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der Homepage der Der Kreuzweg im Sayner SchlossparkDieter KittlaußIm Sayner Schlosspark befindet sich in der Nähe des Eingangs zur Sparkasse ein Kreuzweg mit Bildstöcken aus Eisenkunstguss. Die Anregung zu diesem Kreuzgang kam vermutlich von Fürstin Leonilla, der Gemahlin des Fürsten Ludwig zu Sayn-Wittgenstein, die eine sehr fromme Frau war. Die Bildtafeln wurden nach den Entwürfen von Wilhelm Samuel Weigelt gestaltet, der einer der maßgebenden Modelleure für Eisenkunstguß an der Sayner Hütte war. Heute sind nur noch wenige Originaltafeln erhalten. Durch die Initiative des "Förderervereins für die Abtei Sayn" erfolgte der Nachguss der fehlenden oder beschädigten Bildtafeln und die Aufstellung aller 15 Stationen. Schon im vergangenen Jahr hat mich Werner Kutsche gebeten, im Rahmen der im Internet veröffentlichen heimatkundlichen Beiträge einen Kommentar zu diesem wunderschönen Kreuzweg zu schreiben. Dieser Bitte kann ich nun entsprechen. Die Einzelbilder der Kreuzwegstationen stammen aus der Fotosammlung von Werner Kutsche. Da wir nicht mehr voraussetzen können, dass die Tradition des Kreuzweges sowohl in seiner geschichtlichen Entwicklung wie in seinem inhaltlichen Gehalt allen bekannt ist, sind vor der Einzelerklärung der 15 Kreuzwegstationen allgemeine Erklärungen zur Geschichte und Bedeutung des Kreuzweges vorgestellt.
Kleine Fibel über die Geschichte des KreuzwegsDie Begünstigung des Christentums durch Kaiser Konstantin312 kam es vor Rom an der Milvischen Brücke zwischen Maxentius und Konstantin, den beiden Westkaisern der römischen Tetrarchie, (Vier - Kaiser - Herrschaft) zur militärischen Konfrontation. Nach der Überlieferung stellte Konstantin seine Soldaten unter den Schutz des Sonnengottes Sol, der von den Christen oft mit dem auferstandenen Christus gleichgesetzt wurde. Nach der Legende sah Konstantin in der Nacht zuvor im Traum ein Christus-Kreuz und den Schriftzug IN HOC SIGNO VINCIS (Unter diesem Zeichen wirst du siegen). Darauf ließ er seine Soldaten auf die Fahnen Kreuze nähen. Maxentius ertrank im Tiber und Konstantin siegte. Dieser Sieg im Zeichen des Sonnengottes verstärkte die christenfreundliche Haltung Konstantins. Er bestätigte 313 das Toleranzedikt, das Kaiser Galerius 311 für das Ostreich erlassen hatte, und gestattete somit dem Christentum auch im Westreich die freie Religionsausübung Nachdem Konstantin 324 den römischen Kaiser des Ostens, Licinius, in der Nähe von Byzantium am Bosporus besiegt hatte, war er römischer Alleinherrscher. Das Christentum wurde nun zum einigenden Band des "auferstandenen" Römischen Reiches. .Jerusalem als Baustelle des KaiserreichesDas Jerusalem aus der Zeit Jesu war nach der Eroberung durch die
römischen Legionen im Jahre 70 völlig zerstört und zur
nichtjüdischen Stadt AELIA
CAPITOLINA umgestaltet worden . Nach dem 2. jüdischen
Aufstand (132 - 135) unter Bar Kochbar
durften Juden die Stadt
nicht mehr betreten. Bereits unter Kaiser Hadrian (117 - 138 n. C.) wurden
über dem zerstörten jüdischen Tempel und der
Hinrichtungsstätte Golgatha römische Tempel und Paläste gebaut,
um den Sieg des Römischen Reiches über die jüdischen Rebellen
sichtbar zu machen . Jetzt kehrt Konstantin die Geschichte wieder um. Nachdem
er die Kaiserresidenz nach Byzantium verlegt hatte und Byzanz zur neuen
Hauptstadt des Reiches wurde, rückte Palästina stärker in den
Blick, besonders in Jerusalem wird ein umfangreiches Bauprogramm
durchgeführt. Konstantin lässt den großen heidnischen Tempel
abreißen und an dessen Ort eine Basilika bauen. Die Kaiser-Mutter Helena und ihr Pilgerreise nach PalästinaRömische Offiziere durften nicht heiraten, es war ihnen aber gestattet, mit einer Konkubine zusammenzuleben. Kinder aus einer solchen Beziehung galten als unehelich (Bastard) und hatten den niedrigen sozialen Rang wie ihre Mutter. Nach dem aktiven Militärdienst wurde das Eheverbot aufgehoben und die Offiziere heirateten oft ihre bisherige Konkubine. Bevor Konstantius Chlorus (= der Bleiche) Kaiser wurde, lebte er mit der Prostituierten Helena zusammen und hatte mit ihr einen Sohn, der den Namen Konstantin trug. Als Konstantius Chlorus Tetrarch (= einer der vier Kaiser) des Nordwestreiches wurde, musste er sich auf Druck des Seniorkaisers Diokletian von seiner Lebensgefährtin Helena trennen und die kaiserliche Stieftochter Theodora heiraten. Über das weitere Schicksal von Helena wissen wir nichts, aber wir können davon ausgehen, dass Konstantin zu seiner Mutter immer in Beziehung stand. Konstantin galt zwar als unehelich, machte jedoch eine steile Karriere in der Armee. Als sein Vater, Konstantius Chlorus, am 25. Juli 306 in Britannien stirbt, wird Konstantin durch die römischen Truppen zum Nachfolger ausgerufen und erhält damit kaiserlichen Rang. Als eine seiner ersten Maßnahmen holt Konstantin seine Mutter Helena an den Kaiserlichen Hof in Trier und stattet sie mit den Privilegien einer Kaiserinmutter aus. Helena erhält den Ehrentitel NOBILISSIMA FEMINA (edelste Dame), ab 324 darf sie sich sogar AUGUSTA (Kaiserin) nennen. Als Kaiserin und Mutter Konstantin's kommt Helena auch mit vielen christlichen Bischöfen und Kirchenlehrern zusammen und wird gläubige und praktizierende Christin. 326 kommt das Kaiserhaus im Zusammenhang mit einer politischen Säuberungswelle an den Rand einer Katastrophe. Konstantin lässt seine Frau Fausta und ihren gemeinsamen Sohn Crispus hinrichten. Helena ist zutiefst getroffen, da sie zu ihrem Enkel Crispus eine besonders enge Beziehung hatte. Hier liegt möglicherweise ein wichtiges Motiv für ihre Pilgerreise in das Heilige Land. Die Reise dauerte zwei Jahre und ist wahrscheinlich auf die Jahre 327 / 328 zu datieren, denn kurz nach ihrer Rückkehr aus Jerusalem starb Helena im Jahre 329. Als Kaisermutter und Augusta reist Helena mit großem Gefolge und wird überall feierlich empfangen. Überliefert ist vor allem Helenas Aufenthalt in Jerusalem. Die Auffindung des Kreuzes und der Beginn der KreuzwallfahrtenHelena nutzte ihren Einfluss, um den schon durch den Kaiser begonnen Bau großer Kirchen in Jerusalem und in Bethlehem voranzutreiben . Besonders wichtig war ihr der Leidensweg Jesu. Sie ging davon aus, dass die historischen christlichen Gedächtnisstätten durch neue Tempel überbaut worden waren. Deshalb ließ sie solche Tempel zerstören und hier christliche Gebetsstätten bauen, denen jeweils bestimmte Ereignisse aus dem Leiden und Sterben Jesus zugeordnet wurden. Obwohl mittlerweile seit dem Tod Jesu ca. 300 Jahre vergangen waren, hatte Helena die Vorstellung, dass das Kreuz Jesu noch zu finden sei. Bei Ambrosius, dem Bischof von Mailand, kann man etwas später in einem legendären Bericht lesen, dass sich ein alter Mann mit Namen Judas, einer der wenigen Juden, die noch in Jerusalem lebten, erinnerte, dass unter dem Venustempel auf einem der Hügel die Grabhöhle Jesu sei. Helena ließ den Venustempel abreißen, so berichtet Ambrosius, und man "fand" die Grabhöhle Jesu und ganz in der Nähe drei Kreuze. Als man zwei Leichname auf das mittlere Kreuz legte, wurden die Toten lebendig. So der legendäre Bericht. Jedenfalls war Helena überzeugt, dass das gefundene Kreuz das ursprüngliche Kreuz war, an dem Jesus gestorben war. Der Kaiser ließ dann in Jerusalem eine große Kirche bauen, um das gefundene Kreuz hier aufzubewahren. Die katholische Kirche feiert heute noch im Mai das Fest der Kreuzauffindung und im September der Kreuzerhöhung. Die christlichen Kirchen feiern seit dieser Zeit das Fest der Kreuzauffindung. Helena nahm einzelne Teile des Kreuzes nach Konstantinopel mit, um diese dort in einer Prachtkirche, der der Hagia Sophia, den Gläubigen zur Verehrung zugänglich zu machen. Jerusalem, wo man schon seit dem 3. Jahrhundert die Heilige Woche vor Ostern feierte, wurde nun zum Wallfahrtort auch das Jahr hindurch und die Wallfahrt nach Jerusalem wurde der Pilgerfahrt zu den Apostelgräbern in Rom gleichgestellt. Die frommen Pilger kamen nach Jerusalem, um den Leidenweg Jesu nachzugehen, so wie ihn Helena festgelegt hatte. Dieser Weg, des das Kreuz tragenden Jesus, erhielt den Namen VIA DOLOROSA (Schmerzensweg). Die Ausbreitung des KreuzwegesIm späten Mittelalter hat man als Ersatz für die via dolorosa auf Berghöhen die Kreuzigung Jesu und auf dem Weg dorthin die einzelnen Leidensstationen dargestellt. So hält der Kreuzweg Einzug in die christliche Volksfrömmigkeit. Noch 1590 waren es 12 Stationen. 1625 fügte der spanische Franziskanermönch Antonius Daza 2 Stationen hinzu, so dass man auf die Zahl 14 kam, beginnend mit der Verurteilung durch Pilatus und endend mit der Grablegung. Manchmal wurden nur sieben Stationen (1-Ölberg, 2-Geißelung, 3-Dornenkrönung, 4-Ecce Homo, 5-Kreuzweg, 6-Kreuzigung, 7-Kreuzerhöhung), die thematisch die ganze Leidensgeschichte umfassten, gestaltet. Um 1700 wurde begonnen, die Kreuzwegstationen in den Kirchen aufzustellen. Mitte des 18. Jahrhunderts erstellte der Franziskaner Leonhard von Porto Maurizio eine Anleitung zum Beten des Kreuzweges, welche bis heute in der katholischen Kirche berücksichtigt wird. In Einzelfällen wurde in der Neuzeit eine 15. Station angehängt, bei der der Auferstehung gedacht wird. In der katholischen Kirche hat es sich eingebürgert, den Kreuzweg in der Fastenzeit betrachtend und betend zu gehen. Die Stationen des Kreuzweges:
Die Stationen 1, 5, 8, 10, 11,12, 13, 14 und 15 gehen auf die
Überlieferung des Neuen Testamentes zurück. Zur religionsgeschichtlichen Bedeutung des religiösen WegesIn allen Religionen hat der Weg eine tiefe religiöse
Bedeutung. Prozessionen in feierlicher Form bestimmten schon in den
altorientalischen Religionen Ägyptens und der babylonischen Staaten den
Ablauf des Jahres. Ein anschauliches Beispiel ist die babylonische
Prozessionsstraße mit dem Ischtar - Tor und der Thronsaalfassade aus der
Zeit des Königs Nebukadnezar (604-562 v. Chr.) im Berliner Pergamonmuseum.
In griechisch - römisch - hellenistischer Zeit spielten die Wallfahrten zu
den berühmten Heiligtümern wie z.B. das Orakel von Delphi oder der
Tempel der Artemis in Ephesus eine große Rolle. Die Gründe waren
ganz unterschiedlicher Art: Vereinigung mit dem zu verehrenden Gott in einer
Mysterienhandlung, Bitte um Gesundheit, um Kinder, um ein langes Leben - um
einige Beispiele zu nennen. Wenn die siegreichen Feldherren nach Rom kamen,
ordnete der Senat einen Triumphzug an, bei dem Gefangene und Schätze
vorgeführt wurden und die Sieger den Göttern als Dank besondere Opfer
brachten. Als die Grundlage für die Entstehung des Volkes Israel sah und
sieht man im Judentum die Befreiung aus Ägypten und der 40jährige Zug
durch die Wüste. Bereits Abraham, der Urahn der drei monotheistischen
Religionen des Judentums, des Christentums und des Islams, war ein Wanderer von
seiner babylonischen Heimat Ur in das Land Kanaan. Die frommen Juden zogen
hinauf nach Jerusalem zum Tempel. In der frühen christlichen Kirche gab es
die Wallfahrten, Prozessionen und Pilgerreisen zu den Apostelgräbern und -
wie wir oben gesehen haben - auch nach Jerusalem. Wichtig waren Orte, wo
Reliquien besonderer Art aufbewahrt oder besondere Phänomene (z.B.
Heilungen, Erscheinungen) überliefert wurden. Die christliche
Frömmigkeit kennt viele Wallfahrten zu heiligen Orten, Bittprozessionen
über die Felder, die Studentenwallfahrt nach Chartre, den Pilgerweg nach
Santiago de Compostela, die großen Prozessionen zu Fronleichnam oder in
der Karwoche in Andalusien, die Reise zu den Gräbern
heiligmäßiger Menschen oder zu den eigenen Vorfahren. In unserer
Zeit sind diese Traditionen immer noch für viele bedeutsam. Auch im Islam
spielen Wallfahrten eine große Rolle. Für jeden gläubigen
Muslimen ist es Pflicht und Sehnsucht, einmal im Leben nach Mekka zu pilgern..
Die Beerdigung von Martyrern und Heiligen sind in islamischen Ländern oft
Massenereignisse bei denen die Toten durch den Ort zum Friedhof getragen
werden. Aber auch in den östlichen Religionen kennt man den
religiösen Weg. Die Pilgerreise zum Ganges und die tagelangen Prozessionen
der tibetanischen Buddhisten zu den heiligen Bergen seinen als zwei Beispiele
genannt. Auch die pseudoreligiösen Aufmärsche in autoritären
Staaten (3. Reich, Sowjetunion, DDR, China Nordkorea) mit ihren Riten und
Symbolen haben durchaus religiösen Charakter, wenn auch die Huldigung
nicht den Göttern sondern den politischen Führern dargebracht
wird. Theologische Hintergründe des KreuzwegesFür nicht wenige Menschen in der modernen Welt der Industriegesellschaft ist die biblische Tradition des Christentums nur noch sporadisch oder sehr oberflächlich bekannt, manchmal sogar nur aus den biblischen Massenfilmen. Deshalb sollen hier einige theologische Hintergründe des Kreuzweges erläutert werden. Wer sich in diesen Fragen auskennt, kann diesen Abschnitt überlesen. Über die Person Jesu erfahren wir das meiste in den vier Evangelien der neutestamentlichen Schriften (Neues Testament). Allerdings handelt es sich hier nicht um historische Berichte sondern um Glaubenszeugnisse, die mit den Stilmitteln der damaligen Zeit arbeiten. Mit Selbstverständlichkeit wurden damals für eine bestimmte Aussage geschichtliche Daten verändert. An einem Beispiel können wir uns dies verdeutlichen: Als Octavian Kaiser des römischen Reiches wurde, nahm er nicht nur mit Augustus einen neuen Namen an, auch seine Geburt wurde rückwirkend mit Mirakeln und wunderbaren Ereignissen umgeschrieben, denn der Kaiser stand ganz nahe bei den Göttern und so musste auch seine Geburt wunderbar gewesen sein. So war es für die damaligen Leser und Hörer überhaupt nicht befremdend, dass Jesus eine neue Vita bekam, entsprechend seiner Größe und Bedeutung. Es wurden eigene Kindheitsgeschichten komponiert und beliebte Erzählungen eingefügt. Da das Christentum eine jüdische Variante war, spielte die Schriftbeweise und die Erfüllungen von Prophezeiungen eine große Rolle. Besonders in der evangelischen Theologie wurden in den letzten Jahrhunderten viele Methoden erarbeitet, mit denen wir den ursprünglich gemeinten Sinn der biblischen Schriften (die ja z.T. mehr als 2500 Jahr alt sind bzw. sehr alte Traditionsstücke verarbeiten) besser verstehen können. Damit wird uns die religiöse Erfahrung der früheren Generationen nachvollziehbar. Verdeutlichen müssen wir uns auch, dass früher die meisten Menschen zwar weder Lesen noch Schreiben konnten, aber dafür ein phänomenales Gedächtnis hatten. Wichtige Texte wurden oft erzählt und darum auch erzählbar geschrieben. Deshalb spielten anschauliche Geschichten eine große Rolle. Jeder, der eine solche Geschichte hörte, wusste sofort, was damit gemeint war. In der wissenschaftlichen Diskussion ist heute die Person Jesu nicht mehr umstritten, das liegt auch daran, dass wir viel mehr als frühere Generationen von der Zeit Jesu wissen. So wissen wir beispielsweise, dass es einige Kilometer von Nazaret, dem Heimatdorf Jesu, eine große römische Stadt mit Namen Sepphora gab, wo es Schulen, Straßen, Zentralheizung, Sportstätten und ein großes Theater gab. Deshalb können wir es uns durchaus vorstellen, dass Josef, der Vater Jesu, eher ein mittelständischer Bauunternehmer war und Jesus auch über Schulbildung verfügte, also neben seiner Muttersprache Aramäisch die jüdische Religionssprache, also Hebräisch, lesen und schreiben konnte, dazu wahrscheinlich auch Kenntnisse in Griechisch als die Kultursprache und Lateinisch als die Sprache der Politik hatte. Hier sei der Hinweis gestattet, dass die uns überlieferten Namen im Aramäischen einen anderen Klang hatten: Jesus ist die lateinische Übersetzung des aramäischen Joschua (oder Jeschua) und Maria des alten hebräischen Namens Mirjam. Für die christlichen Generationen der vergangenen zwei Jahrtausende war Jesus / Joshua eine Schlüsselgestalt für ihr Leben. Jede Generation gab ihre Sicht von ihm und damit auch ihre Lebenserfahrung an die nächste weiter. Nicht alles können wir heutzutage nachvollziehen. Aber wie ein roter Faden zieht sich durch diese zweitausendjährige Geschichte das Gottesbild dieses Joshua aus Nazareth, das er uns vermittelt hat. An seinem Leben und Sterben haben unzählige Menschen Orientierung gefunden (dies bedeutet letztlich der Satz "er ist für uns gestorben"). Irgendwo habe ich einmal den Satz gelesen: "Er lebte wie Gott und starb dafür; er war einer von uns". Durch die Männer und Frauen des 20. Juli 1944 (Attentat auf Adolf Hitler) wissen wir Deutschen, dass einzelne Menschen, die ihr Leben für Wahrheit, Gerechtigkeit und Humanität gegeben haben, den nächsten Generationen Hoffnung und Lebensmut geben. Ob jemand mit dieser christlichen Tradition zu Recht kommt, ist seine ureigenste und persönliche Angelegenheit. Auch die Christen mussten es lernen - und sind immer noch dabei, dies zu tun -, dass es ganz unterschiedliche Lebenswege gibt. Aber verwurzeln muss sich jeder von uns, will er nicht wie ein Tier leben und verenden. Biologisch sind wir durch das über unsere Eltern geerbte Genom geprägt. Kulturell und existentiell sind wir in die Erfahrungen und Irrwege der vergangenen Generationen eingebunden, in deren Gedanken, Gefühle, Leiden und Hoffnungen. Der Kreuzweg meditiert (betrachtet)
vordergründig den Leidensweg Jesu, Hinter jedem Menschen Der Kreuzweg im Sayner SchlossparkFotos kommentiert von Dieter KittlaußAus der Foto-Sammlung W.Kutsche
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