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Dieser Aufsatz ist zuerst erschienen in:
Heimatbuch für den Kreis Mayen-Koblenz 1996, S. 102

Erinnerung und Dank an den

Priester und Wissenschaftler Prof. Dr. Hermann Junker

von Hermann Pülske

Portrait, Prof. Dr. Hermann Junker

,,Forscher gibt für eine Straße seinen Namen". Diese Mitteilung in der Tagespresse war für die meisten Bendorfer wohl die erste Begegnung mit einem großen Sohn ihrer Stadt - Professor Hermann Junker.

Nun, es wäre müßig, Leben und Werk dieses renommierten Agyptologen und des demütigen Priesters auch nur halbwegs darstellen zu wollen. Titel und Ehrungen, die seinem Totenzettel entnommen sind, mögen schon für sich sprechen.

,,Prälat, o. Univ.-Prof. i. R.; Dr. theol. h. c. Würzburg, D.Litt. h. c. Dublin, wirkliches Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, korrespondierendes Mitglied der Bayerischen und der Deutschen Akademie der Wissenschaften zu Berlin, Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts Kairo i. R., Träger des Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Deutschen Bundesrepublik."

Hermann Junker, am 29. November 1877 in Bendorf geboren, besuchte seit seinem fünften Lebensjahr die Volksschule in Bendorf. ,,Ein wenig früh, aber mit Begeisterung", wie er selbst bekannte. Schuljahre, an die er stets gerne zurückdachte. Namen wie Frl. Helene Dahlem, die ihn im ersten Jahr unterrichtete und die Lehrer Eifler und Schlicht blieben ihm unvergessen.

Von besonderer Bedeutung im Leben des jungen Schülers war aber die Begegnung mit dem damaligen Kaplan Pfeifer, der seine ungewöhnliche Befähigung früh erkannte. Mit noch drei weiteren Mitschülern folgte er dem späteren Pfarrer Pfeifer ins Internat nach Niederbettingen in der Eifel.

Nach bestandenem Abitur am Gymnasium von Münstereifel trat Hermann Junker Ostern 1896 in das Priesterseminar in Trier ein.

Am 31. März 1900 zum Priester geweiht, erging nach kurzer Seelsorgetätigkeit in Ahrweiler und Spezialstudien in Berlin und Paris 1909 an ihn ein Ruf auf die Professur für Ägyptologie an der Universität in Wien, die er bis 1929 innehatte.

Während dieserZeitführten ihn manche Forschungsreisen in das Land am Nil, bis er 1929 als Direktor des Deutschen Instituts für ägyptische Altertumswissenschaft und Professor an der dortigen Universität ganz nach Kairo übersiedelte. In verschiedenen Grabungskampagnen von 1912-1929 hat Hermann Junker einen ganz bedeutenden Beitrag zur Wiederentdeckung des alten, untergegangenen Agypten geleistet. Die Ergebnisse dieser Grabungen fanden ihren Niederschlag in den bekannten Giza- und Philä-Bänden, aber auch in vielen Büchern, Artikeln und Rezensionen in Fachzeitschriften.

In sehr beeindruckender Weise würdigte insbesondere Prof. Richard Meister in Vor- und Nachwort zu Prof. Junkers Autobiographie Leben und Werk des so bedeutenden Wissenschaftlers.

Seinen Ruhestand verbrachte Prof. Hermann Junker teils in Trier und teils in Wien. Bis in seine letzten Tage blieb er stets der bescheidene Priester, seiner Wissenschaft treu und arbeitete unermüdlich als anerkannter Gelehrter seines Fachs. Sein außergewöhnlich reiches Forscherleben endete nach den Folgen eines Unfalls am 9. Januar 1962 in Wien, wo er in Rodaun neben zwei seiner Schwestern seine letzte Ruhestätte fand.

In eindrucksvoller Weise hat die Trierer Theologische Fakultät in ihrem Ehrenbrief Achtung und Hochschätzung treffend zum Ausdruck gebracht: ,,Lumen et decus patriae (Licht und Zierde des Vaterlandes)".




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