HERZLICH WILLKOMMEN
Geehrte Besucherin / Besucher, Sie haben eine Seite
der Homepage der Gesellschaft für Geschichte
und Heimatkunde von Bendorf und Umgebung e.V. kurz gesagt der
"GGH" angewählt
Die Gesellschaft für Geschichte und Heimatkunde (GGH) hat es
sich zur Aufgabe gemacht Ihnen, wenn Sie wollen, ein wenig über unsere
Heimatstadt Bendorf zu berichten. Unser Angebot richtet sich in der Hauptsache
an geschichtlich und heimatkundlich Interessierte und ist mehr am Text
orientiert. Mehr über Bendorf und unser Angebot auf unserer Startseite
siehe auch unter: touristische
Ziele:
Rheinisches Kunstguss-Museum
im Schloss Sayn
Ein
Wegeplan zum Auffinden der touristischen Ziele:
Schloß Sayn Eingang:
Abteistrasse 1 D56170 Bendorf-Sayn Tel. 0 26 22 / 90 29 13 Fax.0 26 22
/ 90 29 17 E-Mail: museum@bendorf.de
Geöffnet: von Anfang März bis September
täglich von 10 bis 18 Uhr im Oktober täglich von 10 bis 16 Uhr
Dez.ember - Februar auf Anfrage
Das Programm :
Die Erzeugnisse der Bendorfer
Eisenhütten werden im Stadtmuseum in einer bedeutenden Eisen- Kunstguss-
Sammlung präsentiert. Zu sehen sind herausragende Arbeiten aus dem Gebiet
des Eisenkunstgusses der Sayner-Hütte und später auch der
Concordiahütte. Unter anderem sind zu sehen z.B.: ein filigranes Diadem,
Weinlaub- Hals-und Armschmuck, Neujahrsplaketten mit Ansichten rheinischer und
westfälischer Kunstdenkmäler, durchbrochene Teller, Ziertische,
Sitzmöbel, eine Wendeltreppe, oder als kleinstes Gussobjekt, die
sogenannte "Sayner Mücke"; eine Abbildung einer Stubenfliege in
Orginalgrösse, aber auch Herde und Öfen, Kochgeschirr und technisches
Gerät (Geschützrohre). Viele dieser Kunstwerke aus
Eisenkunstguss, die von der Sayner Hütte hergestellt wurden, sind 1822/24
schon auf der Berliner Akademieausstellung bewundert worden und wurden dann bei
der Weltausstellung 1855 prämiert.
Begleitend zu der bedeutenden Sammlung von Eisenkunstguss-
Gegenständen widmet sich das Stadtmuseum der Thematik "Arbeit und Leben
zur Zeit der Frühindustrialisierung". Hier wird mit besonderer Akrebie den
Lebensumständen der Bevölkerung in einem Industriell geprägtem
Raum um die Mitte des 19. bis zu Beginn des 20.Jahrhunderts nachgeforscht und
didaktisch aufbereitet.
Das Besondere und die Eigenart dieses Museums liegt wohl darin
begründet, dass es nur wenige Museen mit den Themen Sozial- und
Industriegeschichte in Deutschland gibt. Und darin liegt auch der besondere
Anreiz für die Besucher.
Neben seiner Dauerausstellung
(Eisenabbau-Verhüttung-Guß, Sayner Hütte, Concordiahütte,
Arbeit und Leben) finden im Stadtmuseum auch Sonderveranstaltungen statt:
Kunstausstellungen, sozial- und industriegeschichtliche Ausstellungen,
Konzerte, Autorenlesungen, "Fach-shops" für Kinder und Erwachsene
Archiv und Bibliothek:
Den Schwerpunkt der archivalischen Sammlung bildet die
Ortsgeschichte. Das Archiv sammelt und bewahrt das Grundlagenmaterial zur
Erforschung des Bergbau- und Eisenhüttenwesens in Bendorf, Sayn und
Mülhofen. Die Präsenzbibliothek bietet zahlreiche Bücher aus den
Bereichen der Kunst- und Kulturgeschichte, der Eisenhüttenkunde, des
Bergbaus, der Sozialgeschichte, der Geschichte der Gewerkschaften sowie
Kataloge zu Ausstellungen. Ferner stehen zahlreiche Fachzeitschriften zur
Verfügung. Erfrischungen können im Multifunktionsraum eingenommen
werden.
Buchverkauf:
Im Foyer sind ausstellungsbegleitende Broschüren,
Bücher, Postkarten und Plakate erhältlich. Kinderveranstaltung im
Multifunktionsraum
Öffnungszeiten:
März -September: täglich 10 - 18 Uhr , Oktober 10
- 17 Uhr, November 10 -16 Uhr, Dezember - Februar nach
Vereinbarung
Bergbau und
Eisenverhüttung
Der Bergbau und die Eisenverhüttung haben Bendorf und sein
Umland geprägt und die industrielle Entwicklung dort mitbestimmt.
Bedeutende Zeugen der Hüttenindustrie und des Bergbaus sind die Sayner
Hütte (1824), die Concordiahütte (1838) und die Röstöfen
der Grube Vierwinden.
Zum Bergbau in Bendorf
Der Abbau des Eisenerzes in Bendorf ist bis in die römische
Zeit auf dem Gebiet der heutigen Vierwindenhöhe belegt. Zur intensiveren
Ausbeutung der reichen Eisenerzvorkommen dort kam es erst im 18. Jahrhundert.
1724 wurde die Grube Vierwinden erschlossen. Die Übernahme der Grube durch
den Unternehmer Wilhelm Remy, 1728, trieb die Förderung der Erze und ihre
Verhüttung stark voran.Einen zweiten Aufschwung nahm die Grube Vierwinden
nach 1865 unter dem Essener Industriellen Friedrich Alfred Krupp.
Sayner Hütte
Ein Industriedenkmal von Europaweiter Bedeutung ist die Sayner-Hütte im Bendorfer Stadtteil Sayn. 1824
errichtete Carl Ludwig Althans diesen Industriebau mit einer sensationellen
Tragkonstruktion. Erstmals wurden sämtliche Konstruktionsteile aus Eisen
gegossen und zusammengesetzt. Bekannt wurde die Sayner Hütte vor allem
durch die Herstellung von Eisenkunstguss. Neben Maschinenbauteilen,
Geschützrohren und Munition produzierte sie Schmuck und
Ziergegenstände. Nach dem Verkauf 1865, an Alfred Krupp aus Essen, wurde
die Hütte noch erweitert , musste aber 1927 den Betrieb einstellen. Der
Zweite Weltkrieg beschädigte die Sayner Gießhalle derart stark, dass
über ihren Abriss diskutiert wurde. Dank einer Privatinitiative kann
dieses beeindruckende technische Baudenkmal wieder besichtigt werden.
Concordiahütte
Die größte Hütte war die Concordiahütte im Bendorfer Stadtteil
Mülhofen. 1838 gründeten die Gebrüder Lossen ein modernes mit
Wasserkraft betriebenes Hochofenwerk. In den kommenden Jahrzehnten passte sich
das Werk mit Erweiterungsbauten den technischen Neuerungen an: 1853 ersetzte
man die Wasserkraft schrittweise durch Dampfkraft und in den 1860er Jahren
stellte man die Hochöfen von Holzkohle auf Koks um. Diese Umstellung
ermöglichte auch die Erweiterung der Produktpalette. Bis 1863
konzentrierte man sich auf die Herstellung von Eisenblech. Nun produzierte man
Öfen, Herde, Töpfe und Bauteile. Trotz moderner Anlagen hatte die
Hütte Mühe konkurenzfähig zu bleiben. Finanzielle Probleme
erschwerten neue Unternehmungen und so gründete man 1900 die
Aktiengesellschaft »Concordiahütte vorm. Gebr. Lossen AG«. Im
Laufe des 20. Jahrhunderts wechselte die Hütte mehrmals den
Eigentümer. Zuletzt war sie seit 1974 im Besitz der Thyssengruppe.
Produziert wurden Eisengussteile für die Autoindustrie. 1993 wurde die
Concordiahütte geschlossen.
Eine Stadtbegehung rundet den Besuch von
Bendorf ab.
Besichtigen Sie auch die kathl.- und
evgl. Kirche, das Wohnhaus der Fam. Remy, den Yzeurer Platz
und schließlich die Röstöfen der Grube Vierwinden die
letzten Zeugen des Bergbaus in Bendorf. Errichtet wurden sie in den Jahren von
1878 - 1883 unter Alfred Krupp. Über ein Schienennetz konnte der abgebaute
im Jahre 1902 Spateisenstein von der Grube direkt zu den Röstöfen
transportiert werden, in denen der Kohlenstoff durch Erhitzen aus dem Erz
ausgetrieben wurde.
Die Röstöfen stehen seit dem 3. November
l 983 unter Denkmalschutz. 1995 ernannte die Kreisverwaltung Koblenz die
Röstöfen zum besonderen Denkmal des Kreises für das Jahr 1995.
Familie Remy
Zu den Pionieren der Frühindustrialisierung im 18. Jh. zählt
die Familie Remy. 1725 kam Wilhelm Remy nach Bendorf, um dort im Bergbau- und
Eisenhüttenwesen, das noch in den Anfängen steckte, tätig zu
werden. Sein wirtschaftlicher Erfolg machte ihn in den kommenden Jahrzehnten zu
einem führenden Unternehmer und zum wichtigsten Arbeitgeber am Ort; Stahl-
und Gussmasseln wurden bis nach Rotterdam exportiert. Die Gründung des
Handelshauses »Remy, Hoffmann &
Co«, 1742, ließ das Unternehmen unter der Führung von
Johannes Remy zu einem der bedeutendsten am Mittelrhein werden. Auch kulturell
waren die Remys für Bendorf sehr wichtig. 1748 ließ Wilhelm Remy ein
großes Wohnhaus in der Innenstadt bauen; es steht noch heute (Yzeurer
Platz) und ist ein ausgezeichnetes Beispiel damaliger Bau- und Wohnkultur. Sein
Neffe Johannes Remy finanzierte 1774 den Bau des Kirchenhauses der Reformierten
Kirche, unmittelbar neben dem Haus der Remys. Heute dient dieses Gebäude
der Evangelischen Kirche als Gemeindesaal.
Hinweis: Text nach Prospekt des Stadtmuseums Bendorf/Rhein
Herausgeber: Stadt Bendorf / Kulturamt
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Bendorf Postfach 1218
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