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der Homepage der Die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde (GGH) hat es sich zur Aufgabe gemacht Ihnen, wenn Sie wollen, ein wenig über unsere Heimatstadt Bendorf zu berichten. Unser Angebot richtet sich in der Hauptsache an geschichtlich und heimatkundlich Interessierte.Mehr über Bendorf und unser Angebot auf unserer Startseite Der Bendorfer Galgenbergvon Hans Scharfenstein (Ehrenmitglied der GGH) Wenn man von Bendorf aus über den Streckenpfad oder die Grenzhäuser-Hohl auf den Langenberg geht, kommt man, wenn man hoch oben das "Gleiche" erreicht hat, auf eine Höhe, die Galgenberg heißt. Dieser etwas makabre Name ist dadurch entstanden, daß sich in mittelalterlicher Zeit dort die Hinrichtungsstätte von Bendorf befand, auf der die zum Tode Verurteilten durch Erhängen an einem dort errichteten Galgen ihr Ende fanden. Wie es überhaupt dazu kam, daß Bendorf seine eigene Richtstätte hatte, liegt in unserer geschichtlich bedeutsamen Vergangenheit begründet. Die Abtei Laach, die in Bendorf den Niederhof - auch Laacher Hof genannt - besaß, betrachtete sich, gestützt auf die Stiftungsurkunde des Pfalzgrafen Heinrich aus dem Jahre 1093 als Erb-, Grund- und Eigentumsherrin von Bendorf. Im Mittelalter übte sie aufgrund ihrer Privilegien jahrhundertelang hier bei uns die Gerichtsbarkeit aus. Ein Hochgericht mit einem Gerichtsvogt und sieben Schöffen sprach im Namen der Abtei Recht und fällte auch Todesurteile. Diese wurden auf dem der Abtei gehörenden Berg, zwischen "Gierstall" und "Großbachtal" gelegen, vollstreckt. Die Sitte, die Richtstätte außerhalb der Ortschaft an einem weithin sichtbaren Punkt zu errichten, war im Mittelalter allgemein verbreitet. Diese Voraussetzung erfüllte die Bendorfer Richtstätte voll und ganz, ist doch unser Galgenberg eine markante Höhe und von vielen Stellen in Bendorf aus gut zu sehen. Die auf so gewaltsame Art zum Tode beförderten armen Teufel ließ man so lange hängen, bis sie von Wind und Wetter gezeichnet und von Vögeln abgenagt waren bis zum Skelett. Sie waren damit ein warnendes und abschreckendes Beispiel für alle Menschen. Aus einer Notiz im Heimatarchiv geht hervor, daß noch 1655 in Bendorf einer gehängt worden ist. Es ist anzunehmen, daß es der Letzte war, der auf dem Galgenberg sein Leben ließ. Die auf dem "Plan" unter den Linden vor dem Rathaus zu Bendorf (etwa auf dem heutigen Kirchplatz vor dem katholischen Pfarrhaus) zum Tode Verurteilten wurden fortan in Sayn hingerichtet.Wollen wir heute nur hoffen, daß der Galgenberg nicht allzuoft Mittelpunkt einer großen Besucherschar war, die einer öffentlichen Exekution beiwohnten. Geehrte Besucherinnen und Besucher, wir danken Ihnen für
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