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Mit neuem Geist!

von Bürgermeister Bauer, Bendorf

Vorbemerkung!

Die Bendorfer Zeitung stellte im März 1945 ihr Erscheinen ein und wurde zum ersten Mal im November 1949 wieder herausgegeben.
Zu diesem Anlaß schrieb Bürgermeister Georg Bauer, eingedenk seiner aktiven Mitarbeit im ehemaligen Wehrverband der SPD, dem Geschäftsführer der "Deutschen Friedensgesellschaft" und dem Mitglied der "Deutschen Liga für Menschenrechte" sowie seiner beruflichen Tätigkeit als Buchdrucker, Schriftsetzer und Journalist folgendes Grußwort in der ersten Ausgabe der neu erschienenen "Bendorfer-Zeitung".

Mit dem Wiedererscheinen der "Bendorfer-Zeitung" wird das Bedürfnis nach einer Tageszeitung befriedigt, die die lokale Berichterstattung zu ihrer besonderen Aufgabe macht. Die moderne Zeitung will Ihre Leser nicht nur unterrichten; sie ist auch wichtiges Mittel zur Bildung des Gemeinschaftsgefühls und des Urteils der Öffentlichkeit. Darin liegt die große Verantwortung der Presse, und Goerres hat sie mit Recht als Großmacht bezeichnet. Dieser große Zeitungsmann dachte hierbei freilich an die große politische Presse; aber in ihrem jeweiligen Verbreitungsgebiet ist auch eine kleine Zeitung eine einflußreiche Kraft. Nicht alle Zeitungen und Zeitungsleute waren sich früher und sind sich heute ihrer großen Verantwortung bewußt. Sensationshascherei, Wichtigtuerei, Lust am Kritisieren, Hang zu kleinlichen Nörgeleien wurden und werden von manchen Presse- Erzeugnissen als Lebensäußerung der Demokratie betrachtet - und zur Demokratie bekennen sich heute wohl alle Zeitungen und Zeitschriften, wenn es sich - hoffentlich nur manchmal - auch um ein Lippenbekenntnis handelt.

Ich sehe eine wichtige Aufgabe jeder Zeitung darin, objektiv und wahrheitsgetreu zu berichten, und weiß auch um ihr Recht, sachlich zu kritisieren und eigene Gedanken zu propagieren. Eine Zeitung, die diese Eigenschaften besitzt, kann die Verwaltung nur begrüßen. Bei guter Zusammenarbeit zwischen Stadtverwaltung und Lokalpresse kann die Letztere dem Bürgermeister ein wertvolles Mittel zur Unterstützung seiner Arbeit sein. Dies dürfte im Falle der "Bendorfer Zeitung" um so leichter möglich sein, als sie ein parteipolitisch neutrales Blatt sein will und damit bei Erfüllung ihrer Aufgaben genau so über den Parteien steht wie der Bürgermeister in seiner amtlichen Tätigkeit.

Darüber hinaus begrüße ich das Wiedererscheinen aber auch deshalb, weil zweifellos mit ihrem eigenen geschäftlichen Erfolg auch eine gewisse Belebung des Bendorfer Wirtschaftslebens einhergehen dürfte. Herstellung und Verbreitung der Zeitung geben zahlreichen Mitbürgern Arbeit und damit Verdienst und Brot, und sicher wird auch die gewerbliche Wirtschaft der Stadt Bendorf sehr bald eine Steigerung ihrer Umsätze zu verzeichnen haben, wenn die neue Zeitung sich als wirksames Anzeigenblatt erweist. Das Wiedererscheinen der "Bendorfer-Zeitung" fällt zusammen mit der Erinnerung an die Gründung des Unternehmens vor 70 Jahren. Gewaltige Umwälzungen wirtschaftlicher und politischer Art haben sich in diesen sieben Jahrzehnten vollzogen. Wir stehen im Jahre 1949 im Zeichen der soeben neugeschaffenen Bundesrepublik Deutschland vor einem vollkommen neuen Abschnitt der deutschen Geschichte, die auf den Trümmern des alten Deutschlands sich abspielt.

Möge die neue "Bendorfer-Zeitung" unter ihrer neuen redaktionellen Leitung mit neuem Geist mitwirken an der Gestaltung der neuen Zeit. Möge sie vor allem das Heimatblatt werden, das alle Bendorfer Bürger (und wenn ich "Bendorfer" schreibe, meine ich auch die in den Stadtteilen Sayn und Mülhofen Wohnenden) miteinander verbindet, damit sie anteilnehmen am Schicksal ihrer Vaterstadt mit allen Sorgen und Mühen, aber auch den kargen Feierstunden, die die schwere Gegenwart trotz allem noch erlaubt.


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