HERZLICH WILLKOMMEN

Geehrte Besucherin / Besucher, Sie haben eine Seite der Homepage der
Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e.V.
kurz gesagt der "GGH" angewählt

Die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde (GGH) hat es sich zur Aufgabe gemacht Ihnen, wenn Sie wollen, ein wenig über unsere Heimatstadt Bendorf zu berichten. Unser Angebot richtet sich in der Hauptsache an geschichtlich und heimatkundlich Interessierte und ist mehr am Text orientiert. Mehr über Bendorf und unser Angebot auf unserer Startseite



Ehrenmedaille für Fritz Franzen

Verliehen vom Förderkreis:
"Geschichte der Bendorfer Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften"
Bendorf, den 19.März 2001


Die Laudatio:

wurde von Dr. phil. Tilman Koops,
Archivoberrat am Bundesarchiv Koblenz,
am 19.03.2001 in einer öffentlichen Veranstaltung
des Förderkreises "Geschichte der Bendorfer
Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften"
zu Ehren Fritz Franzen gehalten.
Alle Fotos wurden uns freundlicherweise
von Peter Lindemann zur Verfügung gestellt.


Es ist nicht alltäglich, dass ein Mann nach einem erfolgreichen Berufsleben sich nicht zur Ruhe setzt, sondern als Rentner sich einer neuen Aufgabe widmet. Wir ehren heute einen Mann, der auf drei Karrieren in seinem Leben zurückblicken kann: als Gewerkschafter, als Politiker und als Schriftsteller - ja ich stehe nicht an zu sagen: als Historiker.

Fritz Franzen (links) erhält aus der Hand von Willi Böhm die Ehrenmedaille (in der Mitte Frau Franzen)

Ich spreche von Fritz Franzen, der am 22. November 1928 in Düsseldorf geboren wurde. Fritz Franzen hat als Kind und Jugendlicher den Aufstieg der NSDAP und die NS-Gewaltherrschaft miterlebt, er wurde bei einem Bombenangriff schwer verletzt, er wurde zum Arbeitsdienst eingezogen. Als Fritz das halbe Jahr beim RAD hinter sich hatte, wollte ihn die SS einziehen zur Division "Hitlerjugend". Fritz wäre auch gegangen und wäre möglicherweise aus dem Krieg nicht wiedergekommen, denn die Division "Hitlerjugend" wurde 1944 in den Kämpfen in Frankreich fast aufgerieben, wenn seine Mutter nicht die Courage gehabt hätte, ihren Sohn vor diesem Schritt zu bewahren. Sie besann sich auf seinen Ausbildungsvertrag bei der Luftwaffe und fand in dem Kommandeur eines Fliegerhorstes, der den Krieg auch verloren gab, einen verständnisvollen Offizier. Fritz wurde zum Flugzeugbauer ausgebildet, seine Mutter zerriss den Gestellungsbefehl der SS; Fritz überlebte. Nach dem Krieg war es aus mit der Flugzeugindustrie; Fritz Franzen lernte einen neuen Beruf: Kfz-Mechaniker.

Seine erste Stelle nahm er in Bad Hersfeld an, 1947 trat er der IG Metall bei. Bei den Hersfelder Festspiele in der Stiftsruine sieht er Sartres Drama "Die schmutzigen Hände", mit seinen Kommentaren über das Stück fällt er dem DGB-Kreisvorsitzenden Eugen Weigel auf. Weigel fordert ihn zur Mitarbeit auf und fördert seinen Einstieg in die gewerkschaftliche Arbeit. Fritz Franzen wird 1951 Gewerkschaftssekretär, studiert ein Jahr an der Sozialakademie Dortmund, übernimmt 1954 die Geschäftsführung der IG Metall in Bendorf und wird ein Jahr später zum Bevollmächtigten der IG Metall gewählt. In Bendorf lässt er sich nieder, diese Stadt wird seine zweite Heimat. Politisch hatte sich Fritz Franzen 1951 in der SPD engagiert, in Bendorf wird ist er Anfang der 60er Jahre als Erster Beigeordneter tätig; doch sein Lebensinhalt bleibt die gewerkschaftliche Arbeit. Von 1955 bis 1991 lenkt er die Geschicke der IG Metall in Koblenz, Bendorf und Lahnstein, kümmert sich um die Anliegen der arbeitenden Menschen.

Ein Abiturient, der eine Hausarbeit über die Geschichte der Gewerkschaften in Bendorf schreiben soll, sucht Fritz Franzen auf, aber er findet in seinen Unterlagen kein Material, mit dem er dem jungen Mann weiterhelfen kann. 1991 geht Fritz Franzen in den Ruhestand, nun nimmt er sich die Zeit seiner Frage nachzugehen: wie ist die Gewerkschaftsbewegung in Bendorf und im Großraum Koblenz entstanden, auf welche Tradition und Geschichte kann die Arbeiterbewegung in unserer Region zurückblicken? Er merkt sehr schnell: Bücher gibt es zu diesem Thema nicht, und die Hans Bellinghausens "Geschichte von Koblenz", mittlerweile auch schon in die Jahre gekommen, bleibt ohne Antwort. Also sucht Fritz Franzen das Koblenzer Stadtarchiv auf, lässt sich vom Stadtarchivar Hans Josef Schmitt Akten, Broschüren und Zeitungen vorlegen und beginnt zu lesen. Vor den Jungen hat er den Vorteil, dass er die Sütterlin-Schrift lesen kann. Zu Hause hat er Bücher über die Geschichte der Gewerkschaften und der Arbeiterbewegung, aus ihnen informiert er sich über die allgemeine politische Entwicklung; ihn interessiert aber vor allem der Zusammenhang zwischen den großen Ereignissen in Berlin und in Bonn, und den Ereignissen "vor Ort"; in Bendorf, Koblenz, Lahnstein, Braubach.

Eines Tages spricht ihn bei einem Empfang der Koblenzer Oberbürgermeister Willi Hörter an; bis zu ihm hat es sich herumgesprochen, dass Fritz Franzen ein eifriger und regelmäßiger Benutzer des Koblenzer Stadtarchivs ist. Franzen erzählt ihm von seinen privaten Studien, und Hörter rät ihm, seine Erkenntnisse und Erfahrungen aufzuschreiben. Und so setzt sich Fritz Franzen nach einigem Zögern an seinen Computer und beginnt zu schreiben. In zweijähriger Arbeit entsteht ein Buchmanuskript von über 400 Seiten Umfang, eine erstaunliche und bewundernswerte Leistung, vor allem, wenn man bedenkt, dass der Autor im Alter von 67 Jahren sein erstes Buch vorlegt. Es heißt:

Gewerkschaften zwischen Krisen und Aufbruch. Gegenwartsnah aufgezeigt an Beispielen aus Rheinland-Pfalz und der Region Koblenz

Der Untertitel zeigt, dass Fritz Franzen nach Lehren aus der Geschichte sucht. Innerhalb eines Jahres ist die erste Auflage vergriffen, und eine zweite Auflage erscheint. In seinem Buch beschreibt Fritz Franzen mit frischen Stil die Geschichte der Gewerkschaften im Koblenzer Raum von der Gründung um 1900 bis zur Bildung des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB im Jahre 1949. Seine Darstellung umfasst also über ein halbes Jahrhundert der gewerkschaftlichen Arbeit am Mittelrhein, zugleich greift er in seiner Erzählung, wenn auf die Anfänge der Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung im Revolutionsjahr 1848 zurück: auch in Koblenz haben sich 1848 die Drucker als erste gewerkschaftlich organisiert. Dabei beschränkt er sich nicht auf die Organisations-geschichte der Gewerkschaften, er berichtet von Tarifkonflikten, Arbeitskämpfen und Streiks.

Wir, die Leser, erfahren bei dieser Gelegenheit, dass 1924 ein Familienvater mit zwei Kindern einen Wochenlohn von 17-18 Mark netto nach Hause brachte. Die jüngeren Leser lernen die Gewerkschaftsführer, an die sich die Älteren unter uns noch erinnern werden, kennen: Johann Eisner, seit 1920 Vorsitzender des Ortsausschusses des ADGB Koblenz, Georg Bauer, 1949 - 1967 Bürgermeister von Bendorf, Veit Rummel, 2. Arbeitersekretär und SPD-Fraktionsvorsitzender im Koblenzer Stadtrat, der 1933 zusammen mit Maria Detzel verhaftet wurde, weil die beiden sich weigerten, der Ernennung Hitlers zum Koblenzer Ehrenbürger zuzustimmen, Carl Vollmerhaus, der 1920 den Generalstreik der Gewerkschaften gegen den Kapp-Putsch mitorganisiert hatte und seit 1947 in Koblenz die Gewerkschaften wieder mit aufbaute. Ich lernte bei der Lektüre, dass Hans Böckler, 1949 der erste DGB-Vorsitzende, etwas mit Koblenz und Bendorf zu tun hatte: Böckler war seit 1927 ADGB-Bezirksvorsitzender von Rheinland-Westfalen-Lippe und daher auch für unsere Region zuständig. Fritz Franzen informiert uns über die Rationalisierungsanstrengungen der Eisen- und Stahlindustrie Mitte der 20er Jahre, die in Bendorf zum Stellenabbau und drohenden Schließung der Eisenindustrie führte - eine Situation, die beklemmend an die Entwicklung 70 Jahre später hier in Bendorf erinnert.

Fritz Franzen schreibt - wie man sagt - "Geschichte von unten", Geschichte des Arbeiteralltags und Sozialgeschichte unserer Region, aber sein Buch bietet noch viel mehr: er verbindet die Lokalgeschichte mit der - "großen" Geschichte, sein Buch schildert über die Lokalgeschichte hinaus die politische Entwicklung Deutschlands, es ist ein Lesebuch zur deutschen Geschichte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Unser Autor verschweigt keineswegs seinen politischen Standort. Im Mittelpunkt seiner Darstellung stehen die freien Gewerkschaften, der Deutsche Metallarbeiter-Verband, die IG Metall und die SPD, aber sein historischer Blick ist nicht parteipolitisch getrübt: in seinem ersten Kapitel setzt er sich mit der katholischen Soziallehre auseinander und beschreibt die Entstehung der christlichen Gewerkschaftsbewegung. Er kritisiert die SPD, die sich in ihrem Heidelberger Programm 1925 zum Vormund der Gewerkschaften erklärt hatte. Eindeutig und kompromisslos ist seine Gegnerschaft gegen den Totalitarismus von links und rechts, wenn er die Terrorakte der Nationalsozialisten und die Spaltungsversuche der Kommunisten beschreibt, es ist der Standort ist der linken Mitte.

Schließlich ist beeindruckend, durch welche Mengen von Material sich Fritz Franzen durchgearbeitet hat, bevor er sein Buch schrieb: vier Seiten umfasst sein Quellen- und Literaturverzeichnis; drei Archive hat er besucht: das Landeshauptarchiv, das Stadtarchiv Koblenz und das DGB-Archiv in der Friedrich-Ebert-Stiftung in Bonn, er hat den Koblenzer Generalanzeiger, die Rheinische Warte, die Freiheit und die Rhein-Zeitung durchgesehen, mehrere Gewerkschaftszeitungen, die Weltbühne, an der Kurt Tucholsky mitgearbeitet hat, kurz: es ist ein quellengesättigtes Buch, das ich immer wieder gern in die Hand nehme. Und ich bin es offenbar nicht allein, denn sonst hätte dieses Buch nicht in so kurzer Zeit zwei Auflagen erlebt.

Der Erfolg seines ersten Buches ermutigte Fritz Franzen, ein zweites historisches Projekt in Angriff zu nehmen: die Geschichte des Industriestandorts Bendorf vom Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart. Er wurde zu dieser Arbeit von vielen ermuntert, die heute bei dieser Feierstunde dabei sind, vor allem vom Förderkreis Geschichte der Bendorfer Arbeiterbewegung und der Gewerkschaften e. V. Auch dieses Buch, es heißt:

Eine Stadt zwischen Bangen und Hoffen. Bendorfer Sozial- und Gewerkschaftsgeschichte von 1945 bis 1995

Dr. Tilmann Koops

und beruht auf Studien in Archiven und der Auswertung gedruckter Literatur, aber vor allem verdankt dieses Buch die Lebendigkeit den eigenen Erinnerungen Fritz Franzens und den Berichten anderer Zeitzeugen. Er schildert den Wiederaufbau der Industrie in Bendorf nach dem verlorenen Zweiten Weltkrieg unter der Aufsicht der französischen Besatzungsmacht, die Konsolidierung der Werke in den ersten Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland. Fritz Franzen verbindet auch in seinem zweiten Buch die Lokalgeschichte Bendorfs mit der allgemeinen politischen Entwicklung. Im Mittelpunkt seiner Darstellung steht der verzweifelte Kampf der Arbeitnehmer und der Gewerkschaft um ihre Arbeitsplätze, ein Kampf, der schließlich verloren ging. So ist diese Ortsgeschichte eine beispielhafte Studie über den schmerzhaften Weg einer Stadt von der Industriegesellschaft in die postindustrielle Gesellschaft.

Ich freue mich mit Dir, lieber Fritz, für die Auszeichnung, die Du nun gleich für Deine Verdienste um die Erforschung der Geschichte Bendorfs erhalten wirst und danke Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren, für Ihre freundliche Aufmerksamkeit.







Bisher vom Autor Fritz Franzen veröffentlichte Bücher:


  • 1995 Gewerkschaften zwischen Krisen und Aufbruch.
    Gegenwartsnah aufgezeigt am Beispiel der Region Koblenz. ( vergriffen )
  • 1997 Gewerkschaften zwischen Krisen und Aufbruch.
    Gegenwartsnah aufgezeigt an Beispielen aus Rheinland-Pfalz
    und der Region Koblenz. Überarbeitete 2. Auflage. ( vergriffen)
  • 1999 Eine Stadt zwischen Bangen und Hoffen.
    Bendorfer Sozial- und Gewerkschaftsgeschichte von 1945 bis 1995. ( vergriffen )
  • 2003 Im Spiegel der Geschichte.
    Die Koblenzer SPD von ihren Anfängen bis 1933 ( vergriffen )
  • 2006 Modernität statt Restauration.
    Geschichte des Bezirks Koblenz der SPD Rheinland-Hessen-Nassau von 1945 bis 1959 ( lieferbar )


  • Neu erschienen: Herbst/Winter 2010:
    Carl Vollmerhaus   (1883-1979)
    Vier Epochen deutscher Geschichte
    Von Wilhelm II. bis Willy Brandt

Mit Carl Vollmerhaus (1883-1979) begegnet dem Leser eine faszinierende Persönlichkeit,
die vier Epochen deutscher Geschichte erlebt und mitgestaltet hat.


Vorwort des Autors.

Es ist die Faszination des Augenblicks, die diese Biografie maßgeblich bestimmt hat. Wer ist Carl Vollmerhaus und was zeichnet seine Persönlichkeit aus?

Carl Vollmerhaus

Carl Vollmerhaus wird am 8. Oktober 1883 in Hunswinkel im Sauerland geboren. In der Kaiserzeit erlernt er das Schuh-macherhandwerk und geht er auf die Walz. Während seiner Wanderung legt er die Gesellenprüfung des Orthopädieschuhmachers ab. fpeine Zeit ist geprägt von der Epoche des Umbruchs und der Revolutionen. Carl Vollmerhaus wird Gewerkschafter und Sozialdemokrat. 1903 erreicht er Berlin. Hier will er sesshaft werden und als Maßschuhmacher sein Geld verdienen. Bis ins hohe Alter ist er stolz darauf, Kaiser Wilhelm II. seine Schuhe angefertigt zu haben. Die Wirrnisse des Ersten Weltkrieges geben seinem Lebensweg eine neue Orientierung.

Der Zusammenbruch der Monarchie und die revolutionären Ereignisse lassen ihn zum Hoffnungsträger auf dem Weg in eine neue Zeitepoche werden. Im Brennpunkt der Geschehnisse stehend, überträgt der Bundesvorstand des Allgemeinen Gewerkschaftsbundes Carl Vollmerhaus 1922 die Führung des Bezirks "Berlin-Brandenburg." Seit der Abwendung des Kapp-Putsches zählt er zu den führenden Köpfen um Carl Legien und Otto Wels. Seiner Zeit voraus erkennt Carl Vollmerhaus früh die Gefahr, die die Zersetzungsstrategie der Moskau hörigen Kommunisten und der aufkommende Nationalsozialismus in sich bergen.

Es bedarf seine Zeit, bis seine Befürchtungen bittere Wahrheit werden. Im Zeichen der aufblühenden Wirtschaft entziehen sich die Unternehmer gegenüber dem Staat ihrer sozialen Verantwortung. Das führt zum Niedergang der Weimarer Republik. Hitler nutzt die Gunst der Stunde. Nahezu zeitgleich mit dem sensationellen Bucherfolg Erich Maria Remarques "Im Westen nichts Neues" erklärt im Reichstag Joseph Goebbels für die Nationalsozialisten: "Nach der Verfassung sind wir nur verpflichtet zur Legalität des Weges, nicht aber zur Legalität des Zieles."

Am 2. Mai 1933 wird Carl Vollmerhaus mit Wilhelm Leuschner und Theodor Leipart im Berliner Gewerkschaftshaus verhaftet. Sie werden in das Gefängnis Plötzensee eingeliefert. Nach seiner Entlassung muss Carl Vollmerhaus um sein Leben bangen. Stundenlang wird er verhört und erneut verhaftet. Seine Lebenssituation ist katastrophal. Am Berliner Alexanderplatz macht er eine Schuhmacherei auf. Der kleine Schusterladen wird bald zum Treffpunkt des Widerstandes. Zu den Mitstreitern gehören der Oberbürgermeister von Nürnberg, Dr. Herrmann Luppe und Wilhelm Leuschner.

Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges beginnen die Menschen zu begreifen, dass sie dem NS-Regimes ausgeliefert sind und dass Krieg töten und getötet werden bedeutet. Carl Vollmerhaus zählt zu den 10 000 politisch Unzuverlässigen, die im Rahmen der Aktion "A" verhaftet werden. Diesmal kostet ihn dit Freiheitsentzug im Konzentrationslager Sachsenhausen den Verlust von sechs wertvollen Lebensjahren. Die schicksalhafte Begegnung von Carl Vollmerhaus und Johann Dötsch, dem Abgeordneten des Preußischen Landtages und Parteisekretär der Koblenzer SPD, sind hierfür ein Beispiel.

Bei ihm wird Carl Vollmerhaus Zuflucht finden, nachdem er beim Aufbau einer freien unabhängigen Gewerkschaft im Osten Deutschlands in das Räderwerk um Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht geraten war. Er muss fliehen.

Bei seiner Ankunft in der französischen Zone sieht Carl Vollmerhaus nicht voraus, dass ihm beim Aufbau von Rheinland-Hessen-Nassau eine nochmalige politische und berufliche Herausforderung bevorsteht.

Mit viel Erfolg bringt er in den Gewerkschaften seine bereits im Juli 1945 beim Aufbau des FDGB entwickelte Konzeption zur Neuordnung der Wirtschaft ein. Leidenschaftlich wendet er sich 1947 gegen die Bestrebungen der SED, das Land Rheinland-Pfalz politisch zu vereinnahmen. Die Auseinandersetzung findet in der Hauptsache in den Gewerkschaften und der SPD statt. Das schlägt sich im Ergebnis bei den Landtagswahlen vom 17. Mai 1947 nieder. Nach der Bildung der Allparteienregierung Peter Altmeiers beruft das Kabinett Carl Vollmerhaus zum öffentlichen Kläger in den Entnazifizierungsverfahren. Hieraus überleitend wird Carl Vollmerhaus 1948 durch Ministerpräsident Peter Altmeier zum Vorsitzenden Richter des Arbeitsgerichtes Koblenz vereidigt.


Buchhandlungspreis: 19,95 Euro
Druckerei & Verlag. Graphische Werkstätte Seiser & Schwieck
Coloniastraße 1 - 56566 Neuwied-Engers Telefax 0262274885 -
E-Mail: info@gwss.net
Carl Vollmerhaus (1883 -1979) Vier Epochen deutscher Geschichte Von Wilhelm II. bis Willy Brandt






Geehrte Besucherinnen und Besucher, wir danken Ihnen für Ihren Besuch auf unserer Seite und würden uns über eine Nachricht von Ihnen freuen.
GGH_56170 Bendorf/Rhein
Postfach 1218
Copyright © 2001 GGH
Für Ihre Anregungen und Hinweise: