Ich möchte mich an dieser Stelle für Ihr Interesse am Schicksal der Firma "Dr. C. Otto & Comp. / Werk Bendorf" bedanken. Ich habe am Ende meines Lebens diese Zeilen in der Hauptsache als Erinnerungshilfe für die ehemaligen Arbeitskollegen niedergeschrieben. Wenn man, wie ich, so viele Jahre mit der Firma verbunden war, ihren Auf- und auch den Niedergang erleben mußte und dann noch ansehen muß wie die Geschichte der Firma, die doch sehr vielen Arbeitnehmern und ihren Familien Arbeit und Brot gegeben hat und quasi Lebensmittelpunkt war, in der Erinnerung verblasst, ist es meiner Meinung nach notwendig etwas gegen das Vergessen zu tun. Auch um den Kindern und Enkeln etwas mitzugeben, was Teil unseres Lebens war, habe ich diesen Bericht geschrieben. Zum Verständnis für meine Intentionen. Geboren 1933 - und den 2.Weltkrieg bewußt erlebt, habe ich meine Kindheit in Kaltenengers a/Rhein verbracht. 8 Jahre Volksschule und 3 Jahre Maurerlehre waren das Rüstzeug für den Eintritt in das Berufsleben (das mußte damals reichen und war üblich - nicht wie heute, wo die Jugend bis zum "St.- Nimmerleinstag" die Schulbank drückt und doch nicht mehr Wissen vom Leben hat als damals ein/e 12 - 14 Jährige/r). Über die üblichen beruflichen Positionen im Bauhandwerk kam ich 1960 zur Fa "Dr. C. Otto & Comp. - Werk Bendorf". Hier wurde ich im Bereich der Abteilung "Säurebau" als Mitarbeiter im Außendienst eingesetzt. Meine Tätigkeiten in den nächsten 23 Jahren im Außendienst bei der Fa "Dr. Otto" waren weltweit. Über Zusatzqualifikationen, vor verschiedenen Prüfungskommisionen der Industrie, konnte ich mich auf der innerbetrieblichen Stufenleiter emporarbeiten und wurde 1972 ins Angestelltenverhältnis übernommen. 1983 kam ich in den Innendienst und war im Werk Bendorf als Richt- und Betriebsmeister in der Kunststoffwerkstatt "Haveg" und "Gummierung" als Werkstattleiter eingesetzt. 1984 übernahm die Firma "Westerwald AG" (zur VEBA-Gruppe gehörend und zu 51% im Staatsbesitz) die "Dr. C. Otto & Comp.- Abteilungen "Kunststoffwerkstatt" und "Säureschutz" aus dem Bestand der "Salzgitter AG.". Von dem neuen Besitzer, die Firma "Westerwald AG., Wirges" wurde ich in meiner alten Stellung als Werkstattleiter übernommen. Als die Abteilungen "Haveg und Gummierung" zum 1.2.1990 komplett geschlossen wurden, blieb mir nur noch die ordnungsgemäße Abwicklung der Schließungsmaßnahme. Ich selbst schied nach langjähriger Tätigkeit bei der Firma "Dr. C. Otto & Comp." bzw. der "Westerwald AG., Wirges" aus dem Berufsleben und trat noch 1990 in den Ruhestand. Kaltenengers, 2003 Friedel Hecken |