HERZLICH WILLKOMMENGeehrte Besucherin / Besucher, Sie haben eine Seite der Homepage der Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e.V.kurz gesagt der "GGH" angewähltDie Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde (GGH) hat es sich zur Aufgabe gemacht, Ihnen wenn sie wollen ein wenig über unsere Heimatstadt Bendorf zu berichten. Unser Angebot richtet sich in der Hauptsache an geschichtlich und heimatkundlich Interessierte und ist mehr am Text orientiert. Mehr über Bendorf und unser Angebot auf unserer Startseite Der nachfolgende Aufsatz ist Teilaspekt unserer Seite zur Entwicklung der heimischen Industrie und ist
erschienen in: Die Hüttenherren Remy und HoffmannBergbau und Roheisenerzeugung wurde schon zur Römerzeit in dem an Eisenerzen, Ton und Töpfererde reichen Bendorfer Gebiet betrieben. Von regelrechter Verhüttung der dortigen Eisenerze geben Aufzeichnungen über den im Bendorfer Waldbezirk "Steinebrück" schon nachweislich 1629 im Betrieb gewesenen "Steinebrücker Hammer" uns Kunde. Dieser Hammer ging 1722 an Joh. Phil. Hoffmann aus Rotterdamm über, dessen Tochter Maria Elisabeth den damaligen Hüttenmeister des Steinebrücker Hammers, Wilhelm Remy, heiratete. Am 22. April 1724 erteilte der Landesherr der Herrschaft Bendorf dem Kanzleidirektor Grün, Kammerverwalter Wirtzen zu Hachenburg und dem Hüttenmeister Bertram zu Bendorf die Konzession zur Aufrichtung einiger Eisenberge und Errichtung einer Schmelzhütte im Bendorfer Revier. 1728 pachtete der Hüttenmeister Wilhelm Remy diesen Betrieb und wurde nach wenigen Jahren ihr Eigentümer, 1729 ernannte ihn Herzog Wilhelm Heinrich zu Sachsen zum Hoffaktor. Wilhelm Remy genoß als hervorragender Eisenindustrieller im Rheinland und den benachbarten Gebieten einen besonders guten Ruf. Von dem damaligen Landesherrn der Herrschaft Bendorf, dem Markgrafen von Brandenburg-Onolzbach-Ansbach, wurde er zum Kommerzienrat, ein damals sehr seltener Titel, ernannt und sein Unternehmen weitgehend gefördert. Es ist noch ein von ihm auf Ersuchen der Landesregierung über die Hütten- und Bergwerksbetriebe im Bendorfer Gebiet erstattetes Gutachten vorhanden, in welchem es heißt: "Vor undenklichen Jahren hat zu bemelten Steinbrück ein Hüttenwerk gestanden, auch sind hin und wieder Eisenbergwerke auf Bendorf'schem Territorium betrieben worden, die mutmaßlich durch Krieg und sonstige Fatalitäten in Verfall gekommen gewesen, sothane alte Bergwerke hat der im Hannover'schen als Oberhüttendirektor im Dienste stehende Johann Arnold Bertram visitiren lassen und nachdem er ziemliche Anbrüche hin und wieder gefunden, das auf dortigem Boden gelegene Steinebrücker Hüttenwerk angelegt und neu erbaut hat . . . usw." Der restlos in seinem Bendorfer Hütten- und Bergbaubetrieb tätige und auf Erweiterung desselben bedachte Kommerzienrat Wilhelm Remy gründete um die Mitte des 18. Jahrhunderts mit seinem Vetter und der Familie Hoffmann die Handelssozietät Remy, Hoffmann & Cie, in Bendorf, die bis 1895 bestand. (Im Jahre 1880 beschäftigte diese Firma noch 1634 Arbeiter und Angestellte). Im Jahre 1757 wurde von den Bendorfer Hüttenherren Wilhelm Remy, Johannes Remy und Heinrich Remy als Zweigunternehmen eine Handelsgesellschaft in Neuwied gegründet. Das gräflich Wiedische Eisenwerk "Rasselstein" übernahm 1760 Heinrich Wilhelm Remy, welcher dasselbe mit Unterstützung seiner Familie in Bendorf zu großer Blüte brachte. Die Firma Remy, Hoffmann & Cie. erwarb 1766 Eisenbergwerke in Nievern, 1781 die Silber- und Bleibergwerke in Ems, erbaute 1804 eine zweite Eisenhütte in Bendorf und zwar die "obere Hütte". 1824 erfolgt, von der Bendorfer Stammfirma gefördert, durch den 1788 in Bendorf geborenen Hüttenherrn Ferdinand Remy die Gründung der Alfer Hütte an der Mosel. Bezüglich des Remy'schen Berg- und Hüttenbetriebes in Bendorf schreibt 1787 das Journal "Von und zu Deutschland" u. a. ... "Dieses Werk, das sowohl an leichter Bergfuhr, als an Güte des Eisen- und Stahlsteins und an vorteilhafter Lage zur Versendung seiner Waren auf dem Rhein und der Mosel, vor andern seines gleichen sehr vieles voraus hat und das beste, dem schwedischen gleich kommende Eisen liefert, bringt im Flecken viel Geld in Umlauf . . . usw." Im Jahre 1804 hebt der Oberbergrat F. A. A. Eversmann in seinem in Dortmund erschienenen technischen Buch die Leistungen der Remy'schen Hütte in Bendorf und die Güte des Bendorfer Eisens hervor. Er schreibt über letzteres: "Das Hunsrücker kaltbrüchige Eisen wird durch Zusatz des Bendorfer Eisens verbessert und es ist ihnen unentbehrlich; denn die dortigen Werke müssen zwei Drittel Bendorfer Grund zusetzen, wenn sie ein brauchbares Eisen liefern wolle." Die Bendorfer Remy'schen Werke gingen Mitte der 60er Jahre des verflossenen Jahrhunderts an die Firma Krupp in Essen über. Diese legte die Bendorfer Hütte still. Die Grube "Vierwinde" bei Bendorf, 1870 ebenfalls von Krupp übernommen, wurde, mit einer zeitweisen Belegschaft von 250-280 bis 1915 weitergeführt und dann, nach fast 200jährigem Betrieb, stillgelegt. Die Firma Remy-Hoffmann hat sich um die Entwicklung der Eisenindustrie in Bendorf und am Mittelrhein hochverdient gemacht und wird in der Geschichte der Stadt Bendorf bleibend fortleben. Geehrte Besucherinnen und Besucher, wir danken Ihnen für
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