung eines riesigen Maibaumes auf dem Kirchplatze in Bendorf. Ein Festzug der N.S. Formationen mit den Abordnungen der Berufs- und Vereinsgruppen........ |
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Fortsetzung: Am Feiertage selbst, einem herrlichen Maitage, eilten die Arbeiter frühmorgens zu ihren Arbeitsstätten, die meisten im Anzug der deutschen Arbeitsfront, um mit ihren Betriebs-.......... |
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Fortsetzung: Kurz nach Mittag zog ein imposanter Festzug durch die Straßen Bendorfs mit prächtig geschmückten Wagen und Gruppen, in der Mitte des Zuges der Wagen mit der Maikönigin, Schulkinder und Frauenschafften bildeten Spalier auf den Straßen. Der Festzug bewegte sich zum Park und gruppierte sich um die Tribüne; eine etwa 3000 Personen zählende Menschenmasse; in der Mitte des Festplatzes stand der Wagen mit der Mai-Königin. Mit dem "Badenweiler" Marsch eröffnete die Stahlhelm-Kapelle den Festakt. Dann brachte der Bendorfer-Männergesangverein ein Chorwerk zum Vortrag. Nach einem weiteren Marsch der Sayner-Kapelle nahm Bohndorf, Mayen, das Wort zur Festrede. Er griff zurück in die vergangenen Zeiten der Schmach; ließ im Geiste den unerbittlichen Kampf der......... |
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Fortsetzung: |
180 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung: |
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Ergebnis der Abstimmung in Bendorf am 19. 8. 1934. |
Anmerkung zu der nachstehenden Tabelle:
An Bendorfer, die auswärts wählen wollten, wurden 402 Stimmscheine ausgestellt. (Anm.: von 6869 abgegebenen Stimmen, stimmten in Bendorf: 78,21 % mit Ja, 18,79 % mit Nein; ungültige Stimmen waren 3,00 % ) |
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1934 Krankheit des Herrn Hauptlehrer Nell. |
In der Zeit vom 27. September bis 15. Oktober 34 wurde der Klasse 1a. Vertretungsunterricht erteilt, da Hauptlehrer Nell erkrankt war. |
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Ergebnis der Personenstandsaufnahme vom 10.10.1934. |
Nach der Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober 1934 beträgt die Einwohnerzahl der Stadt Bendorf: Zusammen 10.571 Personen.
Hiervon sind:
Die Zahl der Einwohner verteilt sich auf die Geschlechter wie folgt: und die Zahl der Haushaltungen:
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1934 Anstreicherarbeiten in den beiden Schulhäusern. |
In den Monaten Oktober und November 1034 wurden nacheinander die vier Schulsäle, die Treppenhäuser der alten und der neuen Schule, die Außenwände der alten Schule, die Fenster der beiden Schulhäuser, sowie je eine Küche in jedem Schulhaus neu gestrichen. An dem alten Schulhaus wurde die Dachrinne erneuert. |
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Milchspeisung. |
In der Zeit nach dem Weihnachtsferien bis zu Beginn der Osterferien erhielt die Schule an allen Schultagen 23 l Milch von der N.S.-Wohlfahrt. Es konnten täglich 100 Kinder mit einer Tasse Milch gespeist werden. Die Verteilung geschah wie in früheren Jahren durch Familienangehörige der Lehrer. |
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Pfennig-Opfer der Schulkinder für das Saarland. |
Die Schule trat im Frühjahr 1934/35 als Kooperationsmitglied dem Heimatbund der Saarländer bei. Es wurden 16,00 M durch Pfennigopfer von den Schulkindern aufgebracht und auf dem Konto Nummer 4198 bei der Städtischen Sparkasse Koblenz eingezahlt. |
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Lehrmittelbeiträge für den Unterrichtfilm 1934/35. |
An Lehrmittelbeiträge für den Unterrichtfilm wurden im Schuljahr 1934/35 gesammelt und abgeliefert am:
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1935 Schulentlassung. |
Am 1. April kamen zur Entlassung: 21 Knaben und neun Mädchen; von diesem gingen 3 Knaben (Namen, ausgelassen) ins Landjahr |
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Aufnahme der Schulneulinge |
Wegen der späten Lage des Osterfestes fand die Aufnahme der
Schulneulinge bereits vor Ostern am 5. April statt. Es wurden 14 Knaben und
fünf Mädchen aufgenommen. |
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Beginn des neuen Schuljahres am 24.4.1935 |
Das neue Schuljahr begann am Mittwoch nach Ostern am 24. April. Klassen und Schülerzahl:
Stundenverteilung:
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1935 Tag der nationalen Arbeit. |
Auch in diesem Jahre wurde der Tag der nationalen Arbeit in der Gemeinde Bendorf wie in den beiden Vorjahren gefeiert. Sämtliche Schulen versammelten sich morgens früh in Park zu Bendorf, wo ihnen die Jugendkundgebung im Lustgarten in Berlin durch eine Großlautsprecheranlage übermittelt wurde. Bei dem imposanten Festzug durch die festlich geschmückten Straßen - der Festzug kam in diesem Jahre auch durch den Ortsteil Mülhofen, bildeten die Schulkinder Spalier. |
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Der Schlackenberg der früheren Mülhofener-Hütte wird aufgebraucht. |
Die Mülhofenerhütte, früher einer der bedeutendsten Betriebe der Hüttenindustrie im hiesigen Wirtschaftsgebiet, war im Jahre 1930 vollständig stillgelegt worden. Die Firma Krupp, Essen, verkaufte das ganze Hüttengelände an die Firma Has, Magdeburg, zum Abbruch. Alles nur noch irgendwie brauchbares Material an Maschinen, Eisen und dergleichen wurde zum Verschrotten herausgebrochen, so daß nach kurzer Zeit das einstige Hüttengelände das traurige Bild einer großen, wüsten Ruine bot. Im Vorjahr erstand die Frankfurter "Schwemmsteinfabrik Geldmacher" den Besitz. Dadurch erhielten gleich im ersten Sommer durchschnittlich 170 Arbeiter Beschäftigung. Um nach Beendigung der saisonmäßigen Bimssteinproduktion........... |
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Fortsetzung: |
186 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Die Instandsetzung der Saynerstraße. |
Von der Saynerstraße wurde das Stück von der Unterführung bis zum Kirchhofweg als Probestück für ein neues Straßenbaumaterial neu hergestellt. |
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Ergebnis der Personenstandsaufnahme am 10. 10. 1935. |
Nach der Personenstandsaufnahme am 10. Oktober beträgt die Einwohnerzahl der Stadt Bendorf 10.419 Personen
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1935 |
Personenstandsaufnahme - hiervon sind:
Die Zahl d. Haushaltungen und Einwohner verteilen sich auf die Geschlechter wie folgt:
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1936 Lernmittelbeiträge für den Unterrichtsfilm. |
Im Schuljahr 1935/36 wurden am Lernmittelbeiträge gesammelt und abgeliefert:
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Schulentlassung Landjahr. |
am 27. März 1936 wurden 16 Knaben und 14 Mädchen entlassen 4 Knaben (namentlich genannt) und 3 Mädchen (namentlich genannt) kamen ins Landjahr. |
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Beginn des neuen Schuljahres 1936/37. |
Das neue Schuljahr begann am 15.4.1936, am Mittwoch nach Ostern.
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Lehrer Hirsch im Ruhestand. |
Auf seinen Antrag wurde Lehrer Hirsch von der Regierung zum 1. Juni diesen Jahres (1936) in den Ruhestand versetzt. Ein längeres Leiden hatte seine dauernde Dienstunfähigkeit bedingt. Seit November....... |
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Fortsetzung: |
189 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Klassen und Schülerzahl
Stundenverteilung für die Zeit der Vertretung
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1936 Umbau und Vergrößerung der Abortanlage. |
Die seit Jahren sehr schlechten Aborte wurden in den Monaten April und Mai völlig umgebaut und erweitert. Die Maurerarbeiten führte die Baufirma Johann Hahn, Bendorf, aus; die Holzarbeiten wurden von dem Zimmermeister (..........),Bendorf und die Klempnerarbeiten von dem Klempnermeister (..........), Bendorf, geliefert. |
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Am 1. Juni wird die freie Lehrerstelle durch Lehrer Franz besetzt |
An die Stelle des in den Ruhestand versetzten Lehrers Anton Hirsch wurde mit dem 1. Juni Lehrer Anton Franz ernannt. Lehrer Franz war bereits vom 1. Oktober 1930 bis zum 31. Dezember 1931 an hiesiger Schule angestellt. Am 1. Januar 1932 ging hier infolge der Sparmaßnahmen der Gemeinde eine Lehrerstelle ein; Lehrer Franz wurde nach Horhausen, Kreis Altenkirchen, ernannt. Dort war er tätig bis zum 1. April 1934. Mit diesem Tage kam er an die Schule in Bendorf-Sayn. Seine Familie blieb hier, da er weder in Horhausen noch später in Bendorf-Sayn eine Wohnung haben konnte. Stunden Verteilung ab 1. Juni 1934
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1936 Einrichtung einer Waschküche im Keller der alten Schule. |
Im Keller der alten Schule wurde eine Waschküche eingerichtet mit einem besonderen Eingang vom Garten her, an der Südseite des Hauses. Im August wurde die Hauptlehrerwohnung mit Ausnahme des Flurzimmers tapeziert, Fenster und Türen gestrichen. |
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Neuberechnung des Miet-Zinses |
Auf eine Beschwerde gegen den Mietzins der Hauptlehrer-Dienstwohnung wurde durch das preußische Staatshochbauamt I. in Ehrenbreitstein der Anrechnungswert der Dienstwohnung mit Wirkung vom 1.4.1936 ab, wie folgt festgesetzt:
(Anm: ab 30.8.1924 - 20.6.48 hieß die Deutsche Mark - "Reichs Mark" = RM) |
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Errichtung eines H.J.-Heimes im Anbau der neuen Schule |
Lehrer Hirsch zieht nach Lützel. In die neu hergerichtete Wohnung zieht Lehrer Franz. Seine bisherige Wohnung im Anbau der neuen Schule wird zum H.J.-Heim (Anm.: Hitler-Jugend Heim) eingerichtet. |
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1936 Ergebnis der Personenstandsaufnahme am 10.10.1936 |
nach der Personenstandsaufnahme am 10. Oktober 1936 beträgt die Einwohnerzahl der Stadt Bendorf 10.561 Personen
Personenstandsaufnahme - hiervon sind:
Die Zahl d. Haushaltungen und
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Entwässerung des Schulhofes |
im Dezember 1936 und im Frühjahr 1937 wurde der vor der alten Schule gelegenen Hof, der bei jedem Regen unter Wasser stand und unpassierbar war, durch ein Rohrnetz entwässert. Das Netz wurde durch eine Rohrleitung in der Hüttenstraße an die, bis zum Hause Dillentheis, bereits 1904 hergestellte Kanalleitung angeschlossen. Der Schulhof................ |
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1937 |
Fortsetzung; |
193 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mauer zwischen Hausgärten der Schule und Gärten der Hüttenhäuser. |
Gleichzeitig wurde zwischen den Hausgärten der alten Schule und den Gärten der Hüttenhäuser eine Stampfmauer (Anm.: Stampfbetonmauer) errichtet, um den Schulgarten vor Überschwemmungen, denen er bis jetzt immer ausgesetzt war, zu schützen. Einige Frostnächte, des sonst außerordentlich milden Winters, setzten der kaum fertiggestellten Mauer stark zu, so daß bereits im ersten Frühjahr große Ausbesserungsarbeiten notwendig waren. Auf die Mauer setzte Schlossermeister Berger, Bendorf, einen neuen Drahtzaun. |
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Neue Pfeiler am Klosettbau der neuen Schule. |
Bei der Rohrlegung zwischen Schulaborten und neuer Schule zur unterirdischen Abführung des Regenwassers zeigte es sich, daß die Pfeiler des Klosettanbaus an der neuen Schule keine Fundamente hatten. Der Anbau drohte einzustürzen. Eiserne Träger wurden eingezogen, beide Pfeiler abgerissen und durch neue mit starkem Fundament ersetzt. Alle diese Arbeiten führte die Firma Gieß, Bendorf, aus. |
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Kinderspeisung. |
Vom 19. Oktober 1936 bis zum 24. April 1937 erhielten 50 Schulkinder an fünf Wochentagen je ¼ Ltr. Milch und an einem Tag "Maggis" Fleischbrühe von der N.S.-Wohlfahrt. Die Austeilung erfolgte vormittags in der großen Pause in den Schulsälen der Klassen I. und II., durch Angehörige der Lehrer. |
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1937. Gründung einer Schul-Sparkasse und Sparbetrag 1936/37. |
Zu Anfang September 1936 wurde eine Schulsparkasse eingerichtet; Vertrauensperson für dieselbe ist Fräulein Lehrerin Schmaus. Im Schuljahr 1936/37 wurden seit der Gründung vom September bis zum 1. April 1937 von den Schulkindern für 55,00 RM Sparmarken gekauft. |
194 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lehrmittelbeiträge für den Unterrichtsfilm 1936/37. |
An Lehrmittelbeiträge in wurden in Schuljahr 1936/37 abgeliefert, am:
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Eintrittsgeld für Besuch staatspolitischer Schulfilme 1936/37. |
An die Gaufilmstelle der N.S.D.A.P. in Koblenz wurde am Eintrittsgeld für staatspolitische Schul-Filmveranstaltungen gezahlt, am:
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Jugendherbergspfennig. Sammlung für das deutsche Jugendherbergswerk am 22.5.1936. |
Für das Jugendherbergswerk wurde an monatlichen Pfennigbeiträgen der Schulkinder im Schuljahr 1936/37 der Betrag von 21,70 Reichsmark abgeliefert. Eine Sammlung der Kinder der Klasse I für das deutsche Jugendherbergswerk in ihrem Freundes- und Verwandtschaftskreise brachte den Betrag von 17,20 RM. |
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1937. Ergebnis der Schulsammlungen für das Deutschtum im Ausland. 1936/37. |
Die Kinder der Klasse I. beteiligten sich auch an den Schulsammlungen für das Deutschtum im Ausland. Es konnten an den Landesverband Mittelrhein des Bundes für das Deutschtum im Ausland abgeliefert werden, am:
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195 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Wegen zahlreicher Grippeerkrankungen wurde die Schule geschlossen. |
Im Winter 1936/37 trat die Grippe sehr stark auf; ganze Familien lagen krank. Die Zahl der Erkrankten wurde vor Weihnachten täglich größer; in den Schulklassen fehlten über 60 % der Kinder. Vom Gesundheitsamt Koblenz wurde am 18.12.1937 die Schließung der Schule bis zum Ende der Weihnachtsferien angeordnet. |
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Schulentlassung. |
Am 23. März fand in dem festlichgeschmückten Saale der Klasse I. eine Entlassungsfeier statt. Außer den Kindern der drei oberen Jahrgänge nahmen alle Lehrenden der Schule, Vertreter der N.S.D.A.P., die Jugendwalter und die Eltern der aus der Schule Scheidenden daran teil. Entlassungen wurden 13 Knaben und 8 Mädchen. Davon gingen 5 Knaben (na-mentlich genannt) ins Landjahr. |
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Beginn des neuen Schuljahres 1937/38. |
Das neue Schuljahr begann am 13. April es wurden 21 Schulkinder (12 Knaben und neun Mädchen) aufgenommen. |
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letzte Eintragungen des Hauptlehrers Anton Nell. |
Anm.: Dieses waren die letzten Eintragungen des Hauptlehrer Anton Nell. Hauptlehrer Nell war sehr schwer erkrankt und wurde durch den Hauptlehrer Berlin abgelöst. Lehrer Berlin führte die Chronik ab hier weiter. |
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1938. Erkrankungen der Lehrpersonen und Vertretungen. |
Am 3. September 1937 konnte der Hauptlehrer Nell wegen ernstlicher Erkrankung den Unterricht nicht aufnehmen. Lehrer Franz übernahm die volle Vertretung in Klasse I. und führte diese bis zur Neubesetzung der Hauptlehrerstelle durch. Fräulein Schmaus musste wegen Erkrankung zweimal für längere Zeit den Unterricht in Klasse II. ausgesetzten, vom 20. 02 bis 31. 03 und vom 20. 04 bis 08.05.1938. Sie wurde von Lehrer ............ vom 20. Januar bis 31. März und von Lehrer............ vom 20. April bis 8.5.1938 vertreten |
196 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Neubesetzung der Hauptlehrerstelle. |
Herr Nell wurde am 1. Oktober 1938 in den Ruhestand versetzt. Von Herrn Kreisschulrat Loosen wurde ihm am 5. Oktober das Treuedienst-Ehrenzeichen in Gold überreicht. Die Hauptlehrerstelle erhielt der Hauptlehrer Anton Berlin aus Rieden, Kreis Mayen. Geboren am 18.8.1897 in Oberbreisig, Kreis Arweiler, besuchte die Präparatie in Sinzig vom 1911-1914 und das Lehrerseminar in Prümm von 1914 -1916. Lehrtätigkeit: 1919-1921 Schulamtsbewerber in Dommershausen, Kreis St. Goar, 1921 in Neuenahr, Herbst 1921-1932 Lehrer in den Dankenrath, Kreis Adenau, 1932-1938 Hauptlehrer in Rieden. |
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Neue Bänke in Klasse I. |
Mitte November erhielt die Klasse I neue Bänke. Mit Ausnahme des Saales der Klasse IV. sind jetzt alle Schulsäle mit zweisitzigen Bänken ausgestattet. |
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Klassenwechsel der Lehrpersonen Franz und Schmaus. |
Auf Anordnung des Herrn Kreisschulrats wechselten am 1. Dezember Fräulein Schmaus und Lehrer Franz ihre Klassen. Fräulein Schmaus unterrichtet jetzt in Klasse III., Lehrer Franz in Klasse II. |
197 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Treuedienst-Ehrenzeichen. |
Lehrer Franz erhielt am 11. Dezember das Treue-Dienst Ehrenzeichen in Silber. |
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Nachträge: |
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Tod eines Schülers durch Ertrinken. |
Im August 1937 ertrank der Schüler Jakob Müller (6. Schuljahr) aus Mülhofen beim Baden im Rhein. |
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Kinderspeisung. |
Am 4. November 1937 begann die Schulkinderspeisung durch die N.S.V., die bis Ostern dauerte. Betreut wurden sämtliche Schulkinder. Sie erhielten täglich heiße Milch. |
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Erneuerung der Straßen in Mülhofen. |
Im November 1938 erhielten der Kirchhofsweg und die Hüttenstraße von der Gastwirtschaft Vest bis zur Unterführung eine neue Teer-Makadammdecke. |
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Schulentlassungsfeier Ende
März 1938. ------------------------- |
Schulentlassungsfeier Ende März 1938. |
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Gemeinschaftsschule in Bendorf, Sayn und Mülhofen. |
Die evangelische Schule in Bendorf wird aufgelöst. Wie schon vor der Eingemeindung Mülhofens in die Stadtgemeinde Bendorf besuchen vom 5. Januar 1938 ab, alle schulpflichtigen Kinder die Volksschule in Mülhofen, gleichviel, welcher Konfession sie angehören. |
188 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Eine Bekanntmachung des Bürgermeisters in der örtlichen Presse. Bekanntmachung! |
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Feierliche Einführung der Gemeinschaftsschule am 5.1.1939. |
Alle schulpflichtigen Kinder von Bendorf-Mülhofen versammelten sich heute um 8:30 Uhr am Fahnenmast an der Hüttenstraße (Anm.: die Saynerstraße war mit Wirkung 1.1.1938 umbenannt worden), Vertreter der Partei und der Stadtverwaltung (PG Hess, Direktor Wefelscheid) namen an der Feier teil. Lieder und Gedichte wechselten ab. Nach der feierlichen Flaggenhissung legte der Schulleiter in einer kurzem Ansprache den Sinn der Gemeinschaftsschule dar. Er erinnerte an das brüderliche................. |
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Fortsetzung: |
199 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schulbesuchsziffer am 5.1.1939 |
Schulbesuchsziffer am 5.1.1939
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Tagesfahrt der Klasse I.
28. März 1939 |
Mit einem Umnibus der Firma Scheidweiler, Engers unternahm die Klasse I, der sich einige Schüler der Klasse II. angeschlossen hatten, am 28. März eine Tagesfahrt in die Voreifel. Diese Fahrt, die uns sowohl in landschaftlich schöne Gegenden unserer weiteren Heimat führte, als uns auch einen Einblick tun ließ in den Reichtum der Vulkaneifel an Bodenschätzen und ihre bewegte geschichtliche Vergangenheit, wird für die Schüler eine schöne Erinnerung an ihre Schulzeit bleiben. Über Neuwied und Weißenthurm gelangten wir zu der Segelfliegerschule auf dem Hummerich bei Plaidt. Ein Fluglehrer......... |
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Fortsetzung: |
200 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fortsetzung: |
201 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schulentlassungsfeier am 30.3. 1939. |
Entlassen wurden 15 Knaben und 4 Mädchen. |
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Programmablauf Wir laden alle Eltern herzlich ein. |
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Schulausflug am 18.7. 1939 |
Eine fröhliche Rheinreise, an der sich die meisten Schüler und Schülerinnen der Klassen I., II. und III. mit einigen Eltern der Kinder beteiligten, unternahm die hiesige Schule am 18. Juli. Der Fahrpreis belief sich für die Strecke Bendorf - Königswinter und zurück auf RM 1,40. Dem Aufstieg auf den Drachenfels schloß sich eine Wanderung durch das Siebengebirge und der Abstieg durch das Rheindörfertal nach Honnef an. |
202 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Dauerkindergarten der N.S.V. |
In dem Neubau des Schulgebäudes "am Schulenberg" befinden sich zwei Räume. Der zur ebenen Erde gelegene diente bis zum 15. Juli als Klassenzimmer der Unterklasse, im ersten Stock hatte die Hitlerjugend ihr Heim. Nach gründlicher Instandsetzung der beiden Räume (ein Neuanstrich der Treppenflure wird zurzeit in Angriff genommen) ist der Saal der Klasse IV. jetzt im ersten Stock, während der Raum zur ebenen Erde von der N.S.V. als Kindergarten eingerichtet wurde. Augenblicklich wird dieser von etwa 40 Kindern aus Mülhofen besucht. Die Leitung hat Fräulein Käthe Kohl von hier. |
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Lehrerzimmer. |
Ein kleiner Raum im ersten Stock des Anbaus, am Schulenberg 13, der bis zum 15. Juli von der N.S.V. als Ausgabezimmer benutzt wurde, ist nun freigegeben worden und wird als Lehrerzimmer benutzt. |
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Kriegsausbruch. |
Schon vor Ausbruch der kriegerischen Entwicklungen mit Polen erfolgte auch hier die Einberufung zahlreicher Wehrpflichtiger Männer zum Heeresdienst. In der Nacht vom 25. zum 26. August wurden Lehrer Franz und Hauptlehrer Berlin zu den Waffen gerufen. Ersterer steht als Leutnant der Reserve bei einer Transportkolonne; letzterer als Soldat bei einer Brückenwachtkompagnie in Koblenz. Fräulein Günther, unterstützt von Lehrer Müller aus Sayn, übernahm die Leitung der hiesigen Volksschule. Später trat an die Stelle des Lehrers Müller Lehrer Langenlauf aus Bendorf. Nach den Weihnachtsferien unterrichteten hier neben Fräulein Günther zwei Lehrpersonen aus dem geräumten Gebiet an der Saar; Herr Oberlehrer Berger aus Saarbrücken und Fräulein Andlar aus Dillingen. Infolge des Umbaus der beiden Schulsäle in dem Gebäude an der Hüttenstraße (näherer Bericht siehe weiter unten!) stehen zurzeit nur zwei Schulsäle zur verfügung, so daß die Stundenzahl der einzelnen Klassen stark herabgesetzt werden musste. |
203 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Einquartierung 23.10.1939 |
Schon vor Beginn des oben erwähnten Umbaus konnten die
Klassenräume der Klassen I. und II. nicht mehr für Unterrichtzwecke
benutzt werden. |
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Fortsetzung: |
204 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Fräulein Schmaus in den Ruhestand versetzt 1.11.1939 |
Fräulein Lehrerin Schmaus, die krankheitshalber seit August
1939 beurlaubt war, wurde am 1. November in den Ruhestand versetzt. In den Ruhestand versetzt. Die Stadt Bendorf überreichte Fräulein Schmaus in Anerkennung ihrer Verdienste eine künstlerische Plakette des Führers mit Widmung. |
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1940 Einquartierung. |
Nach dem Abrücken der sächsischen Artillerie-Beobachtungs-Abteilung lag eine westfälische Artillerie-Beobachtungs-Abteilung hier in Quartier. Es folgten später noch eine Division-Feldpoststelle, eine Tankabteilung (Brennstoffversorgung der Wehrmachtsfahrzeuge) und eine Pionier-Transportkolonne. Als am 10. April 1939 der deutsche Einmarsch in Belgien und Holland begann, rückten auch die letzten noch hier befindlichen Truppen ab. Die Hauptverkehrsstraßen wurden einige Tage lang von rheinabwärts- marschierenden Truppenteilen stark benutzt. Besonders am ersten Pfingsttage rissen die vorbeimar- schierenden Kolonnen nicht ab. |
205 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Schulbesuchsziffern. |
Sie beträgt nach Ostern 201 Schulkinder.
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Umbau der Schulgebäude an der Hüttenstraße. |
Der im Januar begonnene Umbau nähert sich Ende Mai langsam seiner Vollendung. Der Mangel an Arbeitern und Handwerkern in Folge des Krieges hat stark verzögernd auf den Fortschritt der Bauarbeiten gewirkt. Die meiste Zeit waren nur zwei Maurer tätig. Bis jetzt sind folgende bauliche Umänderungen vorgenommen worden. Die beiden Klassenräume wurden durch eine Längstwand um rund 2 m schmäler, die Fenster befinden sich jetzt auch in dem südlich gelegenen Schulsaal an der Straßenseite. Der Eingang zu beiden Sälen wurden auf die Westseite verlegt und die Türöffnungen zum Hausflur zugemauert. Aus den von den Klassenräumen abgetrennten............. |
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Fortsetzung: |
206 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Neue Schulmöbel. |
Die Firma "Neuwieder Schulmöbelfabrik" lieferte für die Klasse I. (erstes und zweites Schuljahr) neue zweisitzige Bänke und ein Lehrerpult. Ferner erhielt die Schule zwei Pulte für die Klassen III. und IV. und zwei große Bücherschränke für die beiden Lehrmittelzimmer. |
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Versetzung der Lehrerin Audler. |
Fräulein Maria Audler aus Dillingen, die einen Lehrauftrag nach Urmitz-Bahnhof hatte und von ihrer Wohnung in Leutesdorf aber schlecht täglich den Dienstort erreichen konnte, beginnt am 27. Mai ihren Dienst in Urmitz-Bahnhof, da von dort eine Lehrerin erkrankt ist. Die hiesige Schule ist jetzt wieder eine vierklassige mit drei Lehrpersonen. Die Klasse II. (drittes und viertes Schuljahr) wird durchgeschleppt. Sie erhält 18 Wochenstunden von Lehrer Berlin (6), Berger (6) und Fräulein Günter (6). |
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Nächtliche Fliegerangriffe. (Juni) |
Seit Beginn des großen deutschen Vormarsches im Westen (10.
Mai) mehren sich die Bombenangriffe englischer Flieger auf
nichtmilitärische Ziele. Die feindlichen Flugzeuge kommen nur nachts und
werfen aus sehr großer Höhe ihre Bomben ab. Besonders in den
mondhellen Nächten kann man damit rechnen, gegen 1:00 Uhr durch das Geheul
der Sirenen aus dem Schlaf gerissen zu werden. 1 bis 2 Std. halten sich die
Leute in den Luftschutzkeller auf, bis Entwarnung ertönt. Die in der
Absicht, die Gegend zu erhellen und laufende Ziele zu beleuchten, abgeworfenen
Leuchtbomben der Feindflieger werden von unserer Abwehr unter heftiges Feuer
genommen. Es bietet sich dann dem Beobachter ein schaurig schönes
Schauspiel, das noch vervollständigt wird durch das Dröhnen der
Flakgeschütze und das Aufblitzen der am Himmel krepierenden Geschosse,
während die Scheinwerfer hin- und herfahren, um die feindlichen Flugzeuge
zu entdecken. |
207 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
September 1940 |
Herr Oberlehrer Albert Berger mußte nach der Rücksiedelung der geräumten Gebiete in seine ehemalige Dienststelle in Saarbrücken zurück. (Anm.: Bei Beginn des Frankreichfeldzuges wurde die Zivilbevölkerung des Saargebietes ins Reich evakuiert.) Seit Beginn des Unterrichtes nach den Sommerferien (12. September) erteilte Herr Zimmermann aus Bendorf-Sayn hier Unterricht. |
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Der Schulhausumbau in Mülhofen. |
(Anm.; Eingefügt in die Schulchronik ist ein Zeitungsartikel aus der örtlichen Zeitung über den Umbau der Schule in Mülhofen) Der Schulhausumbau in Mülhofen. Aus Anlass der Vollendung der Umbauarbeiten fand am Dienstag eine kleine Schulfeier statt. Bürgermeister Pg. Komp konnte bei dieser Feier begrüßen die Vertreter der Ortsgruppe, der Beigeordneten, die Schulleiter des Schulbezirks Bendorf und den Bautechniker Pg. Jansen, als derzeitiger Leiter des Stadtbauamtes, dem die Bauleitung für den Umbau oblag. Der Bürgermeister betonte in seiner Ansprache: wenn die Stadtverwaltung sich entschloßen habe, diesen Umbau in Kriegszeiten durchzuführen, ungeachtet der Schwierigkeiten in der Frage der Finanzierung der Baustoffe und der Kräfte, so sei hierfür in erster Linie die Liebe zu unserer Jugend richtungsweisend gewesen, er dankte allen, die an diesem Bau mitgewirkt haben. Besonders bedankte er den Unternehmern, den Handwerkern und Werkleuten, sowie dem Stadtbauamt für die wohlüberlegte, rührige tatkräftige Planung und Bauleitung. Er gab der Erwartung Ausdruck, daß die neuen Räume für die Kinder ein Ansporn sein möchten zur Freude am Unterricht und zu fleißigem Streben, damit sie im späteren Leben einmal tüchtige lebensbejahende Menschen werden. Pg. Hauptlehrer Berlin übergab er die Schule mit dem Wunsche, daß es ihm und seinen Mitarbeitern vergönnt sein möge, in treuer Hingabe an den Erzieherberuf in dieser Schule ein junges Geschlecht zu erziehen, dass der Heimat und dem Vaterland zur Freude und Ehre gereicht. Hauptlehrer Pg. Berlin gab einen guten Überblick über die Geschichte der Mülhofener Schule und dankte der Regierung und der Stadtverwaltung für die neuen schönen Schulräume. Er gelobte, dass die Schönheit der neuen Räume für Lehrer und Kinder eine Verpflichtung sein werde, für Führer, Volk und Vaterland das Beste zu leisten. Mit einem Gruß an den Führer fand die Schulfreier ihrem Abschluss. Anschließend machten die geladenen Gäste bei einem Rundgang die Feststellung, daß nicht nur die neu geschaffenen Schulräume in der Hüttenstraße, sondern auch alle anderen Räumlichkeiten am Schuldenberg den Anforderungen entsprechen, die in heutiger Zeit an eine Volksschule gestellt werden müssen. Wer in unserem Stadtgebiet überhaupt einen Rundgang durch die Schulgebäude und ihre lichten Säle macht, der wird mit Freude und Genugtuung feststellen, daß auf diesem Gebiet das menschenmöglichste getan worden ist, um für unsere Jugend besondere und schöne Schulräume zu schaffen. Diese Leistung erhält dann eine besondere Unterstreichung, wenn man Kenner der Schulraumverhältnisse vor der Machtübernahme gewesen ist. Unsere Schulgebäude und ihre Säle tragen sichtbar den Stempel unserer neuen Zeit und weiter sind sie ein Beweis des Aufbauwillens und der Aufbaukraft des neuen Reiches. Nicht zuletzt aber auch ist diese richtungsweisende Leistung der Initiative und der Tatkraft unseres Stadtoberhauptes, Pg. Bürgermeister Komp, zu danken, der in umsichtiger Weise die Aufwärtsentwicklung unseres Gemeinwesens im allgemeinen und die ihrer Schulen im besonderen zielstrebig verfolgte. Leider hat der Krieg dem aufwärts Streben Ketten angelegt und wichtigeren Dingen Platz gemacht. Wenn es trotzdem im Kriege gelungen ist, ei-nen so wesentlichen Abschnitt der Schulverbesserung zu Ende zu führen, dann verdient das eine doppelte Anerkennung für die beteiligten Kreise. Ende des Zitats. |
208 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Anstrich des Schulhauses. (September 1940) |
Das Schulhaus an der Hüttenstraße erhielt im September einen neuen, freundlich- hellen Anstrich, den die Firma Max Geißler aus Bendorf ausführte. Auch die Aborte wurden Innen neu gestrichen. |
209 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Heilpflanzensammlung |
Heilpflanzensammlung kann für das Jahr 1940 als abgeschlossen gelten. Unsere Schule lieferte 82,62 kg getrocknete Pflanzen an die Bezirkssammelstelle Karl Erkelenz in Bendorf-Sayn ab. Das ist ein recht zufrieden stellendes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die entsprechende Frischware das Gewicht von etwa 550 kg, also 11 Zentnern, hatte. Der verspätete Anlauf der Heilpflanzensammlung muß auch berücksichtig werden, andernfalls wäre das Ergebnis noch besser ausgefallen. Die drei Volksschulen der Gemeinde konnten das beabsichtigte
Sammelergebnis von rund 550 kg trockene Ware melden. Es wurden im Laufe des
Sommers und Herbstes nur solche Heilkräuter gesammelt, die in
nächster Nähe des Schulhauses wachsen. Hauptsächlich waren das:
der Sportplatz, die Schlackenhalde der Concordiahütte und die Ufer des
Saynbaches die Sammelplätze. Die größten Mengen kamen von folgenden Pflanzen
zusammen: |
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1940 Schulsparkasse. |
Der Spargedanke hat bei unseren Schulkindern einen erfreulichen Aufschwung genommen. Die Werbung für das Sparen unter Benutzung der Schulsparkasse setzte seit April 1940 mit erhöhtem Nachdruck in allen Klassen ein. Es wurde ein bestimmter Wochentag als Schulspartag festgesetzt und nur an diesem Tage die Gelder, klassenweise gesammelt, beim Leiter der Schulsparkasse gegen Marken eingetauscht. Für das gesammelte Altmaterial erhielten die Schüler kein Geld, sondern Sparmarken als Gegenwert. Die erwähnten Maßnahmen hatten ein gutes Ergebnis. Vom 1. April bis zum 31. Dezember 1940 konnten von unserer Schulsparkasse 674,00 RM abgeliefert werden, während in den vorhergehenden Jahren 200 RM nicht überschritten wurden. |
210 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Altstoffsammlung. |
Im Frühjahr 1940 setzte die Altstoffsammlung, die während des kalten Winters 1939/40 ganz zum Erliegen gekommen war, wieder ein. Die Schulkinder sollten nicht nur aus dem elterlichen Haushalt, sondern auch bei benachbarten Familien Altstoffe sammeln und zur Schule mitbringen. Die Schule als Vorsammelstelle hat die notwendigen Einrichtungen zur vorübergehenden Aufbewahrung des Sammelgutes. Von Zeit zu Zeit holte der zugelassene Altmaterialhändler Pfeil aus Vallendar das Gesammelte ab. Als Vergütung wurden gezahlt:
Über die Verwendung des Erlöses siehe oben unter "Schulsparkasse". Während bisher........... |
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Fortsetzung:
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211 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Treuedienstehrenzeichen |
Die Lehrerinnen Fräulein Schmaus und Fräulein Günter wurden nachträglich, ferner dem Hauptlehrer Anton Berlin das Teuedienst-Ehrenzeichen in Silber verliehen. |
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Aus den Jahren 1941 |
Der Chronik ist ein Foto des Schulhauses an der Hüttenstraße nach dem Umbau (Ostseite) eingeklebt. |
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Januar 1941
Turnhalle. |
Die Turnhalle am Schulenberg, die Eigentum des Mülhofener Turnvereins ist, wurde von der Volkssportgemeinschaft "Concordiahütte " mit erheblichen Kosten instandgesetzt. Die Angehörigen der Volkssportgemeinschaft halten in der Halle ihre wöchentlichen Sportabende ab. Miete an die Eigentümerin braucht nicht entrichtet zu werden. Den Bemühungen des Führers der Ortsportgemeinschaft Bendorf ist es gelungen, den Turnbetrieb innerhalb des Turnvereins-Mülhofen wieder anzukurbeln. Da die Halle nun auch mit Verdunklungseinrichtungen versehen ist, können die Übungsstunden auch am Abend abgehalten werden. |
212 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
29. März 1941 Schulentlassung. |
Heute wurden 22 Kinder, 10 Knaben und 12 Mädchen aus der Schule entlassen. Eine schlichte Feier, zu der der Bürgermeister, der Ortsgruppenleiter, die Schuljugendwalter und die Eltern der Entlaßschüler geladen waren, fand in dem einfach und festlich hergerichteten Schulsaal der Klasse IV. statt. Feierfolge:
II. Freier im Schulsaal.
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Foto: Entlaßschüler und Ostern 1941 |
213 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
18.8.1941 Neuaufnahmen |
Es wurden 35 Schulneulinge aufgenommen die Schulkinderzahl beträgt jetzt 215. |
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29.8.1941
Lehrpersonen. |
Fräulein Schmaus trat wieder in den Ruhestand zurück. Es unterrichten hier zur Zeit fol-gende Erzieher und Erzieherinnen:
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Oktober 1941 Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge. |
Die Kinder unserer Schule brachten durch freiwillige Spenden einen Betrag von 52,00 RM für die Kriegsgräber zusammen, das ist der vierfache Betrag gegen das Vorjahr. |
214 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1.9.1941 Einführung der Normalschrift. |
Durch Minister-Erlass wurde ab 1.9.1941 an allen Schulen des Reiches die Normalschrift eingeführt. Die Kinder des ersten Schuljahres sind im Besitz der Westmarkfibel, die nur Druckschrift hat, dadurch wurde die Umstellung auf die Normalschrift erleichtert. |
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22.9.1941 Dampferfahrt nach St. Goarshausen. |
Die Kinder der Klassen III. und IV. (5. bis 8. Schuljahr) unternahmen zusammen mit 700 Schüler und Schülerinnen der Volksschule Bendorf auf dem KDF-Dampfer "Westmark" eine fröhliche, von bestem Wetter begünstigte Fahrt nach St. Goarshausen. Nach einem Besuch der Lorelei und der Thingstätte auf der Anhöhe (dort fand unter Leitung des Rektors Merl eine kurze Feier statt) wurde gegen 18:00 Uhr wieder die Rückreise mit dem Dampfer angetreten. Der Fahrpreis wurde aus dem Erlös der Heilpflanzen- und Altmaterialiensammlung bestritten. |
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Herbst-Leistungsprüfungen 1941. |
Für die Volksschule in Bendorf, Bendorf-Sayn und Bendorf-Mülhofen wurde die Herbst- leistungsprüfung gemeinsam auf dem Sportplatz in Bendorf am 26. September abgehalten. Nach einem gemeinsamen Aufmarsch, wurde die Flaggenhissung mit einer Ansprache des Hauptlehrer Berlin und einem gemeinsamen Lied vorgenommen. Die Jungen zeigten anschließend Freiübungen und die Mädchen Volkstänze (die Stadt Bendorf hatte ihren Lautsprecherwagen zur Verfügung... |
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Fortsetzung:
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1942 Woll- und Wintersachen- sammlung für die Soldaten vom 27.12.1941 bis 11.1.1942. |
Woll- und Wintersachensammlung für unsere Soldaten an der Ostfront. Die ungeheure Kälte an der Ostfront macht eine zusätzliche Betreuung der dort kämpfenden Soldaten mit warmen Kleidungsstücken notwendig. Der Aufruf des Führers zur Sammlung von warmen Wintersachen fand bei der Bevölkerung freudigem Widerhall. Die Ortsgruppe der NSDAP richtete im Gebiet der Stadt Bendorf drei Sammelstellen ein: im Parteiheim für die Zellen 1-6, in der Schule in Sayn für die Zellen 7 u. 8 und in der Schule in Mülhofen für die Zelle 9. Die Leitung der Sammlung innerhalb des Ortsteils Mülhofen wurde der Zellenleiter Berlin vom Ortsgruppenleiter beauftragt. Die Gebefreudigkeit der Mülhofener Bevölkerung war anerkennenswert es wurden gespendet:
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29. 1. 1942
Brennstoffersparnis. |
Um Brennstoff zu sparen, werden von heute ab nur zwei statt vier Schulsäle geheizt. Die Klassen werden abwechselnd vor und nach dem Unterricht geheizt. |
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Entlaßschüler Ostern 1942 |
Foto: Entlaßschüler Ostern 1942 |
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Wechsel der Lehrkräfte 15.9.1942 |
Lehrer Zimmermann wurde mit Wirkung vom 16.9. 42 ab unter Beibehaltung seiner bisherigen Dienststelle nach Luxemburg abgeordnet. Mit der Verwaltung seiner hiesigen Schulstelle wurde die Lehramtsanwärterin Josefa Lucas, bisher in Lullingen, Kreis Klers, Luxemburg, beauftragt. |
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15.9.1942
Schulbesuchsziffer und Klasseneinteilung. |
Schulbesuchsziffer und Klasseneinteilung.
(Anm.: In allen Klassen wurden Knaben und Mädchen gemeinsam unterrichtet) |
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Eröffnung einer Hauptschule in Engers 3.9.1942. |
In Engers wurde am 3.9.1942 eine Hauptschule geöffnet. Leiter ist Lehrer Stelz aus Neuwied. 5 Kinder von Mülhofen (4 Mädchen, 1 Junge) besuchen die neue Hauptschule. |
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3.10.1942
Herbst-Leistungsprüfung. |
Die Volksschulen Bendorf-Sayn und Bendorf-Mülhofen hielten ihre Herbstleistungsprüfung gemeinsam in den Anlagen des herrlich gelegenen Sayner Schwimmbades ab, Es war herbstlich kühl und der dichte Nebel, der das Sayntal verhüllte, nieselte zur Erde nieder, als kurz vor 9:00 Uhr mit der feierlichen Flaggenhissung die Veranstaltung begann. Freiübungen der Sayner Kinder und ein Volkstanz der Mädchen von Mülhofen gingen dem Dreikampf, bestehend aus 60 m bzw. 75 m Lauf, Weitsprung und Schlagballweitwurf, voraus. Folgende Knaben und Mädchen wurden 1. bzw. 2. Sieger ihrer Altersriege: (die Riegen bestanden aus gleichalterigen Kindern beider Schulen.)
Zwei anschließend durchgeführte Staffeln zu 5 x 75 m zeigten sowohl die Knaben als auch die Mädchenriege der Volksschule Mülhofen als Sieger; dasselbe war der Fall bei einer Hindernisrennenstaffel......... |
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Fortsetzung:
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10.10.1942 Wechsel der Lehrkräfte |
Hauptlehrer Berlin wurde an die neueröffnete Hauptschule in Engers abgeordnet, behält jedoch die Leitung der Volksschule Bendorf-Mülhofen bei. Als Klassenlehrer wird er in Klasse IV. durch den Lehrer Mons aus Weis vertreten. |
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Spende für den Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge. |
Es wurden von den Schulkindern in diesem Jahre 89,85 RM gegen 52 RM im Vorjahr gespendet. |
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1943 Wechsel der Lehrkräfte 1.2.1943 |
Die Lehramtsanwärterin Josefa Lucas, seit dem 8.1. beurlaubt, scheidet zum 1.2. wegen Verheiratung nach Beuthen o/S aus dem Schuldienst aus. Lehrer Zimmermann dessen Abordnung nach Luxemburg zurückgezogen wurde, übernimmt wieder die Klasse III. |
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Einberufung einer Lehrkraft
zur Wehrmacht 1. März 1943. |
Der Lehrer Zimmermann wurde zur Wehrmacht einberufen. Lehrer Mons und Lehrerin Günther haben die Vertretung in Klasse III. |
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Entlassung Ostern 1943. |
Es wurden 21 Knaben und Mädchen entlassen. Alle Kinder mit einer einzigen Ausnahme treten am 1. April in ein Lehrverhältnis ein. Zwei Knaben und zwei Mädchen wurden in einer Lehrerbildungsanstalt aufgenommen. Die Schülerzahl der Jahrgänge (Anm.: hier fehlt eine ganze Zeile!) |
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Klasseneinteilung nach Ostern 1943 |
Klasseneinteilung nach Ostern 1943
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Kinderlandverschickung. |
7 Knaben des 5. und 6. Schuljahres wurden am 3. Mai in ein K.L.V.-Lager bei Krakau entsendet. |
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Fremdvölkische
20.5.1943 |
Die Erfordernisse der Kriegswirtschaft haben es notwendig gemacht, fremdvölkische Arbeitskräfte nach dem Reich zu bringen. Auch in Mülhofen sind augenblicklich zahlreiche fremdvölkische tätig. Außer französischer und russischer Kriegsgefangener, die in den Betrieben (Concordiahütte und Frankfurter Bimsverwertung) eingesetzt sind, sind belgische und französische Zivilarbeiter und Ostarbeiterinnen in der Nähe der Concordiahütte und am Rheinwerft in Barackenlagern untergebracht. Bei den Landwirten Scherer, Lahr und Schmengler arbeiten Zivilpolen und eine Polin. Ein Gasthaus, August Fasel, hat eine Ukrainerin als Haushaltsgehilfin. |
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Tod einer Schülerin
16.6.1943 |
Die Schülerin Erna Schengar, geboren am 23.11.1931, starb am 16.6.1943 an einer Gehirnshautentzündung und wurde am 20.6.1943 unter Beteiligung der Lehrkräfte und Schulkinder zur letzten Ruhe getragen. |
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1944 18. 8. 1944 Wechsel der Lehrkräfte. |
Am 1. August schied die Lehrerin Frau Hages aus Engers aus dem Schuldienst aus. Herr Konrektor Langenbach, bisher an der Volksschule in Bendorf, und Herr Lehrer Doetsch, bisher an der Volksschule in Engers wurden nach Mülhofen abgeordnet. Die Klassen wurden wie folgt eingeteilt:
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1.9.1944
Notdienstverpflichtung. |
Hauptlehrer Berlin, Lehrer Mons und Lehrer Doetsch wurden
notdienstverpflichtet. (Ausbaus des Westerwalles) |
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(Anm.: an dieser Stelle brechen die
Aufzeichnungen des Hauptlehrers Berlin ab. |
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1945 Schul Aufnahme |
Am 1.10.1945 wurden aufgenommen; 41 Kinder, davon 22 Knaben 19 Mädchen |
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1.10.1945
Wiedereröffnung der Schule. |
Am 1.10.1945 wurde der Unterricht zu hiesiger Schule wieder aufgenommen. Schulleiter: Herr Rektor Allar von der katholischen Volksschule Bendorf-Stadt. Als Lehrkräfte arbeiten an hiesiger Schule wie bisher Fräulein Günter, außerdem Fräulein Sperber, bisher in Koblenz, Thielenschule und Lehrer Johann Kastello, bisher Bendorf-Stadt. Das Schulgebäude, Hüttenstraße 120, ist durch die Kriegs- und Zusammenbruchsereignisse arg mitgenommen. Es fehlen alle Fensterscheiben, alle Lehr- und Lernmittel, selbst Kleinigkeiten wie Schwamm und Kreide. Die Wiedereröffnung der Schule wird von Eltern und Kindern begrüßt. Drei Schulsäle stehen zur Verfügung. |
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1.11.1945 Brennmaterial. |
Da es in Bendorf-Stadt an dem nötigen Brand fehlt, kann dort nur Kurzunterricht gehalten werden. Deshalb wurden für die Zeit der Unterrichtskürzung Herr Lehrer Falkowski und Fräulein Lehrerin Marga Schumacher (vor dem Zusammenbruch beide in Vallendar tätig) zu Dienstleistungen von Bendorf Stadt nach hier überwiesen. Durch das Entgegenkommen des Herren Joseph Kalb, Schwemmsteinfabrikant von hier, fehlt es der hiesigen Schule nicht an Brennholz. Er hat mit mehreren hiesigen Bürgern eine Holzfällerkolonne zusammengestellt und auch die Schule versorgt. |
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12. 11.
1945. Fensterglas |
Auf meine Bitte hin überließ der Herr Direktor der Concordiahütte Hollmann der Schule etwas........... |
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Fortsetzung: |
223 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
10.3.1946 |
An diesem Tage konnte ich meine Familie von Trechtingshausen, Kreis St. Goar, in die von einem Berufsfremden inzwischen geräumte Dienstwohnung, Hüttenstraße 120 rechts, einziehen lassen. Es fehlt jegliches Glas. In der Küche und meinem Arbeitszimmer wurde je eine Scheibe undurchsichtiges Glas, das aus einer Türfüllung genommen wurde, eingesetzt, die anderen Fenster sind mit Pappe geschlossen. |
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( Anm.: An dieser Stelle brechen die Einträge des Hauptlehrers Kastello abrupt ab. Die folgenden Einträge wurden erst im Jahre 1949 von dem Stellvertretenden Schulleiter, Lehrer Mons nachgetragen.) |
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Nachträge Kindergarten. |
Der Kindergarten wird seit 1945 von den Schönstätter Marien-Schwestern betreut, geleitet von der Schwesteroberin Reinarde, der noch zwei weitere Schwestern zur Seite stehen. Etwa 50 Kinder besuchen den Kindergarten. Der über dem Kindergarten gelegene Schulsaal wurde als Schwesternwohnung eingerichtet. Neben der Betreuung des Kindergartens haben die Schwestern auch die Krankenpflege, Küsterei und Caritas übernommen. |
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Schulentlassung 1946 |
Am 14.8.1946 kamen zur Entlassung 22 Kinder, davon 10 Knaben. |
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1946. Schulaufnahme 1946. |
Am 17.9.1946 wurden aufgenommen 33 Kinder, davon 17 Knaben und 16 Mädchen. |
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Änderung im Lehrerpersonal. |
Zum 17.11.1946 wurde die Lehramtsanwärterin Fräulein Helene Mons aus Weis, vorgebildet am Pädagogium in Andernach an die hiesige Schule berufen. |
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1947 Tod der Gemahlin des Schulleiters. |
Am 7.3.1947 starb nach einem langen und schweren Leiden die Gemahlin des Schulleiters, Frau Katharina Kastello, geborene Jakob. Die Verstorbene war in Lampaden, Hunsrück, geboren und wirkte vor ihrer Verheiratung als Lehrerin Müllenbach, Kreis Kochem und....?.., Kreis Adenau. |
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Änderung im Lehrpersonal. |
Wegen Erkrankung erfolgte am 10.3.47 die Beurlaubung von Fräulein Lehrerin Günter, welche am ....?.......1947 in den Ruhestand versetzt wurde. Fräulein Günter hat...?.. Jahre als Lehrerin an der hiesigen Schule gewirkt. Auch Fräulein Lehrerin Sperber musste wegen Erkrankung ihre Arbeit in der Schule einstellen; ihre Pensionierung erfolgte zum...?.... Fräulein Lehrerin Sperber war seit 1945 in Mülhofen tätig. Für die erkrankte und später in den Ruhestand versetzte Lehrerin Fräulein Sperber wurde Lehrer Matthias Haupt aus Güls nach hier berufen. |
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1947 Schulentlassung 1947. |
Zur Entlassung kamen am 12.8.1947 - 17 Kinder, davon 10 Knaben und 7 Mädchen. |
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Schulaufnahme 1947. |
Aufgenommen wurden am 10.9.1947 - 39 Kinder, davon 24 Knaben und 15 Mädchen. |
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Änderungen im Lehrpersonal. |
Zum 1.9. 1947 wurde Fräulein Mons an die Volksschule in Sayn, Lehrer Haupt an die Volksschule in Arzheim Kreis Koblenz Land versetzt. An deren Stelle traten am 1.9.1947 Lehrer Peter Mons aus Heimbach und am 15. 9. 47 Lehrer Alfons Kipping aus Neuwied. Zum 1.11.1947 erfolgte die Rückversetzung von Fräulein Mons in Sayn nach Mülhofen. Nach ihrer Verheiratung am 8.1.1948 schied sie auf eigenen Wunsch am 1.4.1948 aus dem Schuldienst. An ihre Stelle trat ab 1.4.1948 die Lehramtsanwärterin Fräulein André von der katholischen Schule in Bendorf. Wegen Verheiratung am 11. 11. 48 wurde sie auf Antrag am 1.2.1949 aus dem Schuldienst entlassen. Zum 1.9. 1948 wurde die Lehramtsanwärterin Fräulein Magda Moog aus Neuenahr, ausgebildet am Pädagogium Neuenahr, an die hiesige Schule berufen. |
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1947. Einführung des neuen Pastors. |
Herr Vikar Mohr wurde zum 1.7.1947 als Religionslehrer an das Gymnasium in Bernkastel /Mosel berufen und als sein Nachfolger der bisherige Kaplan in der Nachbarpfarrei Heimbach-Weis Herr Pastor Hermann Scherer am 7.9.1947 in sein neues Amt eingeführt. Herr Pastor Scherer ist am 19. 2.1911 in Braunshausen, Kreis St. Wendel, geboren. 7 Jahre war er als Kaplan in Heimbach-Weis tätig. Die Einführung erfolgte durch die Herren Pfarrer Krause in Engers und Definitor Salz in Heimbach, bei der ersterer die Festansprache hielt. Die Feier wurde verschönt durch gesangliche Darbietungen des Kirchenchores und der Jugend. |
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1947 Weihnachtsfeier und Elternabend. |
Am Montag den 10. Dezember 1947 fand im Beisein des Herrn Schulrats Dr. Jäger, Vertretern des Jugendamtes, des Herrn Pastors, vieler Eltern und der ganzen Kolleginnen in dem großen Speisesaal der Concordiahütte eine Weihnachtsfeier statt, die zugleich auch als Elternabend gedacht war. Im Mittelpunkt der Feier stand eine längere Ansprache des Herrn Schulrats, der in seinen Ausführungen die Wichtigkeit der Schularbeit insbesondere in erzieherischer Hinsicht behandelte und die Bedeutung der Mitarbeit der Elternschaft bei der Schularbeit hervorhob. Ein Lustspiel, dargeboten durch die Schulkinder, (Knaben und Mädchen aus Ia und Ib) bereitete den Anwesenden viel Freude. Die Feier war umrahmt von mehrstimmigen Liedern und turnerischen Vorführung. |
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1948 Mülhofen erhält eine Kapelle. |
Während des letzten Krieges erlebte Mülhofen, daß kirchlich zu Pfarrei Engers gehörte, die Umwandlung in eine Vikarie, betreut von dem Herrn Vikar Mohr. Der Gottesdienst wurde in einem Betsaal an der Bendorferstraße (Haus Scherer) abgehalten. Im Jahre 1945 überließ der Turnverein Mülhofen seine Turnhalle am Schuldenberg der Vikarie zur Abhaltung des Gottesdienstes. Eifrig wurde an der Ausgestaltung der Halle gearbeitet. Schon zwei Jahre später konnte die Erweiterung der Kapelle in Angriff genommen werden, sie war für die hiesigen Verhältnisse - Mülhofen zählt etwa 1500 Katholiken - viel zu klein. An der Westseite der Turnhalle wurde das Chor angebaut. Herr Pastor Scherer, seit 7.9.1947 in Mülhofen tätig, trieb die Bauarbeiten rüstig vorwärts. Bereits im Frühjahr 1948 wurde das Chor an der Westseite sowie die an diese angebaute Sakristei fertig gestellt, und nachdem der Durchbruch zwischen Halle und Chor vollzogen war und eine Kommunionbank eingebaut war, konnte die Heilige Messe am Osterfest 1948 am Hochaltar im neuen Chor gefeiert werden. In den folgenden Wochen erhielten die Kapelle wie auch die acht Fenster einen schönen, gefälligen und sinnvollem Anstrich, so dass Pfingsten 1948 die Kapelle in ihrem neuen Kleide prangte. Am Christ-Königsfest 1948 wurde der erste Seitenaltar aufgestellt, Christus König, Priester und Herz-Jesu darstellend, gearbeitet von den Mülhofener Holzschnitzer Herrn Anton Schreiber, Am Schuldenberg, welchem im Frühjahr 1949 der linke Seitenaltar - die Mutter Gottes als Königin und Mutter...... |
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Fortsetzung: |
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Schulentlassung 1948. |
Es kamen am 27.7.1948 zur Entlassung: 29 Kinder, davon 19 Knaben und 10 Mädchen. |
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Schulaufnahme 1948. |
Es wurden aufgenommen am 1,9.1948 - 20 Kinder, davon 10 Knaben und 10 Mädchen |
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1949 Verglasung der Schulsäle und Dienstwohnungen. |
Im Verlauf des Winters 1948/49 wurde die Verglasung der
Schulsäle und Dienstwohnungen weiter vorangetrieben und im Mai 1949 zu
Ende geführt. |
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Neuer Schulhof. |
Im Winter 1948/49 ging der Schulhof am Schuldenberg, der von dem Eigentümer Fürst von Sayn-Wittgenstein gepachtet war, durch Kauf in den Besitz des Schwemmsteinfabrikanten Herrn Gräf über, der im Sommer 1949 auf diesem Grundstück ein Wohnhaus erstellte. Seitdem wird der große Platz vor dem Schulhause an der.................. |
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Fortsetzung: |
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1949 Schulspeisung. |
Ab 10.5.1949 kommt auch in unserer Schule die Kinderspeisung zur Durchführung. Sämtliche Kinder erhalten an den Schultagen außer Samstag in der großen Pause ein Frühstück, dessen Bezahlung (0,10 DM pro Tag) freisteht. Die notwendigen Lebensmittel werden monatlich angeliefert und sind von den USA gespendet. Wöchentlich erhält jedes Kind unter anderem eine Tafel Schokolade (50 g), was besonders begrüßt wurde, da die Kinder jahrelang jede Süßigkeit entbehren mussten. Die Zubereitung des Essens erfolgt in der Menage der Concordiahütte durch Herrn Bruchmann. Frauen der örtlichen Caritas bringen das Essen zur Schule und geben es aus. |
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Tod des Lehrers Alfons Kipping. |
Am Tage vor Beginn der Pfingstferien, Mittwoch, dem 2.6.1949 mußte Lehrer Kipping wegen Erkrankung die Arbeit an der Schule unterbrechen. Pfingstsonntag, dem 5.6.1949 vormittags ½ 10:00 Uhr gab er seine Seele in die Hand seines Schöpfers zurück. Fast zwei Jahre hat er an der katholischen Volksschule Mülhofen gewirkt. Unter großer Beteiligung der Lehrerschaft des Amtes Bendorf............. |
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Fortsetzung: Foto: Totenzettel für den Lehrer Alfons Kipping. |
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1949 Änderungen im Lehrpersonal. Änderung Infolge Erkrankung des Schulleiters Lehrer Kastello. |
Lehrer Julius Hölzenbein von der evangelischen Schule Bendorf übernahm ab 14.6.49 die Klasse des verstorbenen Lehrers Alfons Kipping. Für den seit dem 20.6.49 schwer erkrankten Schulleiter Lehrer
Kastello erhielt die Schule Mülhofen Ersatz in der Person des Lehrers
Josef Gieres von der katholischen Schule in Bendorf ab 27.6.. |
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Tod des Schulleiters Lehrer Kastello. |
Zehn Tage nach der Beerdigung des Kollegen Kipping erkrankte plötzlich in der Nacht vom 19.6.49 zum 20.6. der Schulleiter Lehrer Kastello. Der Arzt stellte Herzmuskelentzündung fest und bezeichnete den Zustand des Kranken für bedenklich. Am Donnerstag, den 24.6. wurde Lehrer Castello in das St. Josef Krankenhaus in Ehrenbreitstein eingeliefert. Hatte sich heute seinen Zustand gebessert, so schien es morgens bedenklicher als vorher. Am Abend des 8. Juli verschied er plötzlich und unerwartet. Zweimal innerhalb vier Wochen hatte der Tod aus der Kollegenschaft der Schule Mülhofen sein Opfer genommen. R. I. P. Unter großer Beteiligung der Lehrerschaft aus nah und fern, der Schuljugend und der Bevölkerung wurde Lehrer Kastello am 12.7.49 auf dem Friedhof im Mülhofen beigesetzt, nach seinem Wunsche in dem Grabe seiner Gemahlin, die ihm 2 ½ Jahre im Tode vorangegangen war............ |
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Fortsetzung: In die Chronik ist der Totenzettel zum Gedenken an Lehrer Johann Kastello eingeklebt. |
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Abordnung des Lehrers Falkowski nach Mülhofen. |
Während in der Erkrankung des (stellvertretende) Schulleiters Lehrer Mons wurde Lehrer Falkowski von der Schule Sayn ab dem 16.7.49 bis zu den Ferien abgeordnet. |
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Schulentlassungsfeier 1949. |
Für die Entlaßschüler fand am letzten Schultage, dem 27.7. eine Entlassungsfeier statt. Zum ersten Mal in der Geschichte der Schule Mülhofen war der Amtsbürgermeister der Stadt Bendorf, Herrn Bauer, erschienen. Außerdem konnte der (stellvertretende) Schulleiter unter den Anwesenden den Herrn Pastor Scherer und 4 Mitglieder des Elternbeirates (Herrn Klein, Herrn Fr. Sander, Frau Nilges und Frau Klapper) begrüßen. Nachdem der (stellvertretende) Schulleiter der toten Kollegen Kastello und Kipping gedacht hatte, begrüßte er im Namen der Lehrerschaft und Schuljugend die erschienenen Gäste. Ein Kanon leitete zur Feier über. Während der Feier richteten der Herr Pastor, der Herr Amtsbürger-meister und der Vorsitzende des Elternbeirates Herr Klein mahnende Worte an die scheidende Jugend. Der Amtsbürgermeister überreichte dem besten Entlaßschüler Dieter Trennheuser ein Buchgeschenk als Anerkennung. Lehrer Gieres als Lehrer der Entlaßschüler, nahm in warmen Worten zugleich auch für die Lehrerschaft der Schule Abschied von den Kindern. Die Feier war umrahmt von Gedichten und Liedern. |
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Entlassungen 1949. |
Am 27.7.49 wurden entlassen: 28 Kinder, davon 13 Knaben und 15 Mädchen. |
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Wahl zum ersten Bundestag.
15. 8. 49 (Anm.: ab hier gehen die Eintragungen in chronologischer Folge weiter) |
Die Wahl zum ersten Bundestag am 14. Aug. 49 hatte in Mülhofen folgendes Ergebnis:
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Statistische Angaben 26. 8. 49 |
Statistische Angaben über (Groß) - Bendorf.
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Aufnahmeprüfung für
die Selekta. 26. 8. 49 |
Nach vierjährigem Besuch der Grundschule haben 2 Knaben und 1 Mädchen die Aufnahmeprüfung für die Selekta (Anm.: = Vorklasse zum Gymnasium) bestanden. |
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Auszug aus den Schuletats
28. 8. 49 |
Auszug aus den Schuletats der Jahre 1947/48/49
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Neuer Schulleiter |
(Anm.: Hier enden die Eintragungen des stellvertretenden Schulleiters Lehrer Mons und es beginnen die Eintragungen des neu ernannten Hauptlehrers Oerter ) |
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Änderung am Lehrkörper |
Am 1. September 1949 wurde Lehrer Oerter aus Engers an die Volksschule Bendorf-Mülhofen versetzt. Er ist sogleich Schulleiter. Der Lehrkörper zählt 3 Lehrpersonen. Am 1. Oktober 1949 wurde der Lehrer Theodor Stammel von Bendorf, nach vierjähriger Unterbrechung, vertretungsweise an die hiesige Volksschule versetzt. Als 5. Lehrkraft kam von Bubenheim / Koblenz-Land Herr Lehrer Walter Bartsch an die hiesige Schule. Er übernimmt auch den Organistendienst in der Kapelle. |
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Martinszug. |
Wie üblich fand auch in diesem Jahre ein Fackelzug mit anschließender Verlosung statt. Zwölf Preise standen durch Stiftung zur Verfügung. Außerdem ein Dauerbrandofen von der Concordiahütte. Die Schlußkundgebung fand auf dem hell erleuchteten Schulhof statt. Die fünf besten Fackeln wurden prämiert. Die Preisträger waren: (Namen ausgelassen) |
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Evangelische Schule in Bendorf. |
Am 1. September wurde in Bendorf eine evangelische Schule eingerichtet. Die evangelischen Kinder von Mülhofen werden dort eingeschult. 16 Kinder der Grundschule verblieben in Mülhofen. |
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Schulaufnahme. |
Laut ministerieller Verfügung wurden nur die Kinder eingeschult, die im letzten Quartal 1942 geboren waren, und zwar 1 Knabe (evgl.) und 2 Mädchen (1 katl. u. 1 evgl.) Klassenstand 1. September 1949
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Glockenweihe am 18. Dezember 49 |
Die katholische Kirchengemeinde Mülhofen erhielt zwei neue Glocken. Die Kirche in Engers hatte während des Krieges eine Glocke behalten, und da sie zum neuen Geläute nicht paßte, übergab man sie der Kirchengemeinde Mülhofen. Die Firma Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westfalen) nahm die Umschmelzung vor. Die größere Glocke (180 kg) schwer wurde auf den Namen Hermann Josef und die kleinere (100 kg) auf den Namen Norbert getauft. Die Weihe nahm Herr Dechant Heß, Neuwied unter Assistenz des Herren Pfarrers von Gladbach und des Herrn Kaplan von Engers vor am 4. Adventssonntag. Am Silvesterabend läuteten sie zum ersten Male beim Te Deum. Mögen sie zum Ruhme Gottes erschallen! |
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Goldene Hochzeit. |
Am 10. Februar 1950 feierten die Eheleute Peter Kuhnen und Gertrud geborene Dott das Fest der goldenen Hochzeit, bei bester Gesundheit. Die Nachbarschaft nahm lebhaften Anteil. |
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Elternabend, am 1.3.1950 |
Sittliche Zustände machten eine Elternbesprechung unbedingt notwendig. Unten folgende Zeitungsausschnitte geben von dem wohlgelungenen Abend Kenntnis. |
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Bericht in der Bendorfer Zeitung: Elternabend in Mülhofen. |
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Bericht in der Rhein Zeitung: Elternversammlung im Mülhofen. Mülhofen. Im Saale des Gasthauses "Zum Onkel Hermann" fand
eine Elternversammlung statt, in der ein Bild der Zustände und
Verhältnisse bei der heranwachsenden Jugend geboten und Richtlinien
gegeben wurden, die Gefahren abzuwenden. Hauptreferent des Abends war Herr
Simonis vom Kreisjugendamt Koblenz, der bemerkte, noch selten eine so starke
Zuhörerschaft gefunden zu haben. Als Seelsorger sprach Pastor Scherer von
Mülhofen. Seine Ansprache stand unter dem Motto: "Eltern, Augen auf !" Er
gliederte sie in die Fragen: Eine lebhafte Aussprache mit den Eltern schloß sich an diese Darlegung en an und brachte die Erkenntnis, daß das Elternhaus an erster Stelle berufen ist, Schutz gegen diese Gefahren zu bieten. Dann könne auch, nach dieser Voraussetzung, die Behörde ein- und durchgreifen. Durch Vorträge in Müttervereinen und dergleichen soll den Müttern, als den bedeutendsten Erziehern, das Rüstzeug geboten werden, richtige Aufklärungsarbeit bei ihren Kindern zu leisten. Ein Vertreter des Staatlichen Gesundheitsamtes sprach anschließend über die zurzeit stattfindende Tbc.-Schutzimpfung, klärte die Eltern auf und bat, zur Vermeidung des Umsichgreifens dieser furchtbaren Volkseuche, ihre Kinder impfen zu lassen. In Folge der fortgeschrittenen Zeit konnte der Schulleiter, Hauptlehrer Oerter, nur noch ganz kurz erzieherische und schulische Maßnahmen die jetzt angebracht sind, bekanntgeben. |
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Ende der Chronik |
Mit diesen beiden oben angeführten Zeitungsartikel enden die Eintragungen in der Schulchronik der Volksschule Mülhofen. Angefangen wurde sie 1875 und endet mit dem 1. März 1950 |
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Anmerkung in eigener Sache: Ich habe diese Chronik nach bestem
Wissen und Gewissen von dem Original abgeschrieben. Einige leichte Fehler habe
ich dabei versucht auszumerzen und dabei den Sinn der Aufzeichnungen nicht zu
verändern. |
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